Quarzitartefakte

[sven]

Hallo,

ich zeige hier zwei vom Experten als recht sicher angesprochene Geräte (eines ein Bruchstück) aus Quarzit. Die Ansprache wurde erleichtert, da es sich um Funde einer dafür bekannten Fundstelle im nördlichen Harzvorland handelt.
Bei dem ersten handelt es sich um ein Bruchstück eines bicacal bearbeiteten Gerätes (Faustkeil  ).
Das zweite sollte ein Schaber sein, die abgearbeitete Schaberretusche auf der linken b.z.w. rechten äußeren Seite, nicht da, wo der Ausbruch ist.
Sven

[Kelten111]

Schaber sehe ich nicht aber das Bruchstück als gebrochenen 2Seiter ( Faustkeil ) anzusprechen schon 
PS: Bei den anderen Beitrag ist das Foto besser.

Mfg 

[Fischkopp]

Hallo Sven,

bei Artefakten aus solchem Material ist es schwer sie als solche zu erkennen. Doch zeigt das Beispiel wunderbar
das man nicht vollkommen vom Flint abhängig war. Quarzit und ähnliche Materialien waren damals sicherlich geschätzte
Werkstoffe.
Danke fürs zeigen.

LG Fischkopp

[sven]

Schaber sehe ich nicht aber das Bruchstück als gebrochenen 2Seiter ( Faustkeil ) anzusprechen schon 
PS: Bei den anderen Beitrag ist das Foto besser.

Mfg 

Dann diese Bilder auch hier noch mal:

[RockandRole]

Hallo Sven,

Danke dass du nochmal den neuen Beitrag aufgemacht hast!

Das ist wirklich bei diesem Material schwer zu beurteilen. Die Schlageigenschaften, Struktur und das hohe Alter lassen die Schlagmerkmale verschwimmen. Besser beurteilen ließe es sich wenn man das Gesamtfundspektrum von der Stelle hätte. 

Wenn es dann noch ein eingetragenes Magerial ist, dann wächst der Verdacht, dass man hier wirklich ein Zweiseiterbruchstück vor Augen hat.

Es gab aber ja auch für Quarzite regelrechte Industrien jüngerer Zeitstellung. Zb in Nordhessen und wie ich kürzlich mitbekommen habe auch in Hanau.

Liebe Grüße Daniel

[sven]

Hallo Daniel,

wenn du mehr Stücke von der Stelle sehen möchtest, kannst du mal das Museum für Vorgeschichte in Halle besuchen (Himmelsscheibe!).
Dort werden einige Artefakte gezeigt, die dort unter 200000 Jahre vor heute eingeordnet sind. Auch in der Publikation "Paläolithikum und Mesolihikum" des dortigen Museums werden Funde gezeigt mit einem Beitrag von Thomas Weber, der hier auch von jüngerer Nutzung des Gesteins spricht.
Die dort gezeigten Artefakte hätte ich wohl nicht als solche erkannt  .
Sven

[Furchenhäschen]

Servus Sven,
ich schliesse mich den Ansprachen von Kelten111 und Daniel inhaltlich an.
Es handelt sich um einen Zweiseiter!
Das Material ist relativ schwer lesbar aber deine leicht schräg gesetzten Aufnahmen ermöglichen dies recht gut.
Aus diesem zeitl. Horizont habe ich auch einige Artefakte finden dürfen, allerdings aus anderem Material.
Hier werden die Stücke dem Steinheimer Urmenschen zugeschrieben.

Funde dieser Zeitspanne sind in Deutschland immer noch als eher sehr selten zu betrachten und gründen m.E. auch darin, dass sie vielfach einfach nicht als Werkzeuge erkannt werden.

Grüße
Peter