Flintenstein

Begonnen von archfraser, 07. März 2016, 07:53:46

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archfraser

Hi

Es müsste sich um einen, bereits teils patinierten, Flintenstein handeln.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

thovalo


Ja, ein zivil genutzter "französischer" Flintenstein!  :winke:


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Fischkopp

Hallo archfraser und Forum,

ein wunderbares Beispiel, dass zeigt wie schnell doch eine Patinierung einsetzen kann.
Wie alt mag der Flintenstein sein?
Danke fürs zeigen.

Fischkopp


RockandRole

Hallo Archfraser

Zeigen bei dir die Flintartefakte öfter eine Patinierung, auch in neolithischen Zusammenhang? Das wäre interessant, wenn die Stücke schon nach ein paar hundert Jahren Patina ansetzen würden. Könnte das auch von einer leichten Feuereinwirkung kommen?

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

archfraser

Hallo Daniel

In neolithischem Zusammenhang eigentlich nicht.
Ich hab mir aber jetzt die Flintensteine angeschaut und da sind schon einige dabei die eine Teil-Patinierung aufweisen.
Vielleicht liegt es ja auch am Material?

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Steinkopf

Hi Daniel,

Als Patinierung kann man sehr unterschiedliche Einwirkungen auf die Oberfläche des Silex ansprechen.

Zumeist hat man die Veränderung im Focus, die den Stein heller, immer heller sogar weiß erscheinen lässt.
Dieser Effekt ist eine Zerstörung, bei der kleinste Teile verschwinden und die Oberfläche porös wird.

Den Effekt, dass poröse Sachen weiß erscheinen kennen wir vom Ytong Stein, vom Rasierschaum etc.
Die Chemie des Bodens und auch die Einwirkung der Sonne tragen wesentlich dazu bei.

Wenn Artefakte im Boden geschützt dem gleichen Chemismus ausgesetzt waren, dann haben sie
zumeist ähnliche Farbe angenommen.

Es gibt schöne Beispiele - Fragmente einer Flintaxt (neolithisch), in drei Teile zerbrochen, die unterschiedlich hoch am Uferhang
und damit auch unterschiedlich feucht etc. gelagert waren, hatten sehr verschiedene Patinierung angenommen aber gehörten
passgenau zusammen.

Wenn noch Salzwasser im Spiel ist, dauert eine weiße Patina nur Monate. So etwas habe ich hier schon einmal eingestellt:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,51571.0.html

Insofern kann die Patinierung ein wertvoller Hinweis sein - zur sicheren Datierung taugt sie nicht.

LG

Jan

RockandRole

Hallo ihr beiden

Sorry wegen der verspäteten Antwort.

Den Ytong Vergleich finde ich  :super:

Bei uns ist das Thema Patina auch ein komplexes Thema. Es gibt hier mittelpaläolithische Artefakte aus Lydit, die sehen aus wie man sich so ein Werkzeug vorstellt. Grottenalt und dick patiniert. Dann gibt es aber auch Werkzeuge vom gleichen Platz die sehen noch sehr frisch an der Oberfläche aus.
Aber man kann wenigstens sagen, dass mesolithische Artefkate nur in Ausnahmen patiniert sind und neolithische gar nicht. Neuzeitliche ausgeschlossen. Deswegen meine Frage ob das auch in ein paar 100 Jahren passieren kann.

Kann denn der Fund dem Salzwasser ausgesetzt gewesen sein?

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

archfraser

Zitat von: RockandRole in 12. März 2016, 08:14:53
Kann denn der Fund dem Salzwasser ausgesetzt gewesen sein?

Nein, Salzwaser ist hunderte Kilometer entfernt!

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne