Dieses Stück war hier http://www.sucherforum.de/index.php/topic,27100.0.html mit dabei.
Bei näherer Betrachtung drängt sich mir die Vermutung auf, das Stück könnte mal geschäftet gewesen sein. Als Kratzer, Scheibenbeil etc.
Die Retuschen hören kurz vor der Bruchkante auf. Könnte also beim Arbeiten zerbrochen sein.
Was mein Ihr.
Schöne Grüße vom Insurgenten
Und noch zwei Bilder
In Eurer Fundlandschaft sehr unbewandert kann ich Deine Schäftungstheorie dennoch nachvollziehen. Grundform, Ausprägung und Größe lassen mich einen Klingenkratzer vor meinem geistigen Auge ergänzen.
Irgendwie hat man das Gefühl dass das Ding nicht viel länger war und in einer exquisiten Kratzerkante endigte.
Nur ein Gefühl...und eine Vermutung aus der kleinteiligeren Welt der südlichen Mittelgebirgsregion.
Interessieren würde mich auch:
Wie erkennt man Schäftungsmerkmale an Silexwerkzeugen?
Gibt es bestimmte , eindeutige (oberflächenvergrößernde, haltgebende) Retuschierungs"spezialitäten" dafür?
Gibt es zeitliche Präferenzen, bzw. Ausschlüsse der Schäftung?
Gibt es andere Materialien als Holz, Bein, Geweih zur Handhabungserleichterung?
Welche Geräte sind geschäftet nachgewiesen?
Welche Spuren hinterlassen Birkenteer, Leder, Schnüre etc.?
und und und
Danke für das schöne, geheimnisvolle Teil, insurgent!
bis bald
Edi
Ich denke auch das es ein gebrochener Klingenkratzer ist.Geschäftete Klingen sind ja nachgewiesen,ob es ein Nachweis für geschäftete Klingenkratzer gibt ,weiß ich nicht.Ich habe einen ähnlichen Klingenkratzer,der fast durchgehend retuschiert ist,nur an dem Proximalende :irre: hat der Flintschmied einen spitzen Dorn stehenlassen.Eine verletzungsfreie ungeschäftete Handhabung ist somit fast ausgeschlossen.
Ich stelle mir das Stück auch nicht als Kratzer vor, sondern eher als "Einsatzklinge" für einen Stechbeitel z.B.
Bei unser letzten gemeinsamen Prospektion fand kleiner Dechsel benutzt zu werden.
Aber einen geschäfteten Kratzer/Feuerschläger in einer Geweihstange, habe ich auch schon mal gesehen.
Jetzt habe ich die Retuschen erst am Bulbenende erkannt,also eher eine Endretuschierte Klinge ,und weiß was du meinst.Wenn das Stück an der Bruchkante eingeschäftet war,könnte ich mir eine Funktion als Beitel oder Hobel durchaus vorstellen.