Sonderbarer Sonderling

Begonnen von rolfpeter, 05. Dezember 2006, 13:27:04

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

rolfpeter

Servus Freunde,

in Ermangelung neuer Fundstellen bin ich heute noch mal über den Acker der Guten Hoffnung geschlichen (liegt seit der Gerstenernte brach, nur einmal gegrubbert, aber von mir schon 3mal abgelaufen) und siehe da, etwas goiles findet der aufmerksame Sucher immer noch!
Dieses eigentümliche Gerät nämlich, hergestellt aus einer fetten Rijckholt-Klinge, 90mm lang und 68,5 g schwer. Die Schneide des Gerätes ist geschliffen und bis auf einen kleinen rezenten Ausbruch unbeschädigt. Der Schliff zieht sich ansatzweise über die Negative der Dorsalseite, auch ventralseitig geht der Schliff fast bis zur Hälfte des Gerätes. Am Proximalende der Klinge ist abgenutzte, abgegriffene Rinde vorhanden. Wenn man dorsalseitig auf das Gerät schaut, meint man, die Klinge sei längs gebrochen. Ich glaube das aber nicht, es könnte sich auch um die Kernkante handeln. Die Längsseiten sind nicht geschliffen, ich habe auch keinen Schäftungsglanz gefunden.
Um was handelt es sich? Dechselklinge aus Feuersteingrundform? Oder Beilchen?

Ihr werdet es bestimmt wissen!

Danke schonmal und
Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger

Hallo rolfpeter  :-)

Wäre diese Stück bei mir im Norden gefunden....  :narr:

Nun ich kenne ja deine Fundlandschaft nicht so genau.

....aber bei mir würde das als "Scheibenbeil" bezeichnet werden, und zwar der jüngste Typ, den wir haben aus Endneolithikum frühe Bronzezeit.
In dieser Periode waren "Scheibenbeile" oft aus mehr oder wenig zufälligen Abschlägen, Scheiben oder Grossklingen hergestellt, und ganz typisch und anders als die Scheibenbeile früherer Kulturen, der Schliff !!!

:winke:

rolfpeter

Danke agersoe :winke:

Das Stück ist hier im Rheinland gefunden. Die Fundlandschaft deutet auf spätes oder sehr spätes Neolithikum. Der Feuersteinbergbau in Rijckholt florierte, große Klingen, schöne Beile, aber auch das gepickte Beil? aus dem folgenden Posting.

Bis dann
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger

Zitat von: rolfpeter in 05. Dezember 2006, 21:01:59
Danke agersoe :winke:

Das Stück ist hier im Rheinland gefunden. Die Fundlandschaft deutet auf spätes oder sehr spätes Neolithikum. Der Feuersteinbergbau in Rijckholt florierte, große Klingen, schöne Beile, aber auch das gepickte Beil? aus dem folgenden Posting.

Bis dann
RP

Das passt ja dann alles ganz gut zusammen, und sogar typologisch und zeitlich bei dir wie bei mir !!

Die "Scheibenbeile" mit Schliff sind bei uns relativ selten.