Flint (Feuerstein)

Begonnen von McSchuerf, 17. Juli 2002, 16:56:33

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McSchuerf

Hallo ...

... weil Ihr's seit, hier noch etwas zum Flint (Feuerstein)!

Wenn man auf Feuerstein (Flint) schlägt, kommt es zur Funkenbildung (daher der Name ,Feuerstein').
Vom 17. bis 19. Jahrhundert wurde er daher zum Funkenschlag, der zum Abfeuern von Kugeln führte, in Gewehren (,Flinten') und Musketen verwendet!

Auch heute noch wird der, zu den ältesten Werkstoffen der Welt zählende Flint industriell genutzt, in erster Linie als Schleifmittel zur Bearbeitung von Material für die Keramik- und Farbindustrie. Außerdem ist er wesentlicher Bestandteil von Betonaggregaten, wie sie im Straßenbau verwendet werden. Flintproben mit ästhetischen Mustern dienen auch häufig zur Herstellung von Modeschmuck.

Flint bildet sich am Ozeanboden, und zwar auf zweierlei Weise: entweder organisch, wenn in Kalkstein enthaltenes Kieselsäure-Gel sich zu knolligen Schichten verhärtet oder chemisch, wenn der Kalkstein selbst durch Kieselsäure ersetzt wird.

Verbreitungsgebiete sind die Kreidezonen Nord- und Westeuropas und der Flint kommt auch in den Tiefen des Pazifischen und des Indischen Ozeans vor. Er findet sich u.a. in Kent und Sussex (England); in Nordwales; auf Seeland (Dänemark) sowie in Norddeutschland und natürlich auf Rügen!

Der harte, scharfkantige Flint eignete sich gut zur Herstellung früher Waffen wie z.B. von Pfeilspitzen aus Georgia (USA).
Der Kreidefelsen an der Küste von Norfolk (England) enthält übrigens zahlreiche Knollen fossilienführender Feuersteine!

Hauptgemengteil von Flint ist jedenfalls die Kieselsäure (Silziumdioxid), die in Form von Quarz, aber auch als Chalcedon und Opal in dem Gestein vorkommt..
Feurstein kann auch fossilierte Reste einer Reihe von Organismen enthalten, wie z.B. einzellige Algen, winzige Strahlentierchen und Schwämme (nicht zu verwechseln mit dem Putzschwamm!).

Wenn man einem Flintstück einen Hammerschlag versetzt, bricht es in scharfkantige Scherben. Die Spaltflächen weisen dann einen sog. ,muscheligen' Bruch auf. (sieht dann eben einer Muschel ähnlich)!

Frisch aus der Erde gewonnenner Flint ist blau-grau, grau oder fast schwarz. Ist er jedoch längere Zeit an der Luft, verwittert er und nimmt eine weiße, puderige Patina an.
Der Name ,Flint' leitet sich übrigens von dem altschwedischen Wort ,flinta' für Gesteinssplitter ab!

Heute spielt Flint auch eine Rolle bei der Herstellung von Glas und Töpferware. In der Steinzeit, wie gesagt, war er der wichtigste Werkstoff!

Wenn man davon ausgeht, daß die Schlagweite eines Funkens durch Gaszusammensetzung, Druck, Temperatur (denkt auch an die Reibungshitze und Oberflächenspannung!), Elektrodenform und Spannung genau bestimt ist, dann kann man wohl davon ausgehen, daß die Oberflächen zweier aneinandergeriebener Feuersteine besonders durch diese Faktoren bestimmt sind und damit für Reibungshitze und schließlich Funkenflug besonders empfänglich sind.
Die elektrische Leitfähigkeit im Zusammenhang mit der Kieselsäure (siehe auch die Leitfähigkeit des Quarzes) sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Aber da ich kein Physiker bin - auch kein Hobbyphysiker - würde ich die Beantwortung einer solchen Frage - lieber noch einmal  in den Raum stellen!
Die Aufbauzeit eines Funkens jedenfalls beträgt e i n e Milliardstel Sekunde!

Gruss

Peter (McSchuerf)  
:winke::jumpg:

Conny3

Nun gut Peter, die Sommerzeit ist vorbei-die Funde aber nicht: aktueller "lächelnder" Feuersteinfund vom 1.11.02 16.00
Fundort:
Schöngleina Durchmesser ca. 3,5 cm

Gruß Conrad:winke:

McSchuerf

Kapiere jetzt echt nicht, wieso mein Feuerstein-Beitrag jetzt wundersam hier auftaucht? Oder ich hab Alzheimer! :irre:

Jotonius

Weil Conny eine Antwort dazu geschrieben hat. Dann ist ein Beitrag wieder oben in der Beitragsübersicht in einem Forum.


McSchuerf

Hi Joto,

danke für den Hinweis. Ich hatt's nur vergessen :winke:..

war aber auch irritiert, weil ich im anderen Forum auch gerade einen Feuersteinbeitrag von mir reinkopiert hatte...

Hi Conny3,

schöner Flintstone! :hallo:

Conny3

...und da erinnerte ich mich an Deinen Beitrag vom Sommer über den Flint (ich lese mir gelegentlich auch noch mal ältere
Beiträge durch) und dachte das passt auch hier her. Deshalb die Antwort.
Gruss Conrad

McSchuerf

Alles klar! Danke, Conny! :cool1:

McSchuerf

.. die hatte ich damals noch vergessen zu zeigen .. :-)

.. zwei Geschenke eines Kollegen, der diese offenbaren Schneidwerkzeuge aus Flint damals aus seinem hessischen Garten ausgegraben hatte ..

na ja, vielleicht sinds ja auch Zündsteine für Gewehre (neuzeitliche Feuersteine) aber dazu passt meiner Ansicht nach nicht der jeweils eindeutig gezackte obere Rand, ..ist für mich daher eher eine steinzeitliche Klinge.. :-)

Gruß Peter .. :winke:

Loenne

Hi,

denke das sind "moderne" Flintensteine.

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Der Wikinger


Ich würde auch meinen, dass das moderne Flintensteine sind !  :super:

McSchuerf

Gut, die Experten haben gesprochen.  :-D .. danke.. ich wollte es auch nur noch mal genau wissen.. hatte früher schon mal angefragt und die gleiche Antwort erhalten.. aber "dreifach" hält halt auch besser. :-).. mineralogisch bleibt jedenfalls dann alles beim Alten - also Flint (Kieselsäure).

Gruß Peter