Moin Leute. Dieses Stück durfte ich heute finden. :super: Nur leider kann ich es nicht so richtig bestimmen. :besorgt: Könnte es sich hierbei um eine Art Messer handeln? Auf der einen Seite ist es wohl Rückengestumpft . Die schneide ist noch ordentlich scharf. Länge ca.80 mm. Breite 50 mm. Dick ca. 14 mm Fundort Hannover auf einem Neolithischen Fundplatz. Dazu ga es noch eine recht grobe Spitze und Abschläge.
Gruß
Thomas
Hier noch mal die Spitze.
Hallo Birk,
schöne Stücke hast du gefunden.
Messer könnte ich mir auch vorstellen,hätte spontan aber an Schaber gedacht - wobei die auch schneidende Funtion gehabt haben können (siehe: http://www.steinzeitwissen.de/artefakttypen/schaber).
Was mich noch mehr interessiert, ist ein Phänomen, das ich auch manchmal an meinen Artefakten habe: Die Retusche ist größtenteils von der Patina des Gesamtartefakts überzogen, aber an manchen Stellen fehlt die Patina und es sieht frisch retuschiert aus - aber es sieht für mich retuschiert aus und nicht durch Geröllbewegungen abgeplatzt. Auf Bild 1 sieht man es gut.
Hat dafür jemand eine Erklärung?
Schöne Grüße
neolithi
Moin Thomas,
das aus einem Frostabsprung gefertigte Gerät halte ich für einen Kratzer die häufig im nordischen Inventar des Spätneolithikums zu finden sind.
Die Spitze ist fürchterlich.
Gruß Klaus
Moin Leute. Kratzer war auch mein erster Gedanke. Dann sah ich aber diese scharfe gezahnte Kannte. Diese lies mich nun vermuten das es sich eventuell um ein Messer handeln könnte. Ob nun Messer oder Kratzer ist auch egal. :zwinker: Auf alle Fälle ein klasse Fund. :narr: So etwas in dieser Größe hatte ich hier noch nie. Bei der Patina würde ich mal sagen,daß der Stein selber zum damaligen Zeitpunkt schon patiniert war und die neuere erst nach dem retuschieren begann.Ja Klaus . Mit der Spitze hast du recht. Diese ist echt grob. Sollte wohl halt nur praktisch sein.
Gruß
Thomas
Moin,
es könnte sich durchaus um ein "Rückengestumpftes Messer" handeln.
Michael Bolus (2012): Messer mit Rücken. In: Steinartefakte, vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit,
Harald Floss, Herausgeber Kerns Verlag
Zum Artikel > Klick das Bild
(https://html2-f.scribdassets.com/46mej51cw02blz88/images/8-f78fa6c875.jpg) (https://www.academia.edu/3313547/Bolus_M._2012_Messer_mit_R%C3%BCcken._In_H._Floss_Hrsg._Steinartefakte._Vom_Altpal%C3%A4olithikum_bis_in_die_Neuzeit._T%C3%BCbingen_Kerns_Verlag_287_-_292)
Abb. 1: Variationsbreite der Messer mit Rücken. 1 Rückenretuschiertes Messer (Saint-Acheul)
– 2 Rechteckiges rückengestumpftes Messer (Pech de l'Azé) – 3 Abri Audi-Messer (Pech de l'Azé)
– 4 Messer mit natürlichem Rücken (Oissel). M 1:1. Alle Abbildungen nach F. Bordes (1961, Taf. 36-37).
Gruß
Jürgen
PS @ Thomas, der Fundort? Ich vergesse immer wo Du suchst - sorry das Alter :weise:
Moin Jürgen,
da das Stück ein retuschierter Frostabsprung ist die Schneide niemals so scharf wie die, bei Deinem Beispiel zu sehen, eines Abschlags.
Somit viel für mich ein Messer aus.
Gruß Klaus
Moin,
@ Klaus, Deinen Einwand will ich nicht vom Tisch fegen.
Ich hatte auch, "könnte", geschrieben. Einen Schaber/Kratzer will ich auch nicht partout ausschließen.
Allerdings teile ich nicht das "Schärfe-Argument". Von einem Platz in MV habe ich aktuell einige
Frostscherben im Inventar, die haben teils genauso scharfe Kanten wie andere Abschläge.
Schließlich gehören Frostabsprünge zu den Grundformen, an denen man wiederum auch Kanten modifiziert hat.
Messer müssen auch nicht immer astreine gerade Schneiden haben. Mitunter schneidet man auch "raspelnd" recht gut.
Wie das vorgestellte Artefakt nach Fertigstellung aussah wissen wir ja nicht.
Es hat sicher im Laufe der Zeit etwas gelitten.
Gruß
Jürgen