Moin,
ein älterer Strandfund von der Ostseeküste Dänemarks verdient es hier vorgestellt zu werden -
obwohl es unvollendet ist.
Aus einem flachen und mit Cortex überzogenen Flintstück wurde versucht ein Kernbeil herauszuarbeiten.
Dies ist für Kernbeile typisch. Um dem Betrachters diese Sichtweise zu erleichtern, habe ich ein anderes,
wohlgeratenes Kernbeil daneben abgebildet.
Interessant ist die Vorgehensweise. Die untere Partie mit der Beilschneide ist perfekt gelungen.
Der 'Schneidenschlag' von beiden Kernbeilen ist noch einmal gesondert abgebildet.
Er ist wohl der sensibelste Schritt bei der Herstellung und später auch Nachschärfung dieser mesolithischen Beile.
Der unvollendete Nacken steckt noch im Rohstück drin.
Als ich es aufhob war ich etwas enttäuscht.
Heute finde ich solche Zeitzeugen viel interessanter und aussagekräftiger als die fertigen Stücke.
LG
Jan
Hallo Jan!
Da kann ich Dir nur zustimmen, die Belege für den "Produktionsverlauf" sind spannend weil sie den Weg zum "fertigen" Schlußstück nachvollziehen lassen. :glotz:
Sie sind "sprechende" Zeugnisse eines uralten Handwerks im wortwörtlichen Sinne!
lG Thomas :winke:
Jan,
das Ding ist ja noch richtig gut. Klasse ! Aber da oben ist ja auch die Rohmateriallage exzellent. Im Rotenburger Raum sind die Dinger kaum noch als solches zu erkennen, man kann da manchmal nur noch von einer Funktionsform "Kernbeil" sprechen - technologisch schon fast nicht mehr.
Moin Jan,
ich finde das "unfertige" sogar noch schöner/interessanter als das "fertige" Kernbeil.
Danke Dir, dass Du es hier zeigst.
Gruß
Gabi
Moin,
Danke fürs zeigen Jan :super:
Ich hätte das Ding geschäftet und gut is :kunst: oder gegen ein paar Nüsse eingetauscht :dumdidum:
Schöne Gegenüberstellung :glotz: eine Seitenansicht gönnst Du mir noch?
Gruß
Jürgen
Moin Jan,
sehr interessant, diese unfertigen Stücke im Herstellungsprozess. Und selten, meist findet man die vollendeten oder beschädigten Beile.
Das Beil wäre nach Bearbeitung der anderen Laterale so gut wie fertig gewesen. Vielleicht wollte der Steinschläger die Arbeit am nächsten Tag zu Ende bringen. Oder kannst du einen Materialfehler erkennen, der ihn zur Aufgabe des Stücks bewegte?
LG
Holger
Interessant ist auch diese sehr zähe Flintvarietät, die wesentlich schlagstabiler ist und in spätmesolithischen bris frühneolithischen Zusammenhängen häufiger auftritt, zumindest in meinem Regionalraum.
LG palaeo1
Hi,
hier zunächst die von Jürgen angeregten Aufnahmen von der Seite.
LG
Moin,
@ Jan, Danke :prost:
Guat goahn
Jürgen
Moin
@ holger:
Warum diese Arbeit nicht vollendet wurde, darüber lässt sich spekulieren.
Einen zwingenden Grund, warum die Nackenpartie uns so überliefert wurde
sehe ich nicht.
Aber auch mal hübsch!
LG
Jan
Moin Jan,
so unfertig sieht es gar nicht mal aus. Funktionieren tut es so auch.
Gruß Klaus