Reibstein (Mahlstein) aus Heinsberg/Rheinl.

Begonnen von steinsucher, 05. Oktober 2007, 22:28:02

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steinsucher

Hallo Forum.

So, jetzt kommen meine Fragen.

Vor ca. einer Woche fand ich ziemlich überraschend den unten abgebildeten Reibstein auf einem abgeernteten Maisfeld. Er hat die brutalen Attacken der modernen Landwirtschaft ganz gut überstanden. Das ausgebrochene Stück muss schon vor langer Zeit verloren gegangen sein. Die Unterseite ist schön gleichmässig bearbeitet, eine Seitenfläche auch, aber die andere sieht ziemlich zerstört aus. Arbeitsspuren (Polierte Fläche) sind nicht zu erkennen. Die Oberseite ist sehr ungleichmässig und rau. Die Form erinnert an einen Bootskörper aber ohne Kiel. Die Unterseite hat so ziemlich die gleiche Wölbung wie die Oberseite. Das Material sollte Basaltlava sein.

Probleme habe ich bei der zeitlichen Einordnung. Es gibt zwar noch einige Fundstücke aus der direkten Umgebung, aber nichts aussagefähiges. Deshalb hier die Frage ob jemand eine Idee hat in welche Periode das Teil gehören könnte.

FR

Die Bilder:

*_UB_01 : Ober- und Unterseite
*_UB_02 : Seitenansichten
*_UB_03 : Weitere Ansichten und Nahaufnahme Material

wühlmaus

Hi  :winke:

Vergleichbare Mahlsteine aus Basaltlava habe ich bis jetzt nur auf römischen Trümmerstellen gefunden ...

:winke:
Gerd

rolfpeter

Servus Steinsucher,

ich vermute auch, daß es sich um ein Mühlenstein-Fragment einer römischen Handdrehmühle handelt, das wäre die plausibelste Erklärung. Ist keine röm. Streuung in der Gegend? Der Zeithorizont für Handdrehmühlen geht m.W. von  spät-metallzeitlich bis früh-mittelalterlich. Es gibt eine ausführliche Diskussion über das Thema hier im Forum, da steht einiges wissenswertes drin:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,22712.0.html

Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

steinsucher

Vielen Dank für die Prompte Beratung.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich an diese Möglichkeit gar nicht gedacht habe. Ganz einfach weil es hier scheinbar keine bekannten römischen Fundplätze gibt. Es ist aber auch so, dass ich jetzt zum ersten Mal über dieses Feld gegangen bin und das direkt nach der Maisernte. Das Feld ist noch nicht gepflügt. Es gibt einige andere Teile in der näheren Umgebung. Ein Kratzer, ein Klingenrest und ein wenig Keramik. Ein Teil könnte römisch sein, aber ich bin nicht der Keramikspezialist (siehe Bild). Mal sehen, was in der Zukunft heraus kommt.

Ja, kurz zum Objekt: Ich habe mir natürlich das Teil noch mal gründlich angesehen. Klar, das war keine Bootsform. Da habe ich mich wohl durch die zufällige Bugspitze zwischen Bruchkante und dem bearbeiteten runden Rand reinlegen lassen. Auch Spuren des Loches in der ehemaligen Mitte sind vorhanden. Also - Danke noch einmal für die Inputs.

FR