Interessantes !!

Begonnen von agersoe, 25. März 2007, 20:56:42

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Der Wikinger

Hallo Flinties !!!  :zwinker:

Heute beim Sondeln kamen auch einige interessante Flintfunde zum Vorschein !!  :jump:

Hier die fünf Flintfunde:

Grosses Klingenmesser / Sicheleinsatz, Nacken eines geschliffenen Beils der als Klingenkern wiederverwendet wurde, kleiner Bohrer, zwei Stichel.


Stichelkante, Stichel 1 (Stichel auf Stichelschlag, mit vorausgehender Retusche)


Stichelkante, Stichel 2


Spitze des kleinen Bohrers


Klingenabschlagsbahn auf dem Beilnacken. 1


Klingenabschlagsbahn auf dem Beilnacken. 2


Klingenmesser oder Sicheleinsatz:


Schöne Klingen- und Herstellungsmerkmale:



Silex

Servus , agersoe, die Klinge ist für mich auch ein Klingenmesser wie Du schon geschrieben hast... bei uns wäre sie Endpaläolithikum....gibt es bei Euch auch derartige Sicheleinsätze?
Der Stichel  ist mir rätselhaft..hat der Verfertiger den Stichelabschlag gegen die vorhandene Retusche geführt und sie teilweise wieder enfernt?
Mir fehlt die Praxis um solche Sonderformen zu verstehen- vermute ich. Und bei dem Beil würde ich mich freuen wenn Du mir noch die Reste der Schlifffläche erklären könntest.
In jedem Falle ein interessantes Fundmaterial für einen fernen Verstehenwoller.
Danke fürs Zeigen
gut Fund, Glück auf ,
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 25. März 2007, 22:01:21
Servus , agersoe, die Klinge ist für mich auch ein Klingenmesser wie Du schon geschrieben hast... bei uns wäre sie Endpaläolithikum....gibt es bei Euch auch derartige Sicheleinsätze?
Der Stichel  ist mir rätselhaft..hat der Verfertiger den Stichelabschlag gegen die vorhandene Retusche geführt und sie teilweise wieder enfernt?
Mir fehlt die Praxis um solche Sonderformen zu verstehen- vermute ich. Und bei dem Beil würde ich mich freuen wenn Du mir noch die Reste der Schlifffläche erklären könntest.
In jedem Falle ein interessantes Fundmaterial für einen fernen Verstehenwoller.
Danke fürs Zeigen
gut Fund, Glück auf ,
vom
Edi

Ja, diese Sicheleinsätze wurden im Spätneolithikum bis ins späte Bronzealter benutzt. Glaube jedoch auch, dass es ein Messer ist, könnte hier von Mesolithikum bis Endneolithikum datierte werden. Am wahrscheinlichsten ist es aber auf Grund der Fundstelle, dass dieses Messer im Neolithikum hergestellt wurde.

Zum Stichel:
Dieses Bild sieht wohl ein bisschen chaotisch aus aber ich hoffe du verstehst die Reihenfolge. Erst wurde eine Retusche gemacht (war mal länger nach oben), (und vielleicht einen ersten quergehenden Stichelabschlag gemacht), dann wurde einen ganz kleinen Stichelschlag auf der Kante der Retusche gemacht, wohl um einen neuen (schärfungs) Stichelschlag vorzubereiten.




Zu den Resten der Schliffläche:
Eigentlich nicht so kompliziert:
Es wurden Klingen geschagen vom abgebrochenen Nacken. Der Rest der Schliffläche wurde eben nicht entfernt. Die markierte Klinge (die ich leider nicht gefunden habe) hat dann auf dem Rücken eine Schleiffung !!





Silex

Danke Meister....für die einleuchtenden Illustrationen...
Gute Nacht
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger


Gute Nacht, mein Freund !!  :winke:

rolfpeter

Schöne Sachen!
Bei uns beschließen die geschliffenen Beilklingen ihren Lebenslauf normalerweise als Klopfstein, obwohl die Größe eine Nutzung als Kern noch zulassen würde. Im späteren Neolithikum sind hier aber auch fertige Klingen und nicht Kerne verhandelt worden.
Einen solchen Klingenkern habe ich noch nicht gefunden. Es gibt schonmal Abschläge von Beilen, die als Kratzer weiterlebten.
Gruß
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert