Hallo zusammen,
Ihr kennt ihn sicher, den Acker, den Ihr schon immer mal begehen wolltet und bei dem dann immer etwas dazwischen gekommen ist... 
Letzte Woche war es dann soweit! Es zeigten sich auch schon bald die ersten Nachweise. Ein Fund, um die Stelle eindeutig datieren zu können, blieb aber aus. Dennoch möchte ich Euch diesen Kratzer zeigen, der mein bisher kleinster ist. Daumennagelkratzer wäre fast schon übertrieben... Habt Ihr ein noch kleineres Exemplar in Eurer Kollektion?
Länge: 15mm
Breite: 14mm
Höhe: 4,5mm
Gewicht: 1 gr.
Fundort: Landkreis Gifhorn
Viele Grüße
Jondalar
			
			
			
				Moin Jondalar,
Kratzer gibt es von winzig bis stattlich. Eines meiner Fundstücke ist hier:
https://sucherforum.de/steinartefakte/kleiner-kratzer-73133/
LG
Jan
			
			
			
				
Moin auch von mir!
Die kleinen Kratzer sind maximal "zeitlos". Bereit zurzeit des Neandertalers gibt es sie und sie laufen mit dem Ende der Altsteinzeit über das Mesolithikum wahrscheinlich sogar bis in die frühe Metallzeit ununterbrochen durch. Bei der Einschätzng des Alters spielt die Oberflächenerhaltung dann eine Rolle.
Sehr gehäuft finden sie sich in einer meist frisch wirkenden Erhaltung in meiner Ecke (NRW rechts des Rheinlaufs) insbesondere in der Zeit des späten Neolithikums. 
https://sucherforum.de/steinartefakte/ein-neolithischer-mikrokratzer-mit-kraftigen-gebrauchsspuren/msg386034/#msg386034
lG Thomas 
			
			
			
				Material sieht französisch aus :glotz: LG
			
			
			
				Zitat von: Nanoflitter in 03. November 2025, 11:47:33Material sieht französisch aus :glotz: LG
Ist auch mein Gedanke :kopfkratz: LG...
			
 
			
			
				ZitatMaterial sieht französisch aus :glotz: LG 
Meines Erachtens liegt das völlig in der Bandbreite des nordischen Geschiebeflints. 
Viele Grüße
Michael 
			
 
			
			
				Zitat von: Wiedehopf in 03. November 2025, 20:39:13Meines Erachtens liegt das völlig in der Bandbreite des nordischen Geschiebeflints. 
Dachte eigentlich eher an einen abgenudelten französischen Flintenstein :glotz: 
LG Holger
			
 
			
			
				Moin, zusammen,
sollte es sich um einen Flintenstein handeln, was ich mir auch gut vorstellen könnte, müssten beide Lateralen retuschiert sein, oder? 
@Jondalar: Ist das so oder ist lediglich das Distalende retuschiert?
Viele Grüße 
Frank 
			
			
			
				Warum sollten die Lateralen retuschiert sein? Hör ich zum ersten mal. LG
			
			
			
				Mein erster Gedanke war auch das es ein Flintenstein sein könnte. Aber dann müsste er bei der größe rundum viel abgenudelter sein. Kleiner Kratzer ist das was ich sehe.
Gruß Heino
			
			
			
				Moin in die Runde,
Für einen Verdacht auf Flintenstein müßten entweder Verletzungen durch Gebrauch
oder bei neuer 'Ware' kantenformende Zurichtungen erkennbar sein.
Die retuschierte, leicht gebogene Kratzerkanteante ist für Kratzer absolut typisch.
Die reine, fast transparente Silexvariante kommt im baltischen Geschiebe vor,
wie Michael es schon konstatiert hat.
LG
Jan
			
			
			
				Ich find den als Flintenstein ganz gut. Auch die seltsamen Abschlagsmerkmale ventral und die Dicke wären ok. LG
			
			
			
				Moin, zusammen,
unabhängig davon, ob es sich hier um einen Flintenstein oder um einen kleinformatigen Kratzer handelt, bin ich aufgrund des freundlichen Hinweises von Nanoflitter noch etwas tiefer in die Materie eingestiegen. Und, ja, lateralretuschierte Flintensteine haben demnach Vorteile hinsichtlich der Vermeidung von Verrutschen und Kippen in der Halterung, sind jedoch kein Muss. Allein die (gerade) Retuschierung der sog. ,,Zündkante" ist ausschlaggebend. Auch in zahlreichen Abbildungen in Publikationen ist zu sehen, dass viele Flintensteine keine Lateralretuschen aufweisen.
Wieder etwas dazugelernt!  :super:
Viele Grüße 
Frank
			
			
			
				Ja, ob das ernsthaft einer ist, müsste mal die Archäologie sich ansehen. Ist manchmal schwierig, hier noch Bsp. für klein und auch Kratzerähnlich. Ich sammle und mag die Dinger.. LG
			
			
			
				Hi 
ein interessanter thread.
Frank hat ein wichtiges Detail auf den Punkt gebracht: 
       " Allein die (gerade) Retuschierung der sog. ,,Zündkante" ist ausschlaggebend."
Ein Vergleich von Foto 3 von Jondalars Fund (gebogen, scharfkantig)
und der Abbildung, die nanoflitter hier eingestellt hat - steil, geradlinig -
mag dies illustrieren.
LG
Jan
			
			
			
				Da, schon wieder einer, live vom Acker  :-D LG
			
			
			
				Retuschiert werden die auch nicht zwingend, meist nur durch den Gebrauch. Hab welche, die wurden an allen 4 Seiten benutzt. Halt immer weiter gedreht. LG