Hallo Steinartefakte-Freaks!
Neulich stolperte ich über ein hübsches Steinbeil! Schaut Euch mal die folgenden Fotos an. Über Einschätzungen über den Fund von Euch würde ich mich sehr freuen!
Mit freundlichen Grüßen Pantherchamäleon
Na da bin ich auch mal sehr gespannt :staun: Für mich ist das ein s.g. Spalter. Eine alte Vorstufe zum Steinbeil. Also eher Richtung frühe Mittel-Altsteinzeit.
Ja , Steinbeil sehe ich auch nicht.
Gruß clovis :winke:
Könnte ein Rohstück (eines Beiles) vor dem Schliff sein....
Zitat von: Silex in 15. September 2008, 20:33:17
Könnte ein Rohstück (eines Beiles) vor dem Schliff sein....
...aber dann wäre es doch nicht "rautenförmig" :kopfkratz:
Ich kann auch kein Beil oder Rohstück erkennen !? :kopfkratz: :nono:
Zitat von: Der Wikinger in 15. September 2008, 21:52:50
Ich kann auch kein Beil oder Rohstück erkennen !? :kopfkratz: :nono:
aber wie siehst Du das mit den "Spalter"????
Es ist zwar bei mir ein extrem seltenes Gerät....
...aber schaut man sich dem Bild nr. 5 an kann diese interprätation richtig sein.
Auf dem Bild des Nackens sind deutliche Schlag- / Quetschungsspuren zu erkennen.
Wir sollten, glaube ich, die Meinungen von Rolfpeter und Khamsin abwarten.
:winke:
Servus Jungs,
bin über Händi dran, die Bilder laden extrem langsam.
Ich halte das Stück für eine verworfene Vorarbeit einer Beilklinge aus Rijckholt-Flint. Schliffspuren kann ich keine erkennen. Sind welche dran?
HG
RP
Ich halte das "Steinbeil" gerade in den Händen und kann keine Spuren eines Schliffs erkennen. Es sieht nur behauen aus.
MFG Pantherchamäleon
Moin!
Danke RP!
So sehen sie eben aus, die während der Zurichtung oder später aus welchen Gründen auch immer misslungenen bzw. beschädigten Halbfabrikate von Beilklingen. In diesem Falle die Vorderhälfte mit der bestens erkennbaren Schneide. Halbfabrikate sind in der Regel nicht geschliffen, sondern nur zugeschlagen.
Herzliche Grüsse KIS
Zitat von: Khamsin in 16. September 2008, 19:17:04
Moin!
Danke RP!
So sehen sie eben aus, die während der Zurichtung oder später aus welchen Gründen auch immer misslungenen bzw. beschädigten Halbfabrikate von Beilklingen. In diesem Falle die Vorderhälfte mit der bestens erkennbaren Schneide. Halbfabrikate sind in der Regel nicht geschliffen, sondern nur zugeschlagen.
Herzliche Grüsse KIS
Kann nur feststellen, dass so sehen sie bei uns im Norden eben NICHT aus !! :platt:
:winke:
Zitat von: Der Wikinger in 16. September 2008, 21:22:20
Kann nur feststellen, dass so sehen sie bei uns im Norden eben NICHT aus !! :platt:
:winke:
Was dann die Frage aufwirft: Wo sucht Pantherchamäleon denn?. Das Material sieht für mich auch wie Rijckholt aus. Wenn nicht, ???.
Fritz.
Man will ja nicht Recht haben, Wikinger, aber ich hatte hier mal schon einen mächtigen, dänischen Rohling vorgestellt, den ein räuberischer Urlauber in meine fernen Lande entführt hat. Der sieht mir nicht unähnlich , grob, vorgearbeitet aus. Er liegt jetzt gerade ,schwer lastend, auf meinen Eberschonkeln.
Meines silexbeilfernen Wissens nach gibt es kaum eine andere Verwendungshypothese für diese Vorarbeit... erst recht nicht in anderen, füheren Zeiten.
Bis bald
Edi
Zitat von: steinsucher in 16. September 2008, 21:51:29
Was dann die Frage aufwirft: Wo sucht Pantherchamäleon denn
Bei Dir und RP um die Ecke :zwinker: - quasi genau zwischen Euch :narr:
Fazit: Steinbeilrohling! :-D
Danke für Eure Meinungen und Eure Mithilfe!
Mit freundlichen Grüßen Pantherchamäleon
Hallo,
vielleicht eine Art "Faustkeil"?
Jörg
Lieber Steen!
"Kann nur feststellen, dass so sehen sie bei uns im Norden eben NICHT aus !!" Du hast ja völlig Recht.
Aber ich meinte mit meiner Feststellung - auch vor dem Hintergrund von RPs Beitrag - natürlich das Rheinland. Sorry, dass ich das vorausgesetzt hatte. Natürlich haben unsere nordischen Halbfabrikate ein völlig anderes Gepräge.
Herzliche Grüsse KIS
Salaam!
@Jörgi: Bevor da bei Dir und eventuell anderen eine irrige Meinung aufkommt:
"Eine Art Faustkeil" gibt es nicht. Entweder es ist ein Faustkeil, oder es ist keiner.
Herzliche Grüsse KIS
@Khamsin:
zum Thema Faustkeil: ich kenne halt im besonderen aus der Kalahari den "Faustkeil" in seiner grob behauenen Form wie auf diesen Bildern in zig verschiedenen Variationen. Ob der nun als Faustkeil im eigentlichen Sinn, als Beil, Schaber oder was auch immer gedient hat..wer weiß? aber ich bin mir ziemlich sicher daß es sich nicht um eine ungeschliffene Rohform eines Steilbeils wie oben mehrfach gemutmaßt, handelt, sondern um ein fertiges Produkt.
Mit freundlichen Grüßen
Jörgi
Salaam!
Kein Problem, Jörgi, chaqu´un à son gout! Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich in den 1970er Jahren am Weissen Kliff in Braderup rumgeturnt bin und - natürlich - Nasenschaber à la A. Rust fand, und zwar mehrere. Ich war stolz wie Bolle.
Einige Jahre später habe ich die dann ganz, ganz schnell entsorgt (Mülltonne). Und dabei ist mir sehr klar geworden, dass Glaube tatsächlich Berge versetzen kann. Nur so ist Deine Feststellung nachvollziehbar
"...ich bin mir ziemlich sicher, daß es sich nicht um eine ungeschliffene Rohform eines Steilbeils wie oben mehrfach gemutmaßt, handelt, sondern um ein fertiges Produkt".
Bei dem Versuch der Bestimmung des von Pantherch. eingestellten Fundes hilft übrigens "der Faustkeil" aus der Kalahari nicht ernsthaft weiter.
Was tatsächlich hilft, ist die fallweise bei einigen Forenmitgliedern vorhandene Spezialkenntnis über - hier rheinische - Steinzeitfunde, sei es, dass die MItglieder im Rheinland leben und dort sammeln, sei es, dass sie sich diese Kenntnisse anderweitig angeeignet haben.
Deshalb liegt es nahe, Dir die Fragen zu stellen:
- Kennst Du Halbfabrikate rheinischer Beilklingen, und wieviele hast Du bislang begutachten können?
- Könnte es sich und, wenn ja, warum, bei dem fraglichen Fund um eine solche Beilklinge bzw. deren Bruchstück handeln?
- Aus welchem für das Rheinland spezifischen Flint könnte der fragliche Fund bestehen?
- Lässt sich die Antwort auf diese Frage auf rheinische Beilklingen eventuell übertragen?
- Kennst Du rheinische Faustkeile, und wieviele hast Du bislang begutachten können?
- Aus welchem Flint bestehen die?
- Sind die patiniert oder nicht und, wenn ja, wie?
- Lassen sich die Antworten auf diese Fragen auf rheinische Faustkeile eventuell übertragen?
- etc., etc.
Jörgi, momentan adelt Dich die Unbekümmertheit der Jugend, gepaart mit erfrischender Unkenntnis.
Solltest Du uns - was ich hoffe - erhalten bleiben, dann wird sich das zugunsten einer immer grösseren Kenntnis und Bestimmungssicherheit verändern. Dies ist ja eines der Ziele des Forums.
Herzliche Grüsse KIS