Teil III_ Baiersdorfer Plattenhornstein_Halbfabrikate

Begonnen von Harkonen, 30. Juni 2011, 18:33:17

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Harkonen

Hallo,
im Teil III zeige ich weitere Halbfabrikate die teils sehr gut die angestrebte Werkzeugform erahnen lassen.

Besonders bemerkenswert finde ich das auf den Bildern 43/44/45 gezeigte Stück. Im Prinzip ist das Rohmaterial bislang nur an einer Seite, als Spitze zugearbeitet, diese aber im Arbeitsfortschritt schon recht sauber ausgeführt worden. Persönlich denke ich, dass aus diesem Rohmaterialklotz die Herstellung eines Dolches geplant war.
 
Das größte mir bekannte Hornsteinabbaugebiet Bayerns befindet sich in der Nähe von Kehlheim bei Baiersdorf.
Auf einer länge von mehreren hundert Meter sind die Äcker von Plattensilextrümmern fast flächendeckend übersäht. Teils schon im Paläolithikum wurde hier das begehrte Rohmaterial zur Werkzeugherstellung abgebaut.
Nachweislich wurden bis zu 5,0m tiefe Abbaugruben angelegt.
Um die Lasten für den transport des Hornsteinrohmaterials zu den Wohnstätten zu reduzieren wurden die abgebauten Hornsteinplatten teilweise schon an Ort-und Stelle zu den sogenannten Halbfabrikaten weiter verarbeitet. Das bedeutet die Hornsteinplatten wurden grob in die gewünschte oder geplante Rohartefaktform gebracht. Teilweise wurde die Werkzeuge auch vollkommen fertig gestellt, was einige Funde von Neolithischen und Bronzezeitlichen Sichelfunden belegen.
Aber am besten zeige ich jetzt in einer Bilderserie wie diese Halbfabrikate aussehen oder was man sich darunter vorstellen muss.

anbei noch ein Link der Uni Erlangen zum Material
http://www.uf.uni-erlangen.de/projekte/weissmueller/rohmat/bai_1.html

Grüße
Peter