Feinmechaniker am Werk. Sieben hauchdünne Späne hat er oder sie von der Arbeitskante abgehoben. Wohl mit Druckstab, es sind auch keine Schlagbuckel-Negative zu sehen. Wenn der Kantenwinkel nicht meßbar verändert wird, fragt man sich, warum überhaupt Retusche? Es scheint, daß der Sägezahn-Effekt gewünscht war, wie bei unserem Wellenschliff heute. Demnach wäre mit der Schneide geschnitten worden. Wenn ich die Unterscheidung richtig verstanden habe: trotz der eher breiten Form kein Kratzer, sondern ein Schaber.
Also ein Schaber ists schon mal nicht.. sieht nicht sehr nach Mittelpaläolithikum aus. :zwinker:
Könnte auch eine Kernscheibe sein.. :kopfkratz:
Grüßle, Mark77
Schönes Teil und wunderbar fotografiert. Die Stirnseite hat doch auch eine feine Retusche, oder? zumindestens sieht es auf dem untersten Bild , links, so aus als ob es da zumindest randlich perlretuschiert weitergehen würde.
@Mark 77 : Bei uns werden- auch von Fachleuten- sogar noch neolithische Geräte die kratzschabende Retuschen an den (längeren) Lateralseiten aufweisen als "Schaber" bezeichnet. Ich denke diese Bezeichnung ist nicht für das (Mittel)Paläolithikum und vorangegangene Zeiten reserviert ?!.
Bis bald,
Edi
Vielen Dank Edi, die Stirnseite ist nicht retuschiert, da täuscht das Foto.
Mark77: Wenn Du hier wiederholt schreibst, daß die Bezeichnung "Kratzer" nur für retuschierte Klingen aus dem Jungpaläolithikum verwendet werden darf und daß es "Schaber" ausschließlich im Mittelpaläolithikum gibt - hast Du da nicht vielleicht in der Vorlesung von Prof. Floss was falsch verstanden? Oder wo können wir das nachlesen?
Du mußt verstehen, ein Forum wie dieses funktioniert nicht, wenn man nur mit hingeworfenen Brocken Insider-Wissen demonstriert. Uns geht es darum, Wissen zu teilen. Da sollte man schon mal was erklären und sagen, woher man es hat. Wir wollen mitlernen.