Von einer neuen Fundstelle über einem ehemaligen Altarm unseres Hauptflusses. Heute sieht man hier nur noch endlose Weiherketten den Himmel widerspiegeln. Nachdem ich im (ehemaligen) Niederterrassenbereich schon etliche Fundplätze ausfindig machen konnte, trieb es mich hinauf auf den Nordwesthang und trotz Bewuchses konnte ich nach wenigen Minuten dieses exquisite, getemperte Ding aus Jurahornstein herausfingern.
Eine eindeutige Retuschierungsbahn ist markant zu erkennen (vielleicht die Schutzretusche) denn an der gegenüberliegenden Schneidenbahn scheinen sich "Benutzungsspuren" zu befinden. Jedoch sind an beiden Enden zusätzliche, formgebende Retuschen getätigt worden- einmal mit einer konkaven Bucht und gegenüberliegend mit einer Art Spitze.
Fast unnötig zu sagen, dass es eines der größten mesolithischen Geräte in meinem bisherigen Fundgut ist.
Wer kann mir noch etwaige Gedanken zu Verwendungszweck und Technologie raunen.
Wurde diese Hauptretuschierung geschlagen , gerollt-gequetscht oder gedrückt ?
...und hier noch diese "Spitzen" die vielleicht den Hauptimpuls zur Herstellung dieses Gerätes bildeten.....
Danke und Servus
vom
Edi
...fast zu schade um ungeküsst/beantwortet in der Vergangenheit zu verebben....vermeine ich mir erlauben zu dürfen...es noch einmal zu heben
Hallo Edi :-)
Ich hab mir dieses "Ding" schon mehrmals angesehen !!
Ich kann aber daraus kaum was deuten, es sieht von den Bildern her wie ein zufälliger Abschlag / Absplitterung aus, die patiel retuschiert wurde.
Welches Gerät sich aber dahinter versteckt, ist mir noch ein Rätsel !! :platt:
:winke:
Danke agersoe, bei uns ist es ein fernes Volk , diese Mesolithiker. Es gibt eine verständliche Terminologie bezüglich der Mikrolithik (Spitzen und seitliche Pfeilbewehrungen) und des Übergangs zu den benachbarten Zeiten (nach hinten und nach vorne). Aber es gibt Fundplätze da findest Du nach langjähriger Suche 1000e von Teilen...und keines ist ein eindeutiges Gerät . Kein Kratzer , kein Stichel, kein Mikrolith-zumindest keiner mit eindeutiger Retusche. Und darum ist es für einen Forscher aus so einem rohstoffreichen Gebiet wie Deinem kaum vorstellbar wie hier gearbeitet wurde. Die bisher von mir hier vorgestellten Sachen zeugen von einem nervösen , "kulturlosen" opportunistischen aber sehr feinem Bearbeitungsgrad der keinerlei Gesamtgestaltung des Gerätes erkennen lässt (mit Ausnahme der Mikrolithen) . Ich habe inzwischen auch keine Ahnung mehr mit welcher Intention hier abgeschlagen wurde.
Sie wollten Schneiden. Gekratzt und geschabt wurde höchstwahrscheinlich mit anderen Gerätschaften. Und kaum ein "Gerät" wog mehr als 2 Gramm.
So jetzt ab ins Bett
Bis bald
Edi