Moin,
mitten auf meinem VREZ/RKZ Platz-Bereich ist bei der Gülleeinarbeitung diese Sandsteinkugel mit zwei Griffflächen rausgekommen.
Als mehr möchte ich es eigentlich auch nicht bezeichnen, da ich weder glatte Reibeflächen noch Schlagmerkmale erkennen kann.
Auf jeden Fall hat sie zwei abgeplattete (Griff) Flächen, die sich gegenüber liegen.
7,4 x 8,5cm groß
Gruß
Gabi
Hallo Gabi,
auch wenn du keine Schlagmerkmale siehst, ist das von der Form her bestimmt ein als Schlagstein zu bezeichnendes Artefakt. Wobei natürlich ein gewisser Unsicherheitsfaktor bleibt. Die Form kann unter Umständen auch natürlich entstanden sein. :dumdidum:
:winke: Sven
Moin Sven,
das ist es ja, sie kann natürlich "natürlich" entstanden sein.
Mit musste sie auf jeden Fall auch wenn sie vielleicht auf meinen Reibemahlstein im Garten zum liegen kommt. :besorgt:
Kommt drauf an, was das Amt sagt. :dumdidum:
Gruß
Gabi
Das schon eine Klopfkugel, bei manchem Material ist das schwer zu erkennen, aber die passt schon. Gruss..
Moin,
Klopfkugel da geh ich mit.
Ähnliche hab ich auch schon gefunden, die als Klopfkugel registriert wurden.
LG
Jan
Moin,
ganz allgemein zu Griffflächen, oder Griffmulden:
Trifft an einem vermeintlichen Artefakt in der Regel niemals zu!
Was der Diskussion zu diesem Teil nicht im Wege stehen soll.
mfg
Zitat von: hargo in 04. März 2021, 00:23:33
Moin,
ganz allgemein zu Griffflächen, oder Griffmulden:
Trifft an einem vermeintlichen Artefakt in der Regel niemals zu!
Was der Diskussion zu diesem Teil nicht im Wege stehen soll.
mfg
Moin hargo,
wie meinst Du das :kopfkratz:
Die "Grifffläche" muss ja nicht unbedingt gezielt angelegt worden sein aber durch einen bestimmten Gebrauchsvorgang entsteht sie doch zwangsläufig ?
So wie bei der hier. http://www.sucherforum.de/index.php/topic,79060.0.html (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,79060.0.html)
Gruß
Gabi
Moin Gabi,
ein schöner und eindeutiger Schlagstein bzw. Klopfkugel. :super:
Zitat von: hargo in 04. März 2021, 00:23:33
Moin,
ganz allgemein zu Griffflächen, oder Griffmulden:
Trifft an einem vermeintlichen Artefakt in der Regel niemals zu!
Was der Diskussion zu diesem Teil nicht im Wege stehen soll.
mfg
Dem muss ich widersprechen. Ich habe 3 Fundbelege, an denen Griffflächen bzw. Griffmulden vorhanden sind. Sie sind so eindeutig, dass ich sogar von einem intentionellen Anlegen der Griffflächen ausgehe.
LG
Holger
Hier schon einmal mit deutlichen Mulden:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,77179.0.html
LG
Jan
Hab hier auch so ein Beispiel. Heute denke ich, das ist beim Sägen wohl zufällig entstanden, weil nicht sauber gespalten, dann aber trotzdem als Grifffläche hergenommen :winke:
Die Regel sollte sowas aber nicht sein. Bei Mulden denke ich aber meist an eine Ambossfunktion :kopfkratz:
Hier meine Beispiele:
LG Holger
Dellen können Griffflächen sein, sind aber auch ideal zum gefühlvollen Knacken von Haselnüssen, ohne dass diese wegspicken. Dies habe ich in meinem Versuchslabor einwandfrei nachweisen können :-)
Moin,
schöne und interessante Vergleichsstücke die ihr zeigt. :super:
Richtige Museums-Musterstücke findet man ja eher selten und so lassen viele doch Spielraum für Gedankengänge.
Schalenfrüchte zerkleinern, kann man sich gut vorstellen.
Was würde man selber dafür nehmen.
Gruß
Gabi
Zitat von: Danske in 04. März 2021, 17:35:51
Hier meine Beispiele:
LG Holger
Definitiv nein!
Das findet nur in deinem Kopf statt.
Die sind nicht intentionell als Griffmulden angelegt worden.
mfg
Zitat von: hargo in 05. März 2021, 01:00:26
Definitiv nein!
Das findet nur in deinem Kopf statt.
Die sind nicht intentionell als Griffmulden angelegt worden.
mfg
Wie du meinst.
Ich habe nur gesagt, dass ich davon ausgehe, dass die Griffmulden intentionell angelegt wurden, weil es eben so aussieht. Belegen kann ich es nicht. Aber wenn du behauptest, dass dies definitiv nicht so ist, wirst du sicher Belege dafür haben.
Utcumque, suum cuique.
LG...
Hallo, zusammen,
also ... ich hätte auch gerne so eine Glaskugel, mit der ich in die Vergangenheit schauen kann. hargo, wo hast du deine her? Ich melde Interesse an! :glotz:
Viele Grüße
Frank
PS:
Bei solchen Diskussionen spricht Harm Paulsen übrigens immer gerne von "Glaskugel-Archäologie". Ein äußerst passender Begriff, wie ich finde.
Guten Abend zusammen,
hier noch ein paar Beispiele die ich gefunden habe, die vorderen drei (alle mit Mulden) auf dem selben Acker, die hintere (ohne Mulden aber mit Schliff- oder Griffflächen an den Seiten) ein paar Kilometer weiter.
Rein intuitiv spreche ich die Kugeln als 'Küchengeräte' zum mahlen, reiben, knacken, zerschlagen, weichklopfen etc an, natürlich ohne dass ich das jemals beweisen kann.
Viele Grüße
Michael
Ah, sieht aus als hätte ich hier mit meiner Meinung keine Chance.
Melde das Objekt bei deiner lokalen Behörde und warte auf das Feedback.
Würde mich nicht wundern, wenn meine Meinung bestätigt würde.
mfg
p.s. Ich würde mich dann natürlich auch freuen, wenn du darüber berichten würdest ; )
Übrigens, @Neos, die Glaskugel liegt auf deiner Seite, nicht bei mir.
Und ich melde kein Interesse daran an ; )
Vergesst die vermeintlichen Griffmulden. Das ist in der Regel nur Fake.
Eine Täuschung.
Hallo, hargo,
für wenig wissenschaftlich halte ich, eine Behauptung - nicht Meinung! - in den Raum zu stellen und die absolute Wahrheit für sich zu beanspruchen. Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte: Ich habe mich bis dato inhaltlich überhaupt noch nicht zu diesem Thema geäußert. Das hole ich jetzt aber nach:
Ich halte es für durchaus möglich und naheliegend, dass an den hier gezeigten Artefakten Griffmulden vorhanden sind. Sei es intentionell angelegt oder aber durch Benutzung entstanden. De facto wissen KANN ich es nicht, denn ich war damals nun mal nicht dabei. Ich vermute mal du ebenfalls nicht. Die Begriffe, die mir an dieser Stelle einfallen sind die Experimentalarchäologie und die Gebrauchsspurenanalyse. Ach ja, und natürlich die Gl... - du weißt schon... :zwinker:
In diesem Sinne: Gute Nacht!
Frank
Moin Michael,
deine hintere Steinkugel mit (Schliff) Flächen kann durchaus die Reibekugel einer vorgeschichtlichen Trogmühle sein.
< hier (https://www.kulturwerte-mv.de/Landesarchaeologie/Fund-des-Monats/Bisherige-Beitr%C3%A4ge/2017-02-Brot-und-Stein-Eine-gewichtige-Trogm%C3%BChle-auf-der-Insel-R%C3%BCgen/#page) >
Gruß
Gabi
Moin hargo,
ins Amt geht sie sowieso!
wobei sie bei mir auf meiner halben und noch nicht so ausgeprägten Trogmühle besser aufgehoben wäre. :zwinker:
Feedback von einem NICHT-Steinzeitler habe ich kaum zu erwarten. :heul:
Wird also eine ganze Weile dauern bis ich jemanden im Amt finde, der sich damit auskennt.
Intentionell oder zufällig, werde es auf jeden Fall im "Hinterstübchen" behalten.
Gruß
Gabi
Hallo Gabi,
die auf meinem Bild hinten abgebildete Kugel gleicht deiner fast wie ein Ei dem anderen. Auch vom Material. Sie ist nur geringfügig größer (ca. 9 x 10 cm). Allerdings haben wir hier in Westfalen, soweit mir bekannt, nicht diese beeindruckenden Trogmühlen. Hier wurde wohl eher auf flachen Platten gemahlen.
Viele Grüße
Michael
Hallo,
ich meine ja, dass diese Schlagsteine zur Feuersteinbearbeitung gedient haben sollten. Die "Griffmulden" könnten auch dabei entstanden sein.
:winke: Sven
Moin,
habe mal heute jemanden gefragt, der zwar kein Steinzeitexperte ist aber schon einige ausgegraben und auch selber welche gefunden hat.
Ich werfe mal "Amboss-Stein" in den Raum.
Nicht das dieser unbedingt einer ist aber vielleicht wurde der ein oder andere auch dazu genutzt und daher die abgeflachten Seiten.
Nur eine Idee.
Gruß
Gabi
Summa summarum ein Allzweckgerät für den Allrounder, in zeitlosem Design.
Zitat von: Neos in 06. März 2021, 02:08:43
...
Ich halte es für durchaus möglich und naheliegend, dass an den hier gezeigten Artefakten Griffmulden vorhanden sind. Sei es intentionell angelegt oder aber durch Benutzung entstanden. De facto wissen KANN ich es nicht, denn ich war damals nun mal nicht dabei. Ich vermute mal du ebenfalls nicht. Die Begriffe, die mir an dieser Stelle einfallen sind die Experimentalarchäologie und die Gebrauchsspurenanalyse. Ach ja, und natürlich die Gl... - du weißt schon... :zwinker:
...
Hallo,
leider weiß ich nicht was du mit "Gl... " meinst. Da stehe ich irgendwie auf dem Schlauch.
In einem anderen Beitrag, also ohne Bezug zu dem hier gezeigten Fundstück, hatte ich es wie folgt formuliert:
>>Wann immer man glaubt ein Stein sei ein Werkzeug, weil er besonders gut in der Hand liegt, dem Handballen z. B. eine optimale Auflagefläche bietet, oder den Fingern eine geeignete Ablage, das Objekt vielleicht sogar Griffmulden für die Fingerkuppen im exakt richtigen Abstand zueinander aufweist, ist man immer einem der eigenen Fantasie entsprungenen ,,Fake" erlegen. Kein Mensch hat in den Steinzeiten jemals nach diesen Kriterien einen Stein bearbeitet!
<<<
Dabei bleibe ich auch!
mfg
Moin
hier mal ein älterer Beitrag über die Entstehung der würfelförmigen Steine. :zwinker:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,51388.0.html
Hallo, hargo,
Zitat von: hargo in 06. März 2021, 23:51:19
Wann immer man glaubt ein Stein sei ein Werkzeug, weil er besonders gut in der Hand liegt, dem Handballen z. B. eine optimale Auflagefläche bietet, oder den Fingern eine geeignete Ablage, das Objekt vielleicht sogar Griffmulden für die Fingerkuppen im exakt richtigen Abstand zueinander aufweist, ist man immer einem der eigenen Fantasie entsprungenen ,,Fake" erlegen.
Einzig das Wort "immer" missfällt mir, ansonsten teile ich voll und ganz deine Meinung.
ZitatKein Mensch hat in den Steinzeiten jemals nach diesen Kriterien einen Stein bearbeitet.
Und genau da ist sie wieder, die Glaskugel. Und das ist nicht provokant gemeint.
Viele Grüße
Frank
:back2:
Zitat von: Danske in 05. März 2021, 07:58:34
Wie du meinst.
Ich habe nur gesagt, dass ich davon ausgehe, dass die Griffmulden intentionell angelegt wurden, weil es eben so aussieht. Belegen kann ich es nicht. Aber wenn du behauptest, dass dies definitiv nicht so ist, wirst du sicher Belege dafür haben.
Utcumque, suum cuique.
LG...
Hargo trifft es schon ..... es sind manchmal natürliche Dellen die dann ganz praktisch auch Halt bieten konnten .... und manchmal gepickte Eintiefungen die aus funktionalen Anwendungen heraus entstanden sind. Meine entsprechenden Beispiele sind alle mit der Sammlung gegangen. Der Bereich der Klopfsteine ist eine spannende angelegentheit. Wenn man aus einem Bereich oder einer Region eine umfassendere Aufsammlung zusammen bekommt findet man ein enrom breit gefächertes Spektrum. Am Spannendsten finde ich die "ürfelförmigen "Klopfsteine die wirklich gleichfärmig sind. Andenen zeigen sich dann auch unterschiedliche Phänomene wie geschliffene Seiten oder eben auch gepickte Mulden. Dann gibt es rundliche, scheibenförmige und die allüblichen Gerölle mit gegenständigen oder einseitigen Klopfflächen an den Schmalseiten. Da hatten wohl auch die Nuthzer ihre eigenen Gewöhnheiten, ihre Lieblingsklopfsteine die sie eben intensiver brauchten als andere Stücke ...... auf dem Bereich einer Beilklingenproduktion aus Felsgesteinvarietäten zeigten die in großer Anzahl dort aufgelesene Klopfsteinreihe zwei verschiedene Größenformate. Wie imemr das dann interpretiert werden kann.
Neolithische Klopfsteine sind "Alltagsgerätschaften" im Bereich standortfester Siedlungen ..... Farbpogmente zerschlagen, Mahlsteinflächen aufrauen, Beilklignen zuschlagen, Abschläge und Klingen von Silexknollen abtrennen, die Anwendungsbereiche und Anwendungsmöglichkeiten waren sehr vielfältig und sind sicher auch nicht alle aus den Merkmalen an den Stücken sicher zu erschließen.
Sie gehören fest zum Repertoire komplexer und umfassender Fundinventare.
lG Thomas :winke: