Hallo Forum! :winke:
Zu den Besonderheiten der Funde des großen Siedlungkomplexes am Niederrhein gehört die Beobachtung, dass Restkernsteine in massive Spaltprodukte zerlegt wurden, die abschließend als massive Kratzer in Gebrauch genommen worden sind.
Zu den instruktiven Beispielen zählt dieser Fundbeleg des Fundplatztes 2, dessen eine Kratzerkappe mit den Merkmalen eines "Biegebruchs" verloren gegangen ist. Es handelt sich um einen "Doppelkratzer" mit dem Verlust eines Arbeitsendes.
Gut erkennbar sind die dorsalen Negativbahnen der zuvor vom Kernstein gelösten Klingen.
Das Artefakt zeigt deutliche Merkmale der Verwendung durch Ausbrüche entlang der Kantenverläufe.
Feuerstein der Varietät "Rijkholt"
Länge: noch 6.3 cm; max. Breite: 4.2 cm; max. Durchmesser:1.6 cm
Hallo Thovalo, ein schöner Kratzer. :super:
Wie würdest du in zeitlich einordnen (Jungneolithikum od. Spätneolithikum).
HG Moonk :smoke:
Hallo Moonk!
In der "Tendenz" (vorsichtig formuliert :zwinker:) scheint der gesamte riesige Siedlungskomplex bereits in die Zeit des späte Neolithikums zu gehören.
Dabei würde ich, dem Eindruck der Materialkomponenten und der Gerätetypologie folgend, die Zeitstellung auf die zweite Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. 3.500 - 3.00 v. Chr.) enger eingrenzen, da noch deutliche Nachklänge des Jungneolithikums im Rheinland erkennbar sind und sich das Fundmaterial deutlicher vom Endneolithikum unterscheidet, als es ihm nahe steht.
Die Siedlung liegt im fundreichen Rheinland immer noch weitgehend isoliert in einer bislang bestandenen "Forschungslücke" zwischen den Siedlungskonzentrationen im Westen (Linksrheinischer Raum bis Aachen) und Osten (Ruhrgebiet bis Westfalen).
LG thomas
- ja, der ist wirklich sehr schoen! :super:
:winke:
Rikke