Servus,
auf einem oberfränk. Acker mit primär bandkeramischen Hintergrund fand ich dieses Stück. Gelegentlich konnte ich bereits Einzelstücke aus dem Meso aufheben. Wenn dies in der Tat ein Querschneider ist, wäre das von der Fundstelle der bisher erste bekannte. Da ich leider bisher nie einen finden durfte und meine Verdachtsstücke sich nicht als solche bewahrheiteten, brauch ich euren Blick auf das Stück :)
Beste Grüße
Christian
Querschneider sicher nicht, aber ein schönes Trapez. Gruss..
Das ist möglicherweise ein Erntegeräteeinsatz. Ist eventuell sogar Glanz zu erkennen?
Sind die schwarzen Punkte sogar Reste von Birkenpech?
:winke: Sven
Ich würde mal dagegen halten, meines Erachtens dürfte es tatsächlich ein unregelmäßiger Querschneider sein. Nicht alle sind so symmetrische Trapezoide wie in Floss. Ich sammle immer wieder mal unregelmäßige oder solche mit stark geschwungenen Flügeln hier oben im Norden auf. Die Retuschen sind klar durchgehend und deutlich herausgearbeitet. Dachte erst an einen Kerbrest aber dafür fehlt j die Bruchstelle und ein ,,Knick" in einer der Flanken.
Bin auf weitere Meinungen gespannt
Die Patina spricht wohl auch für eine älter Zeitstellung? Die Retuschen sind tatsächlich ordentlicher gearbeitet, als man es zur Schäftung in eine Sichel annehmen sollte.
Ich bin auch gespannt.
:winke: Sven
Zitat von: Nanoflitter in 16. September 2022, 17:42:50
Querschneider sicher nicht, aber ein schönes Trapez. Gruss..
Da gehe ich auch von aus.
Gruß Klaus
Ein asymmetrisches Trapez :glotz:
Trapeze sind in der Regel mesolithisch?
mfg
Ja, aber auf LBK Plätzen finden sie sich auch noch ab und zu. Gruss..
Zitat von: steinwanderer in 16. September 2022, 21:29:44
Da gehe ich auch von aus.
Gruß Klaus
Jetzt kann ich was lernen.
Ich glaube die von mir abgespeicherte Systematik bedarf einer Korrektur: Trapezmikrolithen (sei es aus regelmäßiger oder unregelmäßiger Klinge, früh- oder spätmesolithisch) waren für mich immer eine Unterkategorie von Querschneidern. Querschneider hatte ich als funktionale Kategorie begriffen, nicht als geometrische. Ist das so falsch?
Heinen spricht im Floss davon dass die am Ende der Trapezentwicklung stehenden Pfeilschneiden ein reiches Formenspektrum haben und trapezförmig sein können. Das ist für mich nicht klar.
Was unterscheidet ein Trapez von einer trapezförmigen Pfeilschneide? Und sind nicht beides Querschneider?
Grüße
Thomas
Zitat von: greenzebra in 17. September 2022, 08:44:55
Heinen spricht im Floss davon dass die am Ende der Trapezentwicklung stehenden Pfeilschneiden ein reiches Formenspektrum haben und trapezförmig sein können. Das ist für mich nicht klar.
Was unterscheidet ein Trapez von einer trapezförmigen Pfeilschneide? Und sind nicht beides Querschneider?
Moin Thomas,
Danke, dass Du die Frage stellst, denn die Frage stelle ich mir auch.
Lieben Gruß
Gabi
Pfeilschneiden ist wohl die obere Kategorie, wo alle darunter fallen, da sie irgendwo an Pfeilen befestigt waren, meist seitlich. Querschneider sind an der Spitze befestigt, mit der Schneide quer zum Pfeil. Dafür bedarf es aber einer Form, die eine Schäftung vorn ermöglicht, langestreckt ist optimal, mit schmalem Schäftungsende. Wenn die Trapezschneide breiter als die Klingenbreite wird, ist irgendwann Schluss, obwohl fast dreieckige Trapeze auch noch schäftbar wären. Gruss..
Habt vielen Dank für eure Antworten :-)
Danke Nanoflitter, das ist hilfreich.
Heinen schreibt im Floss (S 616) dass nach ertebøllezeitlichen Funden ,,zumindest für die kurzbreiten Trapeze [...] die Funktion als querschneidige Pfeilspitze abzunehmen ist"
Interessanterweise scheint die Grenze sehr fließend zu sein: Während S617 Abb.4 6 als querschneidige Pfeilspitze angesprochen wird sind Abb 3 13,14 als (a)symmetrische Trapeze bezeichnet.
Für mein Auge sind sie nahezu identisch.
Aber wieder etwas klarer geworden.
Vielen Dank für die Antwort!
Zitat von: Nanoflitter in 18. September 2022, 07:47:54
Pfeilschneiden ist wohl die obere Kategorie, wo alle darunter fallen, da sie irgendwo an Pfeilen befestigt waren, meist seitlich. Querschneider sind an der Spitze befestigt, mit der Schneide quer zum Pfeil. Dafür bedarf es aber einer Form, die eine Schäftung vorn ermöglicht, langestreckt ist optimal, mit schmalem Schäftungsende. Wenn die Trapezschneide breiter als die Klingenbreite wird, ist irgendwann Schluss, obwohl fast dreieckige Trapeze auch noch schäftbar wären. Gruss..
Sehr interessant! Danke für die Beiträge.
:winke:
Anita