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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: rolfpeter in 29. November 2008, 10:35:13

Titel: Materialfrage zu einem Beilbruchstück
Beitrag von: rolfpeter in 29. November 2008, 10:35:13
Servus,

handelt es sich bei dem Material um Rijckholt-Feuerstein?
Solche Abplatzungen von großen Feuerstein-Beilen findet man immer wieder. Sie entstehen, wenn die Beilklinge mit großem Kawomm einen Gewaltbruch erfährt. Obwohl es sich um schöne Grundformen für Messer o.Ä. handelt, habe ich noch nie ein Stück gefunden, das weiterbearbeitet wurde.

(http://img355.imageshack.us/img355/5720/2059tx4.jpg) (http://imageshack.us)

(http://img122.imageshack.us/img122/4382/2059vus1.jpg) (http://imageshack.us)

HG
RP
Titel: Re: Materialfrage zu einem Beilbruchstück
Beitrag von: queque in 29. November 2008, 11:02:12
Hallo RP,

grau-schwarz, an dünneren Stellen auch colabräunlich mit weißen "Bläschen": also, wenn das mir in die Finger gekommen wäre, würde ich es als Rijckholtstück ansprechen. Noch ein erfolgreiches Wochenende wünsche ich Dir und mir und überhaupt uns allen!
Der Bastlmann :winke:
Titel: Re:Materialfrage zu einem Beilbruchstück
Beitrag von: Khamsin in 12. März 2010, 16:57:03
Moin!

Im Hortfund von Lobberich, bei Weiner, Dechselkingen aus Feuersteingrundformen... (Gramsch-Festschr. 1999) gibt es eine solche "Scherbe" aus Valkenburg-Flint, die zu einem solchen Gerät umfunktioniert/-retuschiert und schneidengeschliffen worden ist. In der Originalpublikation aus den 1920ern natürlich als "Meißel" bezeichnet.

HG KIS
Titel: Re:Materialfrage zu einem Beilbruchstück
Beitrag von: rolfpeter in 12. März 2010, 22:31:43
Servus,

was ähnliches wie die Lobberich-Scherbe ist mir gerade vorgestern erst in die Tüte gewandert.

Das Ding ist allerdings vermutlich aus Simpelveld-Flint hergestellt. Ich nehme an, daß die Grundform auch ein Abplatzer einer größeren Beilklinge ist. Die Dorsalseite sieht auf jeden Fall danach aus. Die Ventralseite scheint einen kapitalen modernen Pflugschaden davongetragen zu haben.

Auf dem 3. Bild kann man aber am umlaufenden Schliff gut erkennen, wie dünn das Gerät letztendlich war.
Maße: 70*50*11 mm.

HG
RP