Entweder hab ich hier ein völlig untypisches "Arnhofener" Material aufgelesen oder es handelt sich um die erste , solche getemperte Ware der ich jemals ansichtig/anhörig wurde.
Ein relativ breiter, dünner Abschlag der in spitzem Winkel scharfgratig ausläuft. Lateral sind jeweils die typisch, dünnen Rindenreste zu erkennen und die dem (nachträglich entfernten) Bulbus gegenüberliegende Breitseite müsste die Kluft darstellen wegen der die Rohstoffgrundplatte aus dem geologischen Zusammenhang gerrissen werden konnte.
Es sieht auch an den 3 Seiten mit Rindenresten nach Feuereinwirkung aus und es ist dieser typische Seidenglanz zu erkennen den man hier nur von getemperten Rohstoffen gewohnt ist.
Aber: Arnhofener Material in unserem Mesolithikum ist quasi unbekannt
und: getemperter Rohstoff dieser Varietät ist als ebenso utopisch anzunehmen.
Warum hat man wohl den Bulbus so kunstfertig entfernt wenn das Ding dann nicht mehr weiterverwendet wurde? Der edle Rohstoff wurde aus 80 km Entfernung herbeigehandelt und auf diesen Berg geschleppt.
Viel Vermutungsebene....
Vielleicht erkennt jemand Was, Warum, Woher?
Die Fundstelle lieferte bisher ziemlich alles ab dem Endpaläolithikum bis ins Frühmittelalter.
Hallo Edi,
zum Bulbus: wenn beim schlagen (harter Schlag) der erste Schlag nicht richtig getroffen wurde, gab es einen zweiten Schlag und der lässt diese Ausplatzung am Bulbus entstehen.
Gruß Manfred
Nur als Ergänzung: Dieser "Doppeltabschlag" kann auch bei einem einzelnen Abschlag entstehen ! :belehr:
Vielleicht weil der Schlag in einer Splittsekunde tatsächlich doppelt ist, oder zwei stellen auf der Schlagfläche trifft.
Sehe ich öfters, wenn ich von grossen Blöcken mit direkten, harten schlägen Abschläge mache !
Auch ab und zu wenn man kleine Klingen macht, kommen bei einem Schlag zwei über einander ab !
:winke:
Das hilft mir schon sehr weiter, ihr beiden Praktiker
Gute Nacht vom
Edi