Er stammt wieder vom Endpaläolithikumacker. Auf engem Raum war da schon ein Dutzend dieser Spezies aufzulesen während es auf sämtlichen anderen , zeitnahen Fundstellen keinen ähnlichen Vertreter zu finden gab.
Eine flache Kratzerkante und eine steile, fast abgeschmirgelt wirkende (die erinnert beinahe an Flintenstein-abnutzungspuren)
... man möchte direkt an eine absichtliche Verrundung glauben....
Wunderschön ... und immerwieder überraschend klein und fein, verglichen mit den "Gigantolithen" die wir hier im Norden finden !! :super:
Kennst Du bei Deinem Fundmaterial solche Verrundungsspuren an Kratzerkanten wie sie auf dem 2. Bild auftreten, Wikinger?
Und welche Arbeit/Intention könnte dahinterstecken?
Ich hatte den Gedanken an eine absichtliche Stumpfung um von dieser Basis aus eine Druckbewegung (von einer ehemaligen Kratzerkante aus) ausüben zu können.....???? Aber gegenüber ist halt eine Kratzerkante!!! Oder doch was Anderes. Oder haben wir es hier mit einem abgearbeitetem Kratzer zu tun der am anderen Ende eine neue Arbeitskante erhielt...oder war dies die Schäftungsseite. Obwohl die schwarzen Eindringlichkeiten am stumpfen Ende eingepresst sind und selbst mit größtem Aufwand nicht zu entfernen sind.
Man lernt nie aus....der damalige tagtägliche Umgang mit Naturmaterialien - und die damals gängige Variabilität- ist von uns Nachvollziehenwollenden wohl kaum im Ansatz zu erahnen..
Das Material stammt aus 100 km Entfernung und obwohl hier reichlich Plattenhornsteinhandelsgut angekommen ist hat sich Einer/Eine etwas Praktikables zusammengebastelt.
Diese Dinger sind hier auf den Sandhügeln 1:1 erhalten.... ohne merkliche , moderne Verletzungen. Sie sind 11- 12000 Jahre alt....
schade dass man sowenig forscht.
Hallo Edi :-)
Du stellst viele gute Fragen, die ich natürlich nur bedingt beantworten kann, wir wissen freilich fast nichts !! :platt:
Ich denke schon, dass die Kanten durch hartem Gebrauch abgearbeitet werden können, das kenne ich bei mir auch.
Jedoch ist es kein Problem eine Kratzerkante "aufzuschärfen", dauert 10 Sekunden.
Deshalb glaube ich, dass dein Kratzer vom Beginn an zwei Kratzerkanten hatte. Die eine ist eben durch harte Arbeit stumpf geworden.
Eine bewusste Stumpfung finde ich weniger wahrscheinlich.
Ob sie geschäftet waren weiss ich nicht. Bei dir, wo die Geräte so klein sind, ist es sehr gut möglich, da eine ordentliche Handhabung sonst schwierig wäre.
Bei mir wo die Kratzer "Handgrösse" haben ist es, glaube ich, weniger wahrscheinlich.
:winke:
Toll Edi ,
findest Du auch Stielspitzen ?
Gruß clovis :winke:
Danke, Wikinger!
Clovis, bei uns gibts zum Ende der Eiszeit nur Rückenspitzen als typisches Geschoßimplement...bisher zumindest
Eine schöne hab ich hier vor langer Zeit reingestellt.
Bis bald
Edi
Servus Jungs,
bei den Kratzern, die ich gefunden habe, ist die Arbeitskante auch häufig abgenutzt. Eine solch verrundete Abnutzung wie bei Deinem schönen Fund hatte ich ich noch nicht. Es erinnert mich an die Gebrauchsmerkmale an Erntemessereinsätzen. Die entstehen ja durch das Schneiden von Getreide- oder Schilfhalmen, in die winzige Silizium-Teilchen eingelagert sind. Vielleicht ist ja mit dem Kratzer ein ähnlich aufgebautes Material bearbeitet worden? Was - keinen Schimmer.
HG
RP
Genau , RolfPeter... das Ding ist nicht splittrig abgenutzt wie es beim Kratzen unumgänglich wäre (mein flintensteinvergleich hinkt gewaltig da die Oberfläche weich gerundet ist ...der sollte nur die schwarzen, unentfernbaren Anhaftungen illustrieren).
Jetzt weiß ich gar nicht mehr wo bei diesem Ding vorne und hinten ist