Feuerschlagstein?

[Grenzton]

Hallo.
Wie schon an anderer Stelle angekündigt, hier ein Flint aus dem niederrheinischen Raum, könnte das sowas wie eine Feuerschlagstein sein?
Deutlich sind an einem Ende Quetschungen sichtbar, von diesem Bereich ausgehend mehrere Kratzer, an einer Seite im unteren Bereich weiter Spuren.

Gruß,  Kalle

[Grenzton]

weitere Bilder:

[Grenzton]

und die letzten.

[Grenzton]

Auf diesem Bild habe ich einige der "Gebrauchsspuren" gekennzeichnet.
Ich würde mich über eine Einschätzung von Euch freuen.

Gruß, Kalle

[Khamsin]

Salaam Kalle!

Das ist ein schöner nordischer Flint, der eigentlich hellgrau ist und dann sekundär durch Eisenoxid-Einlagerung verfärbt wurde.
Hab mir alle Bilder angeschaut und anfang doch in Richtung Natur gedacht. Aber nach mehrfacher Betrachtung von Bild # 3 (chronologisch), scheint mir diese Breitseite weitgehend geschliffen. So würde es mich nicht wundern, wenn es sich um ein prismatisches Bruchstück einer geschliffenen Beilklinge handeln würde. Die Zerrüttungsspuren an dem einen Ende sind evident und könnten auf eine Nutzung als Feuerschlagstein hinweisen.
Warten wir einmal agersoes und RPs Expertisen ab!

Beste Grüsse und Danke für die sehr guten Bilder KIS 

[rolfpeter]

Servus Freunde,

Khamsins Botschaft hör ich gern, allein mir fehlt der Glaube.
Eine ggf. von Menschenhand geschliffenen Partie auf dem Stein könnte m.E. nur an der von mir rot gekennzeichneten Stelle sein. Auf der großen blau markierten Fläche sieht man zwar auch Kratzer, die gehen aber auch in die "Täler" der Oberfläche hinein. Bei geschliffenen Beilklingen hört der Schliff am Rande des Tales abrupt auf, im Tal sieht man meistens die Wallnerlinien von der Zurichtung des Rohlings. ist ja auch plausibel, da der harte Flint auf einem anderen harten Stein geschliffen wurde. Beim Blick ins Gegenlicht sieht man beim Beil, auch bei kleinsten Bruchstücken, die makellos gezielt gewölbte Schliffläche. Um das zu bestätigen müßte man das Stück allerdings mal in der Hand gehabt haben.
Für mich handelt es erstmal sich um ein Geofakt. Ich weiß nicht wie Flintsteine aussehen, die vom Gletscher durch das Geschiebe gequetscht wurden, da fehlt mir die Erfahrung.



Bleibt aber ein hübscher Stein prima fotografiert.

Grüße
RP

[Der Wikinger]

Hallo Leute !!

Ich muss hier unserem wissenden Wüstensohn rechtgeben. Nordischer Flint, und es sieht wirklich auf Bild 3 sehr wie ein Schliff aus.
Wäre es bitte möglich, Grenzton, davon ein Foto in schrägem Gegenlicht zu machen, ich bin mir nähmlich nicht sicher.

Hier wäre unter Umständen der Schliff, bittte davon ein Foto in Schräglicht !!


Zur Anwendung als Feuerschlagstein, da hätte ich ein Problem.

Es sieht zwar als Feuerschlagstein-Quetschungen aus. Mir ist es aber ein Problem, dass dieses "Arbeitsgebiet" (auf dem unteren Bild von Grenzton zu sehen) anscheinend weiter HINTEN als die andere Seite des Bruchs liegt ?? Das würde die Anwendung schwierig machen.

Ich denke hier müssten vielleicht noch einige von deinen hervorragenden Fotos her, ehe wir was definitives sagen können, wenns überhaupt möglich ist.

[Grenzton]

Hallo Leute.

Also geschliffen sieht die von Dir rot markierte Fläche nicht aus... Ich hoffe man kann das nun besser sehen, habe mir mit den Bildern die größt Mühe gegeben.
Außerdem lässt Alzheimer Light grüßen, nachdem auch Ihr es als nordischen Flint angesprochen habt habe ich nochmal mit meiner Frau darüber gesprochen, also ich muss Euch einen Fehler eingestehen, denn vor einigen Jahren waren wir am Brodtener Steilufer (Ostsee bei Travemünde) und haben von dort die vielen Flinte aufgesammelt.
Wie auch immer ist es Geschiebe. Dennoch verstehe ich die vielen Spuren nicht die auf nur diesen zwei Flächen sind.
So, aber nun zu den Fotos.

Kalle

[Grenzton]

...noch zwei.

[Der Wikinger]

Hallo wieder Grenzton !! 

Kein Zweifel: keine Schleifung !!!

Bin mir jetzt auch, wie Rolfpeter, sicher es handelt sich (da bei Travemünde gefunden) mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit um ein Moräne-zerquetschtes Stück.
Also auch kein Feuerschlagstein.
Mit anderen Worten ein Geofakt. Solche Stücke gibt es auch am Strand bei unseren Steilufern massenhaft zu finden. Lag mal im Acker oben, und ist dann durch Sturm mit den Steilufer-Rutschen auf dem Strand gelandet.

[Grenzton]

Ich will gleich noch ein paar Makroaufnahmen einstellen auf denen viele Kratzspuren zu sehen sind.

Kalle

[Grenzton]

so, hier nun die Aufnahmen unter dem Mikroskop.

[Grenzton]

auf dem letzten Bild habe ich eine gleichmaßig gerundete Kante verdeutlicht, auf dessen rechter Seite die Oberfläche wesentlich glatter ist und am äußeren Ende, zahlenmäßig zunehmende Kratzer aufweist.

Kalle