Unter den hier gefundenen Pfeilschneiden weist dieses Stück
eine Besonderheit auf: Sie wurde aus einer Grundform mit
zwei Ventralseiten gefertigt.
Bei P.V.Petersen: Skaelskiv (Muschelschale). Vom Bulbus eines
größeren Abschlages wird ein Abschlag gewonnen, der dann keine
Rückenlinien hat. Entsprechende Kerne findet man auch gelegentlich.
Das Objekt hat kaum Kontraste - Die Bilder sind nicht sehr glücklich.
@ Kelten: Beide Kanten sind retuschiert!
Jan
Hab ich bisher noch nie gesehen, ist aber einleuchtend und für mich ein "völlig neuer Grundform-Typus". Weiß man etwas, mit welcher Schlagtechnik der Abschlag genommen wurde? Ein Bulbus ist ja nicht so leicht zu entfernen. Weg retuschierte Bulben sind doch an sich ein Anzeichen für mittelpaläolithische Schlagtechniken. Werde meine Kerne mal mit anderen Augen untersuchen.
Saxaloquuntur.
Dieser Typus ist bei P.V.Petersen (Flint fra Danmarks Oldtid)
unter der Nr. 115 als Querscheider mit bikonveksen Flächen
(Tvaerpil med bikonvekse bredsider) beschrieben.
Er wird von der Erteböllekultur bis zur Trichterbecherzeit datiert.
Mein Fundstück dürfte nach dem Fundplatz aus der TBK sein.
Jan
Moin,
ein außergewöhnlicher und schöner Querschneider.
Hat P.V.Petersen sich darüber ausgelassen, warum vom Bulbus der Abschlag gewonnen wird?
Das interessiert mich sehr.
Das Material ist auch super, die Schwierigkeit solchen Materials Details per Foto
zu übermitteln, kenne ich zur genüge.
Das unterste Foto sagt mir, dass ist da mehr drin ist, denn der Zollstock ist doch scharf.
Versuche es mal mit einer Spot-Messung, ich nehme an Du hast mit einem Mehrbereichs
oder Multisegment-Messverfahren focussiert (?).
Gruß
Jürgen
So weiss so schön! :super:
glG thomas :winke:
@ Jürgen:
P.V.P. unterscheidet nach der Grundform:
Klinge / Abschlag / diese bikonvexe Scheibe / und Abspliss mit Beilschliff
Warum dies so gewählt wurde ist nicht bekannt es ist eine mögliche
und regional manchmal favorisierte Möglichkeit.
Unter meinen Tvaerpil-Funden ist es die Einzige.
mfg Jan
@ Jan,
danke für´s Feedback - schade ich hatte auf mehr gehofft, zum Beispiel die Stabilität des Bulbusbereiches.
Gruß
Jürgen