Kernkappe, Kernstein und Klopfsteine

Begonnen von rolfpeter, 24. August 2008, 18:39:54

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

rolfpeter

Servus Freunde,

auch die folgenden Funde habe ich heute vom Kartoffelacker aufgelesen.
Während die jungneolithischen Stücke wie mit der Gießkanne übers Feld verstreut sind, man kann keine Fundkonzentration feststellen, gibt es an einer Ecke Alt- oder Mittelneolithikum. Mahlsteine, dunkle Bodenverfärbungen, Klopfsteine usw.
Das erste Stück von dort ist eine sogenannte Kernkappe, also ein Korrekturabschlag vom Klingenkern.
Wer wissen will, warum ein solcher Korrekturabschlag bei der Klingenherstellung irgendwann notwendig ist, sollte sich dieses Thema einmal durchlesen. Beim ersten Bild die Nummer 8, das ist eine Kernkappe.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,21331.0.html





Klingenkerne aus gutem Material waren ein wertvolles Gut. Die wurden abgearbeitet bis zum Gehtnichtmehr. Aus diesem Grunde findet man noch brauchbare Kernsteine äußerst selten. Wenn die Kerne zu klein wurden, hat man sie meistens als Klopfsteine weitergenutzt - oder einfach ins Feuer geschmissen, wie bei diesen Restkern geschehen:



Meistens bestehen die Klopf- oder Schlagsteine auf altneolithischen Fundstellen aus Restkernen oder weiterverwendeten Bruchstücken von Mahlsteinen aus Sandstein. Es geht aber auch anders. Dieser hier besteht aus einem Geröll. Deutlich kann man die zernarbte, in der Seitenansicht flache Schlagfläche erkennen.



Außerdem gab es noch ca. 10kg Cilena-Erdäpfel, Marktwert bestimmt 5 Euronen!
Das hat sich wirklich gelohnt heute  :prost:

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Da hätte man doch super Kratzer draus werkeln können.....
Bei unseren Endpaläolithikern war das  fast restlose Auswerten Gang und Gäbe...selbiges gilt für den riesigen konischen Klingenkern.
Aber das hatten wir ja schon öfter....Rohstoffreichtum verleitet nicht zur Sparsamkeit.
Danke RP!
Man lernt bei jedem Beitrag hinzu
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.