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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: bobbymcghee in 04. November 2005, 08:20:51

Titel: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: bobbymcghee in 04. November 2005, 08:20:51
Hallo zusammen,

ich habe am letzten WE einen, ich nenn ihn mal Schaber, gefunden. Da ich mich in dem Bereich überhaupt nicht auskenne, könnt ihr mir Infos dazu liefern???
Er ist an der Kante sichtlich bearbeitet und auf der Rückseite schön abgenutzt. Die Kante ist scharf und das was mich besonders verblüfft ist, das Daumen und Zeigefinger wie angegossen in die "abgenutzten" Stellen in der Mitte (hinten wie vorn) des Werkzeuges passen. Ist schon echt der Wahnsinn.

Danke schon mal im voraus. Bobby
Titel: Re: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: bobbymcghee in 04. November 2005, 08:23:59
auf dem letzen Bild halte ich ihn aber anders. (wegen den Fingern)
Titel: Re: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: rolfpeter in 04. November 2005, 09:30:02
Moin Bobby,

Das Material ist eindeutig Feuerstein.
Es ist aber kein Artefakt, sondern ein Geofakt, eine sogenannte Frostscherbe. In den Stein ist igendwann mal Wasser eingedrungen, das Wasser im Stein ist gefroren, das Eis hat ein größeres Volumen als Wasser, und die Scherbe ist abgeplatzt.
Feuerstein ist ein amorphes Material, welches schöne "muschelige" Bruchstellen ergibt (Glas ist auch amorph und bricht auch so). Deswegen kannste den Finger in die Mulde des Pseudokratzers legen, als wäre er extra so hergestellt. Übrigens nutzt Flint durch Anfassen mit den Fingern nicht merklich ab!

Ist aber trotzdem ein hübscher Stein

Gruß
RP
Titel: Re: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: bobbymcghee in 04. November 2005, 09:53:46
Danke für die Info!!!

Gruß. Bobby
Titel: Re: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: Khamsin in 04. November 2005, 18:33:16
Hi Bobby!
Nimm das Stück doch mal in den Mund, und Du wirst mit etwas Geduld feststellen, dass auch die Zungenspitze in irgendeine Vertiefung passen wird!
Bitte sieh mir die Polemik nach, aber sie pointiert erneut meine Meinung zur vermeintlichen Handhabung von Steingeräten - egal ob Naturstück oder echtes Artefakt - im Hinblick auf die Positionierung von Extremitäten!
Beste Grüsse, auch an Janis
Titel: Re: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: Der Wikinger in 04. November 2005, 20:11:15
@Khamsin  :-)

Um die Polemik fortzusetzen:

Es ergibt wohl einen Unterschied, wenn die Handhabung auf retuschierten Stücken zu finden ist ????

MfG agersoe
Titel: Re: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: bobbymcghee in 05. November 2005, 11:57:09
Hallo,

könnt Ihr auch deutsch mit mir reden??? Was wollt Ihr mir damit sagen??? Habe leider nicht studiert.........

Gruß. Bobby
Titel: Re: Lesefund vom vergangenem WE
Beitrag von: Der Wikinger in 05. November 2005, 12:56:11
Hallo bobbymcghee   :-)

Um es kurz zu sagen, bin ich von vielen von mir gefundenen Beispielen überzeugt worden, dass die Flintschmiede damals oft, besonders auf Kleingeräte, wie Bohrer, Stichel und sehr vielen Kleingeräten, bewusst eine Handhabung machten. Das heisst sie haben schon damals mit Sicherheit gewusst, dass ein Werkzeug gut in der Hand liegen muss, wenn man damit gute Arbeit machen will.
Bei den unretuschierten Stücken ist es natürlich Zufall, wenn die gut in der Hand liegen, bei den retuschierten dagegen ist es, nach meiner Meinung, oft so, dass bewusst eine Handhabung retuschiert ist.
Ich würde sagen, hier steht die Diskussion, sind das bewusst gemachte Retuschierungen, oder liegt das Stück nur "zufälligerweise" gut in der Hand ??

MfG agersoe