Neues für die Nuklearforscher

Begonnen von rolfpeter, 05. November 2005, 13:50:06

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rolfpeter

Hallo ihr Kernkundigen!

Komme heute zufällig an Hambach II (mesolithische Fundstelle hier bei uns)vorbeispaziert, hat doch der freundliche Landwirt Roundup gespritzt. Dachte mir: suchen...suchen...
Und habe auch was gefunden. Einen kleinen Kernstein aus Schotterflint. Die Negative sind wunnebar zu erkennen, das Stück ist nur wenig patiniert. An der Abbaukante sind die an anderer Stelle von Khamsin beschriebenen Verrundungen zwischen den Negativgraten.
Maße: 37*35*27 mm

Frage:
Ist das Mesolithikum? Vom Material für den Fundplatz Hambach: ja. (sieheSurendra K. Arora: "Mesolithische Rohstoffversorgung im westl. Deutschland")
Ich habe allerdings nchts über eine evtl. Patinierung rausgekriegt. Außer dem Kern habe ich noch einige Abschläge aufgelesen, die auch nicht patiniert sind.

Ich hoffe auf Euer Wissen.

Bis dann
RP

Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger

Hallo rolfpeter  :-)

Ich würde sagen, dass dieser Block mit grösster Wahrscheinlichkeit Mesolithisch ist.
Schon die grösse spricht dafür.
Man könnte es ein Mikrolithenblock nennen, ich meine zwar, das er möglicherweise aus der frühen Fase der Mikrolithen-Zeit ist, da man später Mikrolithen-Technisch viel symmetrischeren, kontrollierten und feinverabeiteten Blocks produzierte.

Der Block ist zwar nicht konisch, aber man sieht sehr schön, dass dies ein Block ist, der völlig "ausgenutzt" wurde.
Der Winkel der Abschläge ist so senkrecht geworden, dass es wohl nicht mehr möglich ist, mehr Klingen zu schlagen.
Der Flintschmied hätte früher in der Produktion einen Korrektur-Abschlag machen können, der den unteren Teil des Blocks mit abschlägt, um den Winkel schräger zu machen, dabei werden aber die Klingen auch kürzer.
Ein solcher Abschlag wäre in dieser Produktionsfase nicht länger möglich.
Sehr deutlich ist auch, dass hier die direkte Technik benutzt wurde.

MfG agersoe