Hallo liebe Forumsgemeinde!
Nach einer Hitzeperiode hat es eine ganze Woche nur geregnet, da konnte ich nicht anders und habe meine Forststrasse wieder besucht.
Natürlich hat es wieder einiges an Erde und Steine vom Hang heruntergespült ich konnte ein paar Abschläge, ein Artefakt, dass ich in einem anderen Thread vorstelle und direkt auf der Strasse diese kleine Minipfeilspitze bergen. Der Knirps misst gerade 14mm x 12mm, für was wurden solche Pfeilspitzen verwendet, Vögel ? Bin schon auf eure Meinungen gespannt
Gruß und Gut Fund
Nepumuk
Sehr schön :super:
LG
Bastl
Klein, fein und immer tödlich ....... im Grunde egal wie groß ein Projektil gewesen ist.
Ein Treffer direkt ins Blatt oder Herz und aus war´s ........ so oder so.
So eine kleine dreieckige Nummer geht vielleicht eher auch schon in Richtung Metallzeiten.
Sehr schöner Freufund bei den Umständen!
lG Thomas :winke:
Hallo queque, thovalo
Vielen Dank für eure Antworten. Die Freude über die Spitze war natürlich groß, denn so was findet man nicht alle Tage,
vor allem nicht so einen Winzling. Bin gespannt was da noch alles "runter" kommt.
Gruß und Gut Fund
Nepumuk
Die kinetische Energie zum Durchschlag lieferte der Bogen. Wie groß so eine Spitze war ist dabei relativ unerheblich. Sie sollte die Tierdecke öffnen, damit der beschleunigte Pfeilschaft sie möglichst weit in den Tierkörper treiben konnte. Im Gegensatz zu Thovalo denke ich: Nicht immer war es das direkte Ziel einen sofortigen, finalen Tötungsschuss zu setzen. Blattschuss ? Ist heute das Ziel der Bogenjagd -, hoher Blutverlust und kollabierende Lunge. Ins Blatt oder Herz ist Quatsch Der Blattschuss trifft neben das Schulterblatt und trifft Herz und Lunge gleichsam./ Es gibt auch Projektile, bei denen es offensichtlich auf möglichst blutende Wunden ankam, vielleicht um das waidwunde Tier anhand der Blutspur (Schweiß) verfolgen zu können...Es reichte im Prinzip die Eingeweide zu treffen - nix mit heutiger Ethik der Jägerei- Auch tödlich, aber qualvoll und langsam. Da geistern viele Theorien durch die Literatur, am besten man schießt mal selbst mit so einem Bogen, da wird einem vieles klarer...das ist letztlich ein weites Feld. S.
Hallo Saxaloquuntur !
Vielen Dank für deine Erläuterungen. Für den Selbstversuch habe ich ja jetzt schon zwei Spitzen, fehlt nur noch der Bogen :zwinker:
Aber Scherz beiseite, ich glaub ich habe was vor kurzem über einen recht interessanten Versuch mit einem " urgeschichtlichen Speer " in den "Mitteilungen der Gesellschaft
für Urgeschichte Blaubeuren" gelesen, ich glaube es war Band 8.
Link: http://www.geo.uni-tuebingen.de/arbeitsgruppen/ur-und-fruehgeschichte-und-archaeologie-des-mittelalters/aeltere-urgeschichte-quartaeroekologie/publikationen/gfu-mitteilungen/gfu-mitteilungen-band-1-10.html
Gruß und Gut Fund
Nepumuk
Was willst Du denn damit? Besser ist der Artikel: Schußversuche mit einem Nachbau des Bogens von Koldingen (Ldkr. Hannover) , von Harm Paulsen in: Experimentelle Archäologie in Deutschland. Beiheft 4.1990. Archäologische Mitteilungen aus Norddeutschland. Wo 'Du das finden kannst weiß ich allerdings nicht. Sehr eindrucksvoll seine Schußversuche: Beim Beschießen eines 60 kg. schweren Schweins aus 20m Entfernung drangen querschneidige wie dreieckige Spitzen mit und ohne Schaftdorn häufig durch den Tierkörper hindurch, sodass sie aus der Rückseite des Tieres bis zu 30 cm herausragten. (Wenn kein Knochen getroffen wurde) Ein sehr interessanter Bericht. SaX
by the way- woher kennst Du die Mitteilungen der GfU?
Edit:
Das genannte Buch gibt es bei AMAZON für 78 Öcken :dumdidum:
http://www.amazon.de/Experimentelle-Arch%C3%A4ologie-Deutschland-Mamoun-Fansa/dp/B002ZRX4TA
Hallo Saxaloquuntur
Vielen Dank für deinen Buchtipp.
"by the way- woher kennst Du die Mitteilungen der GfU?" kann der Frage nicht ganz folgen, im Internet, auf besagter Seite gibt's die pdf's zum download,
dort kann Sie ja jeder lesen und wenn man ein bißchen recherchiert stößt man eben drauf
Gruß und Gut Fund
Nepumuk
Auch hier noch ein Vergleichsbeispiel einer Miniaturspitze die gerade mal etwas mehr als 1 "groß" ist. :glotz:
Kommt Deinem Neufund schon nahe.
Es ist für uns Heute leider nur alles "interpretierbar".
Letztendlich haben wir kein Wissen warum extrem große und extrem kleine Pfeilspitzen hergestellt und verwendet worden sind.
Egal wo und wen sowas getroffen hat, ob ins Herz, die Lunge oder in den Hintern ....... funktional waren sie in jedem Fall. :zwinker:
lG Thomas
PS: links daneben eine Pfeilschneide vom selben Fundpunkt (spätes Neolithikum bis frühe Bronzezeit)
So beliebig sehe ich das nicht. Gerade bei so eindeutigen Artefakten. SaX.
Zitat von: Saxaloquuntur in 03. September 2013, 18:52:09
So beliebig sehe ich das nicht. Gerade bei so eindeutigen Artefakten. SaX.
Ist ja auch nicht beliebig formuliert sondern "funktional" :zwinker:
Leider nur alles interpretierbar...ist mir halt auf gestoßen. Blattschuss, Herz oder Hintern...sorry, jemand wie Du, der eine eindeutige Affinität zu Pfeilspitzen nicht abstreiten dürfte, da wundere ich mich über den wurstigen, undifferenzierten und was den Blattschuss betrifft falschen Beitrag. Außerdem messe ich der experimentellen Archäologie gewisse Bedeutung zu - muss man aber nicht. Das Schießen mit dem Bogen wird ununterbrochen bis heute praktiziert und vergessen wir nicht die Ethnolgie! Es werden noch heute Tiere im Busch gezielt waidwund geschossen und verfolgt. Es wird die Steinzeit in diesem Bereich ja noch gelebt. Ich denke es gibt kein anderes Artefakt, das bis heute seine Bedeutung so behalten hat. Da kann man mit Sicherheit sehr viel mehr als spekulieren. Ich will nicht alles übertragen, aber reine Spekulation ist was anderes. funktional? Dass man Pfeile auf Tiere und Menschen gerichtet hat ist glaube ich auch ohne Forum bekannt, das können wir besser beantworten. SaX
@ Nepumuk. Ich bin überrascht, dass es meine geistigen Ergüsse als pdf-Datei (Co-Autor) gibt, wusste ich noch gar nicht. Danke für den Hinweis. SaX