Tach Leute!
Nachdem es hier mal schön geschüttet hat vom Firmament, lohnt es sich auch wieder über die Äcker zu schleichen.
Diese dreieckige Pfeilspitze aus dunkelgrauem (Rijkholt?) Feuerstein wollte mit nach Hause. Hergestellt aus dem proximalen Ende einer flachen Klinge, die terminalen Kanten beidseitig retuschiert, das basale Ende abgebrochen und ansonsten unbearbeitet, hatte sie nach vielleicht 7000 Jahren Ruhe keinen Bock auf Kunstdünger und Hühnermast-Mist - naja, ich kanns verstehen.
Länge ist 38mm, Breite ist 36mm. Das Gewicht ist stolze 8,5 g.
Stimmt die von mir vermutete Zeitstellung ins ältere Neolithikum (LBK?). Auf der Stelle hab ich sonst nur MK gefunden.
Ich hoffe auf zahlreiche Expertisen!
bis dann
RP
Mmh.. Jetzt wird es haarig, an Pfeilspitze kann ich bei dem Stück nicht recht glauben.
Pfeilspitzen sind immer symetrisch (oder sollten es zumindest sein) Dein Steingerät sieht es mir eher wie ein Schaber Spitzschaber oder so aus. Auf jeden Fall ist es ein schönes Stück mit wunderbaren Retuschen
Gruß Rambo
Hallo Rambo,
danke für Deine Einschätzung!
Ich weiß nicht, was Du unter Symmetrie verstehst.
Für mein Dafürhalten ist das Teil, zumindest in der Achse, die man senkrecht vom terminalen Ende nach unten bilden kann, vollkommen symmetrisch.
Der Umriß bildet ja ein gleichschenkliges Dreieck. Da ist das immer so.
Beste Grüße
RP
servus miteinander- da es bei uns grundsätzlich andere Typen im steinzeitlichen Spitzenarsenal gibt- kann ich natürlich auch danebenliegen - dies vorausgeschickt.
Wenn aufgrund der Dicke des Teils und der evtl Gebrauchsspuren ein Bohrer ausscheidet, dann kann ich eigentlich auch nur RP `s Einschätzung zuneigen.
An Kratzer und Schaber glaub ich wegen der beidseitigen Retuschebahnen eigentlich nicht- Schneiden scheidet auch aus. Interessant wäre aber der abgebrochene Rest. Hast Du von diesem Typus ein Referenzstück im Komplettzustand- oder ist dies ein Unikum in Eurer Fundlandschaft?
mehr, mehr
es
Servus ich meine, die Symmetrie der beiden Flächen, die Grundform Dreieck ist schon ok nur die Oberseite und die Unterseite des Werkzeuges sind nicht symmetrisch und das würde Probleme beim Auftreffen des Pfeiles geben. Für mich sieht es so aus, aus wie wenn das Werkzeug, auf der Unterseite die Wellenringe erkennbar sind, während die Oberseite ein trapezförmiges Profil hat. Somit hat man kein symmetrisches Längsprofil. Ich bin ein wenig durcheinander, ich weiß nicht wie ich mich ausdrücken soll um es zu erklären. Scheinbar bekomme ich wirklich Alzheimer :heul:
Gruß Rambo
Hallo Freunde!
Schön, daß wir drüber diskutieren können!
Im Anhang habe ich einen (unautorisierten)Auszug aus:
Rheinische Ausgrabungen 19
Lutz Fiedler
"Formen und Techniken neolithischer Steingeräte aus dem Rheinland"
Es ist eine Zusammenfassung Fiedlers Dissertation von 1975
Hier einen Ausschnitt der Tafel 52, die Pfeilspitzen des neolithischen Siedlungsplatzes Müddersheim zeigt.
Ich habe noch nicht nachgesehen, ob Müddersheim LBK ist, ich vermute aber ja.
Z.B. die Spitzen 1, 7 und 8 sind auch ziemlich unsymmetrisch.
Vielleicht wurden die aerodynamisch wirksame Unsymmetrie durch die Schäftung wieder ausgeglichen.
Ob Vadder Khamsin aus dem Morgenland was zum Thema beitragen kann? Bestimmt!
Beste Grüße
RP
Ach ich hatte es überlesen Silex.
Die Spitze ist an der Basis abgebrochen aber m.E. nicht als Unfall, sondern bei der Herstellung, somit hat sich eine ideale Basis, die nicht meht retuschiert werden muß, gebildet.