Zwei Schnallenbeschläge mit Restvergoldung

Begonnen von St. Subrie, 13. Dezember 2011, 17:27:41

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St. Subrie

Guten Tag,

beide Schnallenbeschläge  entstammen unterschiedlichen Weinbergen (Südwesteuropa).

Nr.1 : Kupferlegierung, vier Befestigungslöcher, ungemein fein gepunzt, vor allem in den Punzen Reste der Vergoldung. Als weitere Dekorelemente sich versetzt gegenüberstehende längliche Rechtecke. Ich nehme vom Dekor her Hochmittelalter an.

Nr.2 : Einfacher gearbeitet, schlechterer Erhaltungszustand, neben der Vergoldung, soweit erkennbar, nur 4 stecknadelkopfartig gerundete Nietköpfe. Datierung wohl schwieriger.

Ich gehe davon aus, daß Schnallenbeschläge unter "Schnallen" abzuhandeln sind. Falls doch unter "Beschläge", bitte verschieben.

Beste Grüße

St. Subrie

St. Subrie

Guten Abend,

Zu Nr. 2 habe ich etwas ähnliches gefunden :
http://www.ukdfd.co.uk/ukdfddata/showrecords.php?product=12671&cat=195
1250 bis 1500 in England, das wären hier im Südwesten Europas wohl um die 100 Jahre früher, also ca. 1150 bis 1400 ?

Zu Nr. 1 : Diese ganz ungewöhnlich feinen Punzen, hat die noch niemand gesehe? Habe was im Gedächtnis, daß es für diese Art Dekor sogar eine eigene Bezeichnung gibt.

Gruß

St. Subrie

St. Subrie

Zu Nr. 1 :

Schaut Euch doch bitte nochmal die Fotos 2 und 4 an, der Schnallenbeschlag mit der feinen Punzierung. Ich meine inzwischen, dort noch etwas anderes erkennen zu können, nämlich nach einem bestimmtem Muster mit Blattgoldlinien umrahmte Vertiefungen (ohne Punzierung), die möglicherweise dazu bestimmt gewesen sein können, Einlagen aus beispielsweise  farbigem Glas(oder Emaille ?) aufzunehmen.

Zwischen den Befestigungslöchern oben und unten  zwei kurze, gestreckte Rechtecke. Auf der von der Schnalle abgewandten Seite ist deutlich die Blattgoldlinie zu erkennen.
Jeweils daneben zwei kleine, eingetiefte Dreiecke ohne Umrahmung.
Ebenso jeweils daneben zwei lange, gestreckte Rechtecke, die links außen beginnen, aber nicht bis rechts außen führen. Hier ist das Blech offenbar besonders dünn, es finden sich Korrosionslöcher.
In der Mitte eine Reihe von drei Dreiecken wie gehabt.
Und schließlich rechts eine senkrecht verlaufende, rechteckige Vertiefung, praktisch zwischen den rechten Befestigungslöcher.

Wenn man sich das ganze samt Punzierung schematisch auf einen Zettel malt, ergibt sich ein eigenartiges, eindringliches Muster.  Anbei eine unbeholfene Handskizze, vielleicht kann das jemand besser ? Die Beleuchtung ist leider bescheiden, es regnet.

Neugierig auf Kommentare und mit

besten Grüßen

St. Subrie