Für unsere Stonies

Begonnen von Lojoer, 21. März 2007, 18:53:11

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Lojoer

Hi,
könnt Ihr Euch mal die abgebildeten Lesefunde von einer neolithischen Stelle anschauen.
Ist das was??? Das linke Fragment ist 12 x 7 cm groß. Der rechte hat eine glatgeschliffene Seite. Auf dem Acker dürften keine Steine natürlich vorkommen.
Gruß Jörg

rolfpeter

#1
Servus Lojoer,
das ist aber sehr typisch für neolithische Siedlungen! Lößboden, bestes Siedelland für jungsteinzeitliche Bauern.
Links handelt es sich um ein Bruchstück eines Läufersteines aus Sandstein von einer Schiebermühle. Die Längsriefen dürften evtl. Schärfungsspuren quer zur Arbeitsrichtung sein. Für einen Unterlieger ist der Stein zu klein.
Rechts oben sehen wir eine Klopfkugel oder einen Reibstein oder einen Quetscher oder eine Kombination von allem.
Rechts unten vielleicht ein Schleifplattenfragment oder ein Mahlsteinfragment.
Das Ensemble wäre hier im Rheinland typisch für eine LBK-Siedlung.
Paßt aber auch in die Wetterau, die Magdeburger Börde oder an den Mittelrhein. Wo liegt das Fundgebiet?
Schöne Teile!
Gruß
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Servus Lojoer, es könnte (?) durchaus sein dass Du ein  interessantes Mahl/Reibsteinensemble aufgespürt hast. Das konkav ausgeschliffene Trumm wäre für mich (und meine Fundregion) ein klassischer "Unterlieger". Wenn das Material- das ich hier nicht genau einschätzen kann- auch noch passt dann ist es quasi sicher. Und 2da" liegen noch exquisite Teile rum, würde ich vermeinen....
Genaueres wird sicher  von den , in dieser Disziplin- versierteren Genossen kommen
Danke fürs Zeigen
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Lojoer

Hallo rolfpeter,
das Fundgebiet liegt im hessischen Ried bei Bickenbach. In der Nähe einer sogenannten Altneckarschlinge. Von der ehemaligen Uferböschung ungefähr 30 - 40 m entfernt.
Die Stelle ist an sich bekannt und offenbar gut abgesucht. Silexabschläge waren nicht zu finden. Bei einem Sondengänger werden sich die Archäologen mal über nicht metallzeitliche Lesefunde freuen.
Na ja, vielleicht werde ich mein Augenmerk mal ein bischen stärker auf diese Zeitepochen richten. Eins habe ich jedoch bereits festgestellt, es ist deutlich schwieriger und bedarf mehr Erfahrung als das Sondegehen. 

Gruß Jörg