Weitere Abschläge mit Beilschliff aus weißem Flint

Begonnen von Steinkopf, 04. Januar 2016, 11:43:02

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Steinkopf

Moin,

ein nicht begrüntes Feld im Elbe-Weser-Dreieck konnte ich in der letzten Woche noch einmal ablesen.
Dort waren mir bisher besonders Abschläge mit Beilschliff aus einem markanten weißen Flint aufgefallen.
(Das Thema wurde im Forum schon diskutiert z. B.  http://www.sucherforum.de/index.php/topic,49544.0.html )

Zwei Abschläge, die sogar ein kleines Stück Beilschneide tragen, möchte ich hier vorstellen.

Dabei ist ein Stück weiß opak, das andere eher etwas transluzid - weil der Abschlag dünn genug ist.
Diese Varianten können durchaus in einem Beil vorkommen, wie Belegstücke zeigen.
Bemerkenswert ist, das neben den weißen Einschlüssen, die nach Bryozoen aussehen, auch dunkle
Einschlüsse auftauchen. Diese hinterlassen zum Teil nur den entsprechend dunkel gefärbten Hohlraum.

Ausserdem tauchte aus diesem Material ein Kern auf, der keinen Beilschliff (mehr?) trägt.

Da die Herkunft des Materials sich wohl nicht ermitteln lässt, freue ich mich immer wieder über Hinweise,
wo es denn im 'Beilkontext' auftaucht.

LG

Jan

thovalo

#1


In der Arbeit zum Erdwerk von Büdelsdorf wird ausdrücklich weisser Feuerstein als bevorzugtes Material zur Beilherstellung besprochen.
Dort wird ein bevorzugte Gebrauch dieses Silex zur Beilklingenherstellung heraus gestellt.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Moin,

@ Jan, ich muss mal meinen Fundus durchforsten, viel weiße Flinte werde ich nicht haben.
Eine Beil-Vorarbeit von Møn habe ich, aber eher grau-beige.

Du hast doch gute Connection zu Henning Haßmann & Co bzw. Klaus G., hast Du denn
nicht dort schon einmal nachgefragt?

Zitat-Quelle Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdwerk_von_B%C3%BCdelsdorf
In Büdelsdorf ist ein fast ausschließlich als Beil und Abschlag vertretener, lokal nicht anstehender Feuerstein verbreitet,
der als ,,weißer Flint" definiert wurde. Da die weißen Abschläge keine Rinde trugen, gelangte der Archäologe Henning Haßmann
zu der Annahme, dass der Flint bereits bearbeitet ins Erdwerk gelangte.


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

Hallo Thomas und Jürgen,

Vielen Dank für die Hinweise!

Der früher schon (von Thomas) gegebenen Info über die Arbeit von Henning Hassmann zu den in Büdelsdorf
gefundenen Steinartefakten bin ich nachgegegangen.
Es kam sogar zu einem kurzen Gespräch in dem ich ihm meine Funde in diesem Kontext vorgestellt habe.

Im Museum in Schleswig sind auch  Büdelsdorfer Beile ausgestellt. In weiteren Museen meine ich auch
dieses Material erkannt zu haben.
Ausserdem habe ich auf Reisen, in Museen und bei Treffen mit anderen Interessierten das Thema erörtert.

Für mich bleibt die Suche nach weiteren Puzzleteilen auf diesem Feld besonders interessant.
Wenn ich die Funde von der Registrierung zurückbekomme und nichts Besseres zu tun habe,
möchte ich wohl ein Refitting versuchen.
Das geeignete Winterwetter dafür ist hier jetzt gerade.

LG

Jan