Hallo zusammen,
heute früh hat es mich kurz nach Sonnenaufgang wieder zu der Fundstelle gezogen, an der ich in den letzen Tagen die neolithische Dechselklinge und unzählige, ebenfalls neolithische Keramikscherben auflesen durfte. Als ich an Ort und Stelle ankam, war ich zunächst schockiert, weil ich feststellen musste, dass der Boden gefroren war. Nachdem ich aber etliche Scherben durch Kraftakt dem Boden entreißen konnte, fiel mein Blick noch auf dieses Mini-Feuersteinteilchen. Es ist gerade mal 2 cm lang. Links und rechts sind an den Seiten winzig kleine Retuschen erkennbar, die ich leider fotografisch nicht einfangen konnte. Auf der Unterseite der Spitze sind drei quergeschlagene Retuschen (?) erkennbar (siehe Fotos 4 und 5).
Könnte das meine erste Pfeilspitze sein ???
Ich freu mich auf Eure Einschätzungen !
man sieht es nicht sehr gut ohne Nahaufnahme... ich hätte auf einen abgebrochenen Bohrer getippt, aber dann wären keine Retuschen an der Basis.
Die scheinbaren, erahnbaren Verrundungen am terminalen Ende machen , für mich, eine Pfeilspitze eher unwahrscheinlich.
Oder ist das Ding wirklich noch spitz?
Glück Auf
vom
Edi
Servus Edi,
danke für Deine Einschätzung ! Ja, das Ding ist wirklich noch spitz.
Ich versuch mal, morgen noch eine bessere (weil neuere) Digicam auszuleihen und damit mehr Bilder zu machen.
Liebe Grüße Richtung D´Noob !
Stefan
Servus,
wie eine typische altneolithische Pfeilspitze sieht das nicht aus. Vielleicht hat Edi recht mit seiner Bohrer-Einsatzspitzenvermutung.
Da helfen nur bessere Bilder, auch von der Basis und der Längsansicht
HG
RP
So, hab jetzt nochmal neue Fotos gemacht, war gar nicht so einfach bei dem kleinen Teil...
Ich hoffe, die jetzigen Bilder sind für Euch aussagekräftiger.
Danke und liebe Grüße
Stefan
Jetzt scheint es mir wieder eine zu sein, Stefan.... diese Machart wäre aber sehr ungewöhnlich- nur von einer Seite her wurden da die Retuschen angebracht...und nur im Spitzenbereich auf der anderen Seite noch 2/3 quer drüber.
zuerst war ich mir sicher dass das Ding hinten abgebrochen ist...hatte es auch schon geschrieben aber jetzt sah ich erst die perfekt retuschierte Basis (ist Bild 3795 die Basisseite?).... dann iss Pfeilspitze
Warten wir mal auf weitere Sucherkollegenmeinungen....
Eine Makrokamera brauchst Du auch noch....denn bald gibts noch viel mehr zu zeigen
Hmmm...ich glaub, ich hab da mit dem Begrifflichkeiten was durcheinander gebracht...Mit "Basis" meinte ich die Unterseite des Teils, während Du da vermutlich das hintere Ende meinst oder ? Bild 3795 zeigt die Seitenansicht, also nicht das hintere Ende. Das hintere Ende, also dieser V-förmige Einschnitt, zeigt das neue Bild 3797.
Bin verwirrt... :kopfkratz:
Dann bin ich auch schon wieder am "Zurückrudern" mit meinem Pfeilspitzenverdacht, Stefan.
Auf dem neuesten Bild kann man erkennen dass es sich um einen eher dickbauchigen Querschnitt handelt..
An der Basis sind wohl keine Retuschen da es sich um eine Bruchfläche handeln dürfte die sich quer zu einer Störungslinie im Gestein entwickelte.
Genaueres könnte man nach einem Querschnittsdetail und vor allem noch Genauerem von der Spitze sagen....ob eher Spitze oder Bohrer (wonach es jetzt momentan ausschaut)
makromakro
Deine Bohrertheorie klingt einleuchtend, Edi.
Hier nochmal ein Bild, von der Spitze her fotografiert. Mehr gibt die Canon Ixus 430 leider nicht her...
Das Ding hätte makromakro verdient, Stefan.
Weihnachten vielleicht?
Das Material kommt auch nicht rüber...anfangs dachte ich Lydit aber es wechselt so von anthrazit ins rötliche, oder?
Bin kein Kameravertreter ( zur Zeit Canon mit 0-cm Makro).
Morgen wieder Niederbayern am Hang bei der Ausgrabung P., 12 Uhr 10 bis 12 Uhr 31
Interessanter Fund
Hallo Edi, ich denke schon, dass es Lydit ist. Hab hier im Forum grad andere Lydit-Funde angeschaut, es kommt ziemlich ähnlich hin. Der bisweilen leicht rötliche Schimmer ist nur auf den Fotos zu sehen, aber nicht im Original.
Danke für Deine Mühen !!
Servus,
für eine Pfeilspitze ist die Basis viel zu dick! Ich folge Edi bei seiner Bohrer-Ansprache.
Manchmal kommt man auch ohne Makro-Kamera weiter, wenn man anstatt des gesamten Bildes nur einen Ausschnitt herausschneidet und den dann veröffentlicht. Geht leicht mit jedem Bildbearbeitungsprogramm zu bewerkstelligen.
HG
RP
Hallo RP,
danke für den Tipp! Muss ich mal ausprobieren...aber wenn ich nur einen Ausschnitt herausschneide, dann ist der ja auch nicht mehr makro als das Originalbild oder ? Oder kann ich diesen Ausschnitt dann nochmal vergrößern ? :kopfkratz:
Hallo zusammen!
Ich habe vor kurzem ein ganz ähnliches Teil gefunden... leider wohl auch keine Pfeilspitze.. :besorgt:
Zitat von: osman.herberger in 01. Dezember 2008, 10:37:24
Hallo RP,
danke für den Tipp! Muss ich mal ausprobieren...aber wenn ich nur einen Ausschnitt herausschneide, dann ist der ja auch nicht mehr makro als das Originalbild oder ? Oder kann ich diesen Ausschnitt dann nochmal vergrößern ? :kopfkratz:
Deine gezeigten Fotos haben eine Auflösung von 640*480 Pixeln. Das Original hatte aber eine Auflösung von 2272*1704 Pixeln. Wenn Du daraus einen Teil ausschneidest, dann zeigst Du uns zumindest eine höhere Auflösung. Klaro?
Zitat von: aqua in 01. Dezember 2008, 11:24:59
Hallo zusammen!
Ich habe vor kurzem ein ganz ähnliches Teil gefunden... leider wohl auch keine Pfeilspitze.. :besorgt:
Das könnte schon eher eine Pfeilspitze sein, aber ich habe Zweifel. Ist die Basis schön herausretuschiert? Hier im Rheinland gibt es Pfeilspitzen im Spätmesolithikum, die entfernt an Deinen Fund erinnern. Schaust Du hier:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19451.msg169284.html#msg169284
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,33120.0.html
Für Pfeilspitzen sollte immer gelten, daß sie an der Basis nicht zu dick sein dürfen, sie müssen ja in eine Kerbe am Pfeilkopf eingesetzt werden. Bei einem Gewicht von mehr als 8 g wird es auch aus ballistischen Gründen zweifelhaft.
HG
RP
ZitatIst die Basis schön herausretuschiert?
Leider seit eben mehr, als mir lieb ist :wuetend: :wuetend: Als ich mir den Stein genauer ansehen wollte ist er mir entglitten und hat sich auf den Fliesen zerlegt :wuetend: :wuetend:
Fazit: Stein auf Stein, das laß sein!!
Hallo Edi,
mir ist noch was eingefallen, was ich Dich (und natürlich auch alle anderen hier im Forum) zum Thema Lydit fragen wollte: Wenn das wirklich Lydit ist, könnte man dann was zur zeitlichen Einordnung dieses Teils sagen ? Hat man denn im Neolithikum überhaupt noch Lydit für Geräte verwendet oder wurde das in dieser Zeit nicht vollständig vom Silex abgelöst ?
Sicher bin ich mir nicht ob es Lydit ist, Stefan.
Hier in der weitgehend, ackerbaulich, neolithisch ungenutzten Oberpfalz ist Lydit ein Endpaläolithikumanzeiger.
Dies mag auf Forschungslücken beruhen ...hat sich aber bisher auf meinen Fundstellen (und denen meiner Kollegen) quasi selbst bestätigt.
Wie es sich im Neolithikum , in dieser Hinsicht, verhielt ist mir leider nicht bekannt.
Die Wahrscheinlichkeit dass es sich bei Deinem Fundstück um ein jungsteinzeitliches Gerät handelt ist aber bei Dir wohl wesentlich höher.
Die Datierung wird in jedem Falle interessant.....!!!
Servus einstweilen
edi