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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: bernolef in 24. September 2007, 09:25:29

Titel: Mir ein Rätsel
Beitrag von: bernolef in 24. September 2007, 09:25:29
Ich arbeite mich langsam ein, aber bei diesem Fund komme ich noch nicht weiter.

Dorsal ganzflächig retuschiert, beide Längskanten nachbearbeitet. Ventral der Bulbus künstlich abgeflacht, die Längskanten auch von dieser Seite bearbeitet.

Auf dem Acker dachte ich, die Spitze sei abgebrochen. Dort ist aber ein schmalovaler Rest schmutziggrauer Rinde, nach allem die Schlagfläche. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite weiße Patina. Das Stück ist also vollständig.

35 mm lang, 25 mm breit, 8 mm dick. Was ist das?
Titel: Re: Mir ein Rätsel
Beitrag von: LITHOS in 24. September 2007, 10:04:56
Eventuell eine mißglückte Pfeilspitze?
Titel: Re: Mir ein Rätsel
Beitrag von: steinadler in 24. September 2007, 10:38:04
moin , denke auch eine pfeilspitze .....


mfg
petersen
Titel: Re: Mir ein Rätsel
Beitrag von: Der Wikinger in 24. September 2007, 20:47:31

Scheint ein Rohling zu sein.

Die Spitze musste noch zugespitz werden, und dabei wurde die Cortexschicht entfernt.
Dazu mussten noch zwei Flügel gemacht werden.

:winke:
Titel: Re: Mir ein Rätsel
Beitrag von: Silex in 24. September 2007, 20:51:39
Pfeilspitzenarbeit die leider unterbrochen wurde...würde ich auch vermeinen...
Aber da würde mich mal die Meinung der "Steinschläger" interessieren    ob man bei so einer Zielvorgabe den Rindenrest so lange an der Spitze stehen lässt?
Das Ende des Bearbeitungsvorganges scheint aber von Missglückungen an der Basis  verursacht worden zu sein.... ein zu tiefer Abschlag mit Angelbruch und Zeterschrei..aber geflogen ist sie vermutlich....ohne Schaft.
Supermaterial   und schöner Anfang.
Das Schöne ist nichts als des Schrecklichen  Anfang   schrieb mal Jemand (Rilke...glaub ich.... Duineser Elegien?)
Titel: Re: Mir ein Rätsel
Beitrag von: Der Wikinger in 24. September 2007, 20:55:58
Zitat von: Silex in 24. September 2007, 20:51:39
Pfeilspitzenarbeit die leider unterbrochen wurde...würde ich auch vermeinen...
Aber da würde mich mal die Meinung der "Steinschläger" interessieren    ob man bei so einer Zielvorgabe den Rindenrest so lange an der Spitze stehen lässt?Das Ende des Bearbeitungsvorganges scheint aber von Missglückungen an der Basis  verursacht worden zu sein.... ein zu tiefer Abschlag mit Angelbruch und Zeterschrei..aber geflogen ist sie vermutlich....ohne Schaft.
Supermaterial   und schöner Anfang.
Das Schöne ist nichts als des Schrecklichen  Anfang   schrieb mal Jemand (Rilke...glaub ich.... Duineser Elegien?)

Ist nicht so gewöhnlich, man sieht es aber ab und zu !!  
Titel: Re: Mir ein Rätsel
Beitrag von: bernolef in 25. September 2007, 08:23:44
Mitten in der Arbeit aufgegebenes Werkstück - vielen Dank für die Lösung meines Rätsels.

Warum unser Flintschmied abgebrochen hat, wird rätselhaft bleiben. Wäre schon die Grundform des Abschlags mißlungen, hätte er sicher nicht mit der Feinarbeit begonnen.

Weil Silex das Material bewundert, zeige ich noch einen Kratzer aus demselben 'seidigen' Grau vom gleichen Platz. War bei der halben Pfeilspitze ein Goldschmied am Werk, ist es hier eher ein Hufschmied. Mit gerade mal sieben Schlägen haut er sich eine regelmäßige Arbeitskante zurecht - auch eine Kunst.
Titel: Re: Mir ein Rätsel
Beitrag von: Silex in 25. September 2007, 20:28:37
Das Kratzerchen war aber mal größer- zumindest breiter, bernolef. Die linke Hälfte ist vermutlich abgebrochen (worden).
Trotzdem schön.
Bis bald

Edi