Hallo Leute,
vom gleichen Fundplatz kommt dieser Stichel mit ? :zwinker:
Er ist 50 mm lang und 17 mm breit.
Es ist der Zweite von diesem Fundplatz, es könnte eine Kopie
sein, so ähnlich sind sie sich.
:winke: Manfred
(http://img94.imageshack.us/img94/6069/img9920x.jpg)
(http://img571.imageshack.us/img571/9070/img9919f.jpg)
(http://img412.imageshack.us/img412/4000/img9924i.jpg)
(http://img715.imageshack.us/img715/5352/img9922q.jpg)
Servus Manfred,
nach meiner bescheidenen Meinung ist das aber kein Stichel. Die Ecke ist doch herausretuschiert, wenn ich es richtig sehe. Bei einem Stichel wäre der alles entscheidende Stichelschlag auf das Distalende der Klinge gegeben worden.
Denk ich mal.
HG
RP
Zitat von: rolfpeter in 22. Mai 2010, 21:52:52
Servus Manfred,
nach meiner bescheidenen Meinung ist das aber kein Stichel. Die Ecke ist doch herausretuschiert, wenn ich es richtig sehe. Bei einem Stichel wäre der alles entscheidende Stichelschlag auf das Distalende der Klinge gegeben worden.
Denk ich mal.
HG
RP
Hallo Rolfpeter,
das Ebenstück von dem heutigen Fund war in Schleswig und wurde dort als neolithischer Stichel beurteilt !!!!!
:winke: Manfred
Glaube ich Dir, lieber Manfred. Verstehen tu ich's aber trotzdem nicht. Ich war immer der Meinung, daß Stichel durch Stichelschläge produziert würden und nicht durch Retuschen.
Frohe Pfingsten
RP
Hmm.. Stichel mit nachträglich retuschierter Stichelbahn (ventral). :glotz:
Aber warum und zu welchem Zwecke?? :kopfkratz:
:winke:, der Markus
Leider kann ich nur minimale Ausschnitte betrachten (auf dem ersten Bild seh ich nach 5 Min. nur oberen Hintergrund)
Aber den umstrittenen Stichel würde ich nach letzteren Bildern auch ausschließen. Das ist allerdings schwierig auszudrücken wenn der Begriff dermaßen schwammig und gleichermaßen , lokal, zeitlich, terminologisch, umrissen ist.
Mittel-, Kanten-, Rechteck-; Kombi-, Mehrfach- und sonstwas.....
Kein Stichelschlag --- kein Stichel.
Das von Dir genannte Vergleichsstück wäre jetzt hier gut aufgehoben. Mach ma nen Bild.
Die "Stichelprobleme" nehmen offensichtlich kein Ende ! :nono: :zwinker:
Wer in Schleswig auch immer diesen Fund beurteilt hat, liegt falsch ! :belehr:
Es ist, und war nie ein Stichel.
Dagegen sieht es sehr wie eine "geschwächte" Klinge aus. Eine Kerbe wurde hineinretuschiert, um die Klinge schwach zu machen, damit man sie leicht überbrechen konnte.
Der Bruch ist ein bisschen zu kurz erfolgt, aber man sieht deutlich den Angelbruch, der entsteht, wenn man die Klinge mit den Händen überbricht.
:winke:
An alle,
:heul: aber trotzdem vielen Dank für die Hinweise. :winke:
@ Wikinger: diese Variante habe ich noch nicht bedacht, ist aber verständlich mit dem Abbrechen.
Dann wird dieser Fund auf den Fotos sicher auch so ein abbruchvorbereitetes Stück
sein. Das ist das Teil was in Schleswig war.
:winke: und Danke
Manfred
(http://img185.imageshack.us/img185/6189/img9934.jpg)
(http://img196.imageshack.us/img196/6118/img9933q.jpg)
Die Retuschen sehen mir viel zu frisch aus ( Bild 3), oder bin ich da der einzige?
Bei der Retusche fehlt mir die Patina wie auf den Stück selbst überall zu sehen ist.
:glotz:
Zitat von: Kelten111 in 23. Mai 2010, 19:40:32
Die Retuschen sehen mir viel zu frisch aus ( Bild 3), oder bin ich da der einzige?
Bei der Retusche fehlt mir die Patina wie auf den Stück selbst überall zu sehen ist.
:glotz:
Lieber Kelten,
wenn du genau hinschaust erkennst du die feinen Torffasern an den Flächen der Klinge, nur die Retuschen
haben keine Anhaftungen mehr. Sie wurden "Gebürstet" um sie besser sichtbar zu machen. Auch der
Lichteinfall spielte sicher eine Rolle.
Ist deine Frage hiermit geklärt ?
Oder denkst du ich hätte die Retuschen gedrückt? :kopfkratz: :kopfkratz:
:winke: Manfred
Du kannst das ja sonst echt gut, Manfred ! :zwinker: :narr:
Kellte, so sehen bei uns im Norden viele Funde aus, die im Torf o.ä gelegen haben. :belehr:
Auf den Bildern spielt ganz sicher auch das Licht eine Rolle.
:winke:
Hallo Marienbad, :-)
ich schließe mich den Vorrednern an, würde aber gerne noch das Distel- & Proximalende sehen. :glotz:
LG
Zitat von: Ajo in 24. Mai 2010, 14:48:23
Hallo Marienbad, :-)
ich schließe mich den Vorrednern an, würde aber gerne noch das Distel- & Proximalende sehen. :glotz:
LG
Bitteschön Ajo :winke:
(http://img413.imageshack.us/img413/5853/img9981t.jpg)
(http://img535.imageshack.us/img535/9245/img9989j.jpg)
Hallo Zusammen :winke:
Marienbad wollte dir nie unterstellen das du die selbst gemacht hast!!!
Kenne diesen Torfschleier nicht bei uns !
Also Sorry :sorry:
Warum sollte das kein Stichel auf Retusche sein?
Für mich sieht das klar nach Stichel aus :glotz:
Lieber Manfred,
ich sehe, trotz der guten Bilder, nix stichelspezifisches.
(Die Klinge scheint mir, wie z.B. der Wikinger schon anführte, ehr gekerbt und gebrochen. Vielleicht kannst du auf der ,,Bruchfläche" ein Bulbusnegativ und/oder Wallnerlinien ausmachen? :glotz: Also einen von der Retusche quer zur Längsachse geführten Stichelschlag (z.B. mit Bulbusnegativ, Wallnerlinien, Stichelschneide, Schlagreflexion usw.) erkennen. Bsp. Querstichel / ...an Hohlkerbe, oder an Lateralretusche o. ä.)
lg :winke:
OK Kelte :winke:
Zitat von: Ajo in 25. Mai 2010, 02:14:18
Lieber Manfred,
ich sehe, trotz der guten Bilder, nix stichelspezifisches.
(Die Klinge scheint mir, wie z.B. der Wikinger schon anführte, ehr gekerbt und gebrochen. Vielleicht kannst du auf der ,,Bruchfläche" ein Bulbusnegativ und/oder Wallnerlinien ausmachen? :glotz: Also einen von der Retusche quer zur Längsachse geführten Stichelschlag (z.B. mit Bulbusnegativ, Wallnerlinien, Stichelschneide, Schlagreflexion usw.) erkennen. Bsp. Querstichel / ...an Hohlkerbe, oder an Lateralretusche o. ä.)
lg :winke:
Es ist kein Stichel. Wie mehrfach gesagt ist nirgendwo ein Stichelschlag. Trotzdem interessantes Stück.
@ Alkfred:
Für dich nochmals zur Info :wuetend:: Laut des Archäologen in Schleswig ist es ein Stichel. (Die Leute in Schleswig sind nicht unfehlbar, verstehen aber was davon!) Kelten111 ist ebenfalls dieser Meinung. In meiner, von dir zitierten, Ausführung sind extra weitere wichtige Merkmale aufgeführt. (:irre: Ließt du überhaupt mit?) Auch wenn dir/mir/uns das nicht (ganz) einleuchtet, wird ein Stichel mehr in der Ortsakte stehen :frech:.
Was ist denn für dich so interessant an dem Stück? :kopfkratz:
So, immer mit der Ruhe Leute ! :zwinker:
Langsam weiss ich leider nicht mehr, wie oft man die Merkmale eines Stichels beschreiben und illustrieren muss,
ehe sich alle einig sind, was ein Stichel ist ??? :nono:
Zum Verrücktwerden :hilfe3: :hilfe3: :hilfe3: ist das !! :heul:
Zum Thema lesen, hat jemand irgendwie ernsthaft meinen Beitrag gen Anfang dazu durchgelesen?! NEIN! :cop:
Es könnte schon ein Stichel sein, nachträglich retuschiert, vielleicht um einen zweiten Stichelschlag abzuheben. Klingt plausibel und wenn die Kreisarchäologen dazu Stichel sagen, dann wirds auch stimmen. Haben sie denn noch mehr dazu gesagt, Manfred?
Schöne Grüße,
Markus
Lieber Wikinger,
ich bin ganz ruhig! Es ärgert nur wenn Leute planlos nachplappern. :heul:
Stichel sind nicht immer typisch, einige Regionen/Zeitstellungen haben (noch) gar keine Stichelfunde. Andere Fundregionen, wie z.B. bei diesem Fundstück hier, haben möglicherweise zu viele :irre:. (Woran das wohl liegt?)
Übrigens habe ich mich deiner Meinung angeschlossen, auch wenn der vermutete ,,Bruch" nicht logisch ist, da nicht an der schmalsten Stelle der Kerbe. Das deutet Mark77 mit der nachträglichen Retusche an (primäre und sekundäre Modifikation). :idee:
LG
@ Mark77: :super:
Zitat von: Ajo in 26. Mai 2010, 14:17:21
... ich bin ganz ruhig! Es ärgert nur wenn Leute planlos nachplappern. :heul: ...
Bin da genau deiner Meinung, Ajo! :winke:
ZitatStichel sind nicht immer typisch, einige Regionen/Zeitstellungen haben (noch) gar keine Stichelfunde. Andere Fundregionen, wie z.B. bei diesem Fundstück hier, haben möglicherweise zu viele :irre:. (Woran das wohl liegt?) ...
Das macht die Diskussion um die Dinger eben so schwierig. Das hast du recht. Ich find auch, dass allgemein ein Stichel eindeutiger zu erkennen ist, wenn einer vorliegt, als die Möglichkeit der räumlichen und zeitlichen Verbreitung zu erruieren.
Schöns Grüßle,
Markus
Ich habe mal gelesen (weiß nicht mehr wo und finde das auch nicht), dass Stichel nicht an der Spitze, sondern an der Stichelabschlagsbahn benutzt wurden. Das würde eine Retusche an genau dieser Stelle erklären (und nach einer gewissen Zeit auch notwendig machen).
Wäre also ein oft genutzter, nachretuschierter Stichel. Die Retusche wäre dann eine Variante zum erneuten Stichelabschlag. Finde ich absolut plausibel und würde ich genauso machen, wenn ich Fell tragen täte.
Hallo MARK 77!
Du bist so moderat! :kopfkratz:
Kann mich gut an eine jüngere Stickeldiskussion erinnern, da hast Du den Kollegen ordentlich gezwiebelt endlich Bilder einzustellen an denen die Abschlagbahnen, dem von Dir eingestellten Beispiel vergleichbar, deutlich erkennbar werden.
Stichel sind in der Fachliteratur eindeutig und klar definiert. Und das abgebildete Stück ist nach DIESER fachlichen Definition KEIN Stichel. Punkt und AUS!
Wenn im hohen Norden eine eigene STICHELDISKUSSION und STICHELDEFINITION unter den Fachgelehrten besteht, dann ist dass ein Stichel des Typs XY. Doch dazu muss es dann auch eine verbindliche fachlich und sachlich klare Definition mit entsprechender Fachliteratur geben!
Gibt es die "nordischen" Stichel: des Typs XY, dann ist das einer und gibt es diese Fachdefinition nicht, dann ist das auch definitiv KEINER, weil nach allgemein gültiger fachlicher Definition faktisch jeder Stichelschlag fehlt, der dieses Stück als Stichel identifizieren lässt!
Einen technologisch klar definierten Typus kann auch ein Facharchäologe nicht beliebig umdefinieren!
In letzter Zeit scheinen abweichende Meinungen immer mehr Unmut hervor zu rufen!
Das Forum ist doch zum offenen Austausch gedacht! :super:
Und da das Thema schon als FRAGE "Stichel?" forumuliert worden ist, hat jede Einschätzung als ANTWORT hier ihren eigenen Wert und verdient Wertschätzung!
Leutchen,
alles was man sieht, ist eine Retuschierung.
Was vorher darunter lag, ist rein hypothetisch......
Die Annahme Fredis, daß es einer sei, kann ich mir nur erklären, indem er eine Stichelbahn im rechten Winkel zur Ret. sieht...(ist es das was Ajo mit Querstichel meint?)..... :kopfkratz:
Hallo Leute ! :-D
Erstens danke ich dir, Thovalo dies an den Punkt zu bringen.
Das Problem ist nur, wie ich schon sagte, dass du dies 50 Mal schreiben kannst, es werden immernoch Pseudo-Stichel kommen, weil sich einige eben nicht die Mühe machen sich die Definition und die Literatur anzuschauen ! :belehr:
Deshalb werde ich ein bisschen Unmütig, weil dies "eine million Mal" schon diskutiert wurde, auch bevor du da warst, Thovalo !
Ich bin nur bedingt in deiner Aussage einig, dass "jede Einschätzung als ANTWORT hier ihren eigenen Wert und verdient Wertschätzung" ....
... denn, wenn z.B 100 Mal behauptet wäre, ein Klingenmesser sei in Wirklichkeit ein Beil ... :kopfkratz: ... ja, da hat man ja irgendwann die Nase voll davon !
Nun, zu der Argumentation: Es sei ein Querstichel. Dies ist "leider" nicht möglich und nicht der Fall. Ein Stichelschlag von der Seite kann NIE einen Angelbruch produzieren, ein solcher kommt nur beim Überbrechen.
Die Tatsache, dass der Bruch nicht auf der dünnsten Stelle erfolgt ist, ist ganz normal, das habe ich experimentell schon oft feststellen müssen.
... und ja, wie auch schon xxx mal geschrieben, Stichel wurden auf den Kanten benutzt, nicht auf den Spitzen.
:winke:
- ich würde nur zu gerne die Fotos sehen können! :heul:
:winke:
Rikke
Zitat von: Ajo in 24. Mai 2010, 14:48:23
Hallo Marienbad, :-)
ich schließe mich den Vorrednern an, würde aber gerne noch das Distel- & Proximalende sehen. :glotz:
LG
Immer dieses Nachgeplappere.
Zitat von: Mark77 in 26. Mai 2010, 14:13:57
Zum Thema lesen, hat jemand irgendwie ernsthaft meinen Beitrag gen Anfang dazu durchgelesen?! NEIN! :cop:
Es könnte schon ein Stichel sein, nachträglich retuschiert, vielleicht um einen zweiten Stichelschlag abzuheben. Klingt plausibel und wenn die Kreisarchäologen dazu Stichel sagen, dann wirds auch stimmen. Haben sie denn noch mehr dazu gesagt, Manfred?
Schöne Grüße,
Markus
Es könnte!?.
Nein: Es ist kein Stichel! Und die Facharchäologen machen ihn auch nicht dazu. Ich finde es schade, dass man hier so angegriffen wird wenn man hier postet. Ich habe leider keine Zeit hier den ganzen Tag online zu sein um die erste Anwort zu geben. Ich muss auch Geld verdienen und angehende Facharchäologen zum Schlämmen von Funden anleiten.
:-)
@ Alkfred: Nichts für ungut, wir beide sagen doch das es kein Stichel ist. Ich möchte dir die Kenntnis darum auch nicht absprechen, aber deine Begründung dazu ist noch etwas dürftig. Zur allgemeinen Artefaktbestimmung möchte ich dem Herrn widersprechen. Der Archäologe bestimmt und du schwämmst. Also Stichel, oder? :zwinker:
@ aribba: Da verpasst du was (es ist halt nichts zu sehen).
@ Wikinger: Hier hat niemand behauptet dass es ein Stichel ist! So richtig verstehe ich deine Ausführungen deshalb nicht. Deinen Angelbruch sehe ich genauso wenig wie den Stichel, die Abplatzung kann m. E. auch rezent sein. Mit den Bruchstellen magst du Recht haben, auch wenn man Mikrolithen mit der Kerbtechnik sehr genau abbrechen kann. Kannst ja mal gekerbte Klingenbruchstücke zeigen. Darum geht es hier doch aber nicht, ehr um Fotos vs. Bestimmung. Nur in dem Rahmen sehe ich die fundierten Beiträge!
@ Thovalo: Richtig; das abgebildete Stück. Wenn der Archäologe ein Semester Artefaktmorphologie studiert hat, wird er genau deswegen berechtigte Gründe für seine Bestimmung haben, oder? (Scherz: Selbst wenn Manfred in Schleswig den Hausmeister gefragt hätte, würde der das Stück richtig bestimmt. :narr:)
@ Chmoellmann: Ja, wie auch der Wikinger schon leicht verärgert schreibt. Zum Abbau; genau das ist ein Prinzip von primären- und sekundären Stichellamellen, ist für das Stück aber nicht festzumachen. (Ich könnte gleich Abb. dazu einstellen.)
@ Marienbad: Warum hast du eigentlich das Fragezeichen zugesetzt, vertraust du den Bestimmungen des Archäologen nicht?
@ al: Wir sind uns doch alle einig. Es geht darum die Bestimmung des Archäologen nachzuvollziehen. Dafür haben wir verschiedene Vorschläge. Richtig ist somit auch die treffliche Zusammenfassung von a.k.a rentner: ,,nur Retusche & viel Spekulation". Hier würde nur eine Artefaktzeichnungen (!) und weitere Infos vom zuständigen Archäologen aufklären!
Also ihr lieben, bitte nicht persönlich nehmen und bleibt friedlich!
:zwinker:
Tja...der Stichel. Welch ein Wort.
Was bedeutet es? Was hat man zwischen Nord- und Mittelmeer damit gemacht? Gekerbt und genutet, ziseliert oder abgespant, geschnitzt, genadelt, perforiert oder gestichelt. Ich fürchte die Wörter gehn uns aus was in verschiedensten Materialien und Arbeitssituationen damit veranstaltet wurde. Und die Übergänge sind fließend. Unsere Unsicherheit drückt sich -nicht nur hier- in unserer Bestimmungs- und Eingrenzungs"wut" aus. Der "Stichel" ist infolge regionaler, technischer und zeitlicher Einschränkungen nur bedingt diskutierbar. Manche sind europaweit deklinierbar.
Aber jedes Mal wird es interessant sich diesem Begriff zu nähern. Man lernt fast unmerklich hinzu.
Und jeder neue Kandidat oder Wechselbalg hilft dabei weiter.
Bald werd ich euch wieder ein paar Solche senden.
Wir bewegen uns in unvordenklichen Zeiten.
Zitat von: Ajo in 26. Mai 2010, 21:27:54
@ Wikinger: Hier hat niemand 1) behauptet dass es ein Stichel ist! So richtig verstehe ich deine Ausführungen deshalb nicht. Deinen Angelbruch 2) sehe ich genauso wenig wie den Stichel, die Abplatzung 3) kann m. E. auch rezent sein. Mit den Bruchstellen magst du Recht haben, auch wenn man Mikrolithen mit der Kerbtechnik 4) sehr genau abbrechen kann. Kannst ja mal gekerbte Klingenbruchstücke zeigen. Darum geht es hier doch aber nicht, ehr um Fotos vs. Bestimmung. Nur in dem Rahmen sehe ich die fundierten Beiträge!
Hallo Ajo :-)
1) Ohh, doch ... lies mal nochmal durch.
2) Siehe Bild unten.
3) Physisch kann eine solche Abplatzung nicht rezent erfolgen, denn sie ist ein Teil / Merkmal des Angelbruchs.
4) Mit Mikrolithen mit der Kerbtechnik kann hier garnicht verglichen werden, da die Mikros ja wesentlich dünner sind, und deshalb sehr leicht zu überbrechen sind.
:winke:
ad.2)
(http://img440.imageshack.us/img440/5021/angelbruch.jpg)
Zitat von: Silex in 26. Mai 2010, 22:11:20
Tja...der Stichel. Welch ein Wort.
Was bedeutet es? Was hat man zwischen Nord- und Mittelmeer damit gemacht?
Hallo mein südlicher Freund. :-D
Tja, auch in meiner Sprache gibt das Wort (stikkel) irgendwie keine, und im besten Fall falsche Assoziationen ! :nono:
Hört sich wie etwas zum stechen oder bohren an,
ist es aber garnicht.
Die funktion ist schon experimentell und durch intensive Studien der vielen Funde ausgemacht worden. :belehr:
Der beste Vergleich der damaligen Funktion verglichen mit modernen Geräten wäre eine Art Hebel, oder noch besser
ein Zieheisen (direkt übersetzt vom Dänischen, hoffe es heisst so auf Deutsch?).
:winke:
:-)
@ Silex: Du Poet! :super: Das ist doch Ziel, es geht um Erkenntnisgewinn. Ich freue mich, wie immer auf deine Spots!
@ Wikinger: Du Unermüdlicher, das lobe ich an dir! :zwinker: Das Beispiel Zieheisen finde ich sehr gut!
Zu 1: Stichel: Kelten111 (ehr salopp) und halt der Archäologe, Stichelvermutungsbegründungen: Mark77, Chmoellmann (gut durchdacht) & ich stellte weitere Merkmale, ohne sie zusehen hinzu. (Macht hier keinen Stichel, oder? Der liebe Kelten111 und der Archäologe zählen nicht, die haben eine Stufe. :narr: sorry, nicht böse gemeint! :zwinker:)
Zu 2: Ich verstehe was du meinst. Die Angel mit Ausbruch kenne ich aber nur abgerundet und nicht stufig.
Zu 3: wie zu 2 gedacht
Zu 4: Ist klar, aber die Bruchstellen und Angeln eines Biegebruchs sehen ähnlich aus, da Kraftübertragungsgesetz.
Ich weis doch, dass du das fachlich und praktisch drauf hast! :belehr: :super:
Liebe Grüße
:friede:
Hallo Forum, hallo Sten und Edi,
auch bei uns ist der Stichel der modernen Zeit so etwas wie ein Zieheisen. Er wird, oder wurde, zum Beispiel beim Gravieren benutzt. Dazu ist aber die spitze Ecke besser. Die Stichel des ausgehenden Paläolithikums scheinen aber mehr als Hobel benutzt worden zu sein (auch ein Zieheisen). Vielleicht auf Knochen oder Geweih. Dazu benötigt man aber eine möglichst gleichmässige gerade Kante. Eben nicht viele kleine Retuschen nebeneinander.
Ich habe nur eine Stelle, auf der Stichel nachgewiesen sind. Aber nicht durch ihre Anwesenheit, sondern nur durch ihre Herstellungsabfälle, nämlich die Stichellamellen. Es war offensichtlich wichtig, diese Arbeitskante wegen der Gleichmässigkeit in einem Schlag herzustellen. Ob nun von einer retuschierten Schlagfläche aus oder von einem vorbereitenden zweiten "Stichelschlag" aus war wohl nicht so wichtig. Allerdings hatte man beim letzteren zwei Arbeitskanten. Auch Stichel mit mehrfachen Schlägen bieten eben mehr Arbeitskanten. Der Ansatzwinkel muss nur stimmen.
Ja, ansonsten habe ich den Thread mit viel Spass verfolgt, meine Blutdrucksenker wirken. Auch das vorher gesagte ist natürlich nur das Gedankengut eines Laien. Und wenn mich noch jemand fragt, was ich zu dem guten Stück sage, dann: "Wenn das ein Stichel nach der geläufigen Definition ist, dann habe ich noch einige ---zig aufzuarbeiten."
Ein Steinsucher.
Gätz happ ich aba ma 'ne Frage:
"Hobel" mag ja in Sachen Handhabung angehen - sofern es kein japanischer ist ...
... aber wie bittschön "zieht" man mit dem Stichel? :nixweiss:
... stößt man nicht eher damit? :kopfkratz:
... oder hab' ich jetzt seit Jahren meine Ziehmesser föööllllich falsch gehandhabt? :besorgt:
... da hab' ich nämlich dran gezogen, während ich meine nichtjapanischen Hobel ja stets schiebe...
Und jetzt träufelt euren Hass getrost auf mich ...
:winke: ausse Holz- und Beinwerkstatt
Larry
PS: ... da lob' ich mir doch die Tür beim Aldi - da steht wenixens drauf, watte tun muss'...
Hallo Forum,
jetzt hatte ich kurz mal dran gedacht mich auf das Spielchen einzulassen. Prompt wirken die Betablocker wieder. :frech:
Stelle mir gerade vor: Larry mit 'nem Stichel wild um sich stossend. Mit einem jungpaläolithischen ruft da wohl die Klapse. :irre:
Es ist wohl alles nur eine Frage der Technik. Ein Ziehmesser kann man auch umdrehen und schieben. Dass das nicht so praktisch ist, liegt an der Form der modernen Klinge und Griffe. Das Problem gibt es bei den meisten alten Sticheln nicht. Und ich kenne mindestens eine Person, die bei besonders sorgfältigem Glätten einen Hobel umgedreht hat und gezogen hat, statt zu schieben. :-) Nur eine Frage der Technik.
Unsere Holzwerkstatt gibt's nicht mehr aber ich erinnere mich noch. Allerdings haben wir keine Beine verarbeitet. :narr:
Is nix mit Hass, is Spass. :prost: Und jetzt schön zum Aldi und der Anleitung folgen: Eingang - Ausgang _Eingang - Ausgang _Eingang - Ausgang _Eingang - Ausgang _Eingang - Ausgang _Eingang - Ausgang _ usw.
Ein Steinsucher
Hallo Larry.
Ich hab ja gesagt, eher Zieheisen.
Wenn man sich so die Funktion mit einem anderen "Gerät" heute vorstellen soll, könnte man sich vorstellen, mit der Kante eines Stücks Fensterglas die gleiche Arbeit zu machen. Nur funktioniert da der Flint 1000 Mal besser, weil sehr viel härter.
Ein Knochen oder ein Stück Gewieh muss geglättet werden.
Da würde man das Geweihstück z.B zwichen den Füssen oder Knien fiksieren, und das Stück Fensterglas mit beiden händen gehalten zu sich ziehen.
Oder bei einem kleineren Stück Geweih in der Linken Hand halten und den Stichel mit dem Rechten bedienen. (wenn Rechtshändler :-D )
Da geht eine Bewegung weg von sich kaum, da würde es humpliche Sprünge machen, weil man den Druck gegen das Material nicht halten kann.
Unklar oder doch klar ? :irre: :zwinker:
Zitat von: Der Wikinger in 27. Mai 2010, 22:48:04
Da würde man das Geweihstück z.B zwichen den Füssen oder Knien fiksieren, und das Stück Fensterglas mit beiden händen gehalten zu sich ziehen.
Oder bei einem kleineren Stück Geweih in der Linken Hand halten und den Stichel mit dem Rechten bedienen.
Danke Sten, der Vergleich ist gut.
Zitat von: Der Wikinger in 27. Mai 2010, 22:48:04
[...] Da geht eine Bewegung weg von sich kaum, da würde es humpliche Sprünge machen, weil man den Druck gegen das Material nicht halten kann.
... :kopfkratz: - "
schiebt" man das Stichelding jetzt
zu sich, quasi auf althergebrachte Hausfrauen-Kartoffelschältechnik-Weise?
... geht doch
mit einer Hand kaum anders, oder?
... "ziehen" geht da irgendwie nur, wenn man es mittels mindestens zwei Fingern ungefähr so greift, wie ein versierter Kartenabheber den Stapel im Rahmen einer distinguierten Pokerrunde...
Kurz:
Mach' domma' einer vor!
Dürfte ja wohl kein Problem sein die Nummer zu dokumentieren - schließlich scheine ich ja so ziemlich der Einzige in meiner Stadt zu sein, der immer noch kein "Händie", geschweige denn eins mit Kamera, hat...
... was die Alditüren angeht, werter Steinsucher, hätt' ich dann noch diese Option (Sekunde 33ff.) im Angebot:
http://www.youtube.com/watch?v=nLdvHjE_vo4
... is' auch nur Spaß....
:-D & :winke:
Larry
PS: @ Wikinger: "humplich" ist ein putziges Adjektiv, dass mir bislang föllich unbekannt gewesen ist - kommt das aus Dänemark?
Zitat von: Larry Flint in 27. Mai 2010, 23:19:53... PS: @ Wikinger: "humplich" ist ein putziges Adjektiv, dass mir bislang föllich unbekannt gewesen ist - kommt das aus Dänemark?
Nee.. aber wer schon mal mit Elfenbein o.ä. authentisch gearbeitet hat, weiß was dabei rauskommt wenn mans so macht..: Norddeutsche Hügellandschaft, nicht wirklich flach aber auch keine Berge. *seufz* und die wieder rauszubekommen ist anstrengender als sie zu produzieren. :irre: :smoke:
Zitat von: Mark77 in 27. Mai 2010, 23:37:59
Nee.. aber wer schon mal mit Elfenbein o.ä. authentisch gearbeitet hat, weiß was dabei rauskommt wenn mans so macht..: Norddeutsche Hügellandschaft, nicht wirklich flach aber auch keine Berge. *seufz* und die wieder rauszubekommen ist anstrengender als sie zu produzieren. :irre: :smoke:
... dass man mittels Ziehen einen ruhigeren Lauf und somit glattere Oberflächen erzielt, ist absolut klar. Und das ist nicht nur beim Beschaben von (Elfen-)Bein so, sondern auch bei der Holzbearbeitung. Nipponesische Hobel funktionieren z.B. nach diesem Prinzip. Und am allercoolsten, um eine "humplich" produzierte, celluliteartige Oberfläche zu vermeiden, ist die Nutzung eines sog. "Flots" - hatte der Steinzeitmann aber noch nicht...
Ebenso klar ist die Angelegenheit mit zwei Händen (... obwohl so ein Stichel ja ziemlich klein sein kann...).
Ich hätt's halt nur gerne mal
einhändig mit einem Stichel vorgeführt...
:winke:
Larry
Zitat von: Larry Flint in 27. Mai 2010, 23:19:53
... was die Alditüren angeht, werter Steinsucher, hätt' ich dann noch diese Option (Sekunde 33ff.) im Angebot:
http://www.youtube.com/watch?v=nLdvHjE_vo4
... is' auch nur Spaß....
:-D & :winke:
Larry
Hallo Larry,
tausend Dank für diesen überaus spaßigen Link. Der hebt die Qualität des Forums um ein Vielfaches und zeigt letztendlich in welch primitivem Umfeld ich mich bisher bewegt habe. Das Video zeigt mir, dass ich viel mehr Zeit meines Lebens damit verbringen sollte, wie Du als großes Vorbild, solche Ergüsse im Netz zu finden.
Es waren Deine Alditüren, Du Spassvogel.
Das Forum mag Deine Spassvideos mögen, ich nicht.
(Aber Du hast recht, ich hätte mir das Video ja auch nicht ansehen müssen)
Zitat: "... was die Alditüren angeht, werter Steinsucher, hätt' ich dann noch diese Option (Sekunde 33ff.) im Angebot:
http://www.youtube.com/watch?v=nLdvHjE_vo4
... is' auch nur Spaß....
&
Larry "
SORRY STEINSUCHER!
Geschmack ist immer Bandbreite und sicher ist so ein Video unter der Rubrik
Steinartefakte, Thema: Stichel?
jetzt nicht fachspezifisch dienlich, doch leider habe ich mich bestens amüsiert!
Immerhin habe ich bis jetzt auch mit Blagen gearbeitet die so ticken! :irre:
:cop:
... ich warne hiermit zartbesaitete Gemüter ausdrücklich vor der Begutachtung des obig verlinkten Videos!
Dieses beinhaltet ordinäre Vokabeln, Fäkalausdrücke gar und trieft nur so von herabwürdigenden Formulierungen.
Ich leiste aufrichtig Abbitte dafür, dass sich mein verwirrter und vom Pfade jeglichen Anstandes längst abgekommener Geist beim Stichwort "Alditür" in diese vollkommen abstruse Assoziation verstieg.
Bitte, bitte habt mich wieder lieb!
:heul:
Der geläuterte, föllich reumütige Larry
PS: ... ich finde, man sollte das Video verbrennen - es verdirbt die Menschen...
PPS: Könnten die Herren dann wieder zum Thema kommen?
PPPS:@Steinsucher: Heißt du etwa wirklich "Rebbecca"? :kopfkratz:
Zu PPS:
Kein Stichel! :super:
Zitat von: thovalo in 27. Mai 2010, 23:56:43
SORRY STEINSUCHER!
Geschmack ist immer Bandbreite und sicher ist so ein Video unter der Rubrik Steinartefakte, Thema: Stichel? jetzt nicht fachspezifisch dienlich, doch leider habe ich mich bestens amüsiert!
Immerhin habe ich bis jetzt auch mit Blagen gearbeitet die so ticken! :irre:
Ich will das hier nicht ausufern lassen, weil es hier wirklich keinen Platz einnehmen sollte. Nur noch ein paar Bemerkungen. Der Ausdruck "Blagen" ist nicht aus diesem Jahrhundert. Er ist fatal abwertend und überheblich und wurde von einer krankhaft aristokratisch geprägten Bevölkerungsschicht für die Nachkommen ihrer total unterlegenen Leibeigenen benutzt. Ich bevorzuge die Bezeichnung "Kinder".
Gut, dass Larry zart besaitete Gemüter warnt. Aber dann findet er das ja wohl auch normal. Und, Überraschung, er meint das bestimmt auch ehrlich und verarscht mich hier nicht.
Dann mal eine gute Nacht.
ZitatVom Larry:
PPPS:@Steinsucher: Heißt du etwa wirklich "Rebbecca"?
Hast wirklich Spass, oder?
:laola:
Hm, ich kenne und meine den Begriff "Blagen" hier als Rheinisches Umgangs- und Alltagswort in folgenden Sinn:
http://www.mitmachwoerterbuch.lvr.de/blagen.php
Zitat daraus: "Blagen kennt man im Münsterland, im Ruhrgebiet und am Niederrhein bis hinunter nach Düsseldorf.......... Das Wehklagen von Lehrerschaft und Erzieherinnen findet also seinen Widerhall in der rheinischen Alltagssprache, wobei fairerweise zugegeben sei, dass beide Bezeichnungen auch durchaus liebevoll gemeint sein können."
und ich liebe sie WEIL die Blagen sind!
Freche Pänz eben! :zwinker:
Zitat von: Larry Flint in 27. Mai 2010, 23:19:53
PS: @ Wikinger: "humplich" ist ein putziges Adjektiv, dass mir bislang föllich unbekannt gewesen ist - kommt das aus Dänemark?
Humpelich ... sollte es sein ! :-D
Ja, konstruiert vom dänischen (humplet, auch selten und konstrueirt), habe es mal hier bei den Steinies benutzt, gleiche Reaktion, man hat sich aber geeinigt, man kann so sagen, und das Wort finde ich illustrativ, und du hast es ja auch verstanden. Eine Art Onomatopoitikon ! :smoke:
In deiner Frage ist mir jedoch auch das Wort "föllich" völlig unbekannt ! :-D
:winke:
Ergebensten Dank für die Auskunft, Herr Nordmann!
Wenn das Wort sowieso aus der dänischen Retorte stammt, möchte ich ein wenig virtuelle Geburtshilfe leisten und schlage hiermit zum Behufe einer grammatikalisch korrekten Entlehnung folgenden Gebrauch vor:
"humpelich" - bezogen auf eine Tätigkeit, die "humpelige" Ergebnisse erzeugt. Also wenn man mit einem - sagen wir mal - Stichel einhändig arbeitet...
Wieso eigentlich hat mir das (... die Sache mit dem einhändigen Stichelgebrauch ...) hier immer noch keiner erklärt? :kopfkratz:
:winke:
Larry
PS: Bevor jetz' widder alle durchdreh'n:Der o.g. Vorschlag entwand sich aus einem eher diffusen wie völlig subjektiven Sprachgefühl und versperrt sich hartnäckig gegenüber der Veririfizierung einer wie auch immer gearteten, linguistischen Regelhaftigkeit.
Ich stochere mal weiter im Stichelnebel...
Schwierig wird es mit folgerichtiger und anschaulicher Beschreibung
wie Larry schon insistierend fordert wäre es interessant so einen Stichel mal in Funktion zu sehen.
Ziehend oder geschoben wie bei den Kupferstechern.
Viel ist ja für meine Fundregion (im Gegensatz zu Wikingers Gefilden) nicht zu lesen über die end-nacheiszeitlichen
Vetreter dieser Fundgattung.
Wenn ich von hiesigen, facharchäologisch bestimmten Sticheln (oben genannter Äonen) ausgehe (die noch glaubhaft die damaligen Gebrauchsform haben könnten) dann fällt mir eine oft konkave Stichelbahn auf die , nicht selten , an einer planvoll vorgefertigten Endretusche ansetzt- die bis auf die Laterale übergreift.
Man könnte fast denken Letztere wäre einerseits für folgende Stichelabschlagsansatzpunkte angelegt und lateral zur Fingerauflage .
Bei dieser Gattung scheint es mir so als ob die gegenüber der Stichelbahn (manchmal noch im retuschierten Bereich) liegende Laterale kaum einer hebelbedingten Quetschung unterlagen.
Ich vermute dass diese Spezies -deren Ausformung regelhaft nicht sehr massiv, eher klingenförmig wirkt- eher ziehend werkelten.
Der mir eher schiebend vorkommende Typ zeigt manchmal auch eine Endretusche , die sich dann aber nur kurz am Stichelabschlag zeigt und nicht auf die Laterale übergreift. Dieser bogige Übergang , der meiner Meinung nach den Hebelansatzpunkt darstellt, weist dann oft seltsame Feinrisse, Abplatzungen, Fissuren auf die einer drückenden Tätigkeit ähnlich dem Geißfuß , oder dem bogigen Stemmeisen beim Schnitzen , naheliegen könnten.
Diese Werklinge sind wesentlich robuster ausgeformt und die Basis wuchert sich zu einer Schiebefläche aus die mit Retuschen der Schubkraft Fläche bietet.
Während des Formulierens fallen schon die ersten Zweifel ein aber das Grundprinzip scheint sich bei meinen Findlingen zu wiederholen und zubestätigen.
Stichel gibt es bei uns lediglich aus dem endpaläolithischen Umfeld...nicht im Meso- und Neolithikum. Was von manchen als Indiz für eine Stichelverwendung zur Rentiergeweihsbearbeitung angesehen wird.
Mein "Kreisarchäologe" meint immer noch man hätte damit nur , einzig und allein, Nadeln aus den Bein- und Geweiherzeugnissen herausgefast.
Meine Tochter sagt ....ich soll jetzt schwafeln aufhören: "Wie lang noch? Papa!"
Zitat von: Silex in 28. Mai 2010, 23:12:35
Mein "Kreisarchäologe" meint immer noch man hätte damit nur , einzig und allein, Nadeln aus den Bein- und Geweiherzeugnissen herausgefast.
Tja, hier im Norden wird diese Funktion den paläolithischen Zinken zugeschreiben ! :kopfkratz: