Sucherforum

Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: neolithi in 15. Juni 2009, 17:40:59

Titel: Klopfbrocken
Beitrag von: neolithi in 15. Juni 2009, 17:40:59
Hier ist der angekündigte Klopfstein, der erst mal ein  Jahr lang in meinem Garten lag, bis ich merkte, was ich da mal vom Acker mitgenommen hatte. Damals fing ich gerade an Artefakte zu erkennen und wusste  noch nichts von Klopfsteinen, fand aber, dass der Stein auffällig genug war, um mitgenommen zu werden.

Schöne Grüße
neolithi
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: Marienbad in 15. Juni 2009, 18:43:03
 :super: :super:

das ist doch ein super Hinweis, dieser Klopf-Pickstein wurde zum nachschlagen (nachschärfen) der Schleif und Mahlsteine (Unterlieger) gebraucht.
Es ist ein wunderbarer typischer Schlagstein, er zeigt alle Merkmale. Die Kanten (Ecken) sind schön behauen, dass eckige Aussehen vom Geröll schwindet und lässt eine Steinkugel entstehen, klasse Beispiel Dein Fundstück.
Nun kannst Du Dir sicher schon denken aus welcher Zeit der Acker die Stücke hergegeben hat. Äxte schleifen........Getreide mahlen.........?
Tipp:  http://steinhartes-holstein.magix.net/website/       da gibt es einiges an Hinweisen,Zeitstellung und Geräte.

Gruß  Manfred
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: Goatman in 15. Juni 2009, 19:40:22

@ Neholithi,
möchte mich Marienbad anschliessen. Ist wirklich ein tolles
Stück.
@ Marienbad,
danke für diesen Link und natürlich auch für die
anderen. Sind wirklich super.
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: neolithi in 15. Juni 2009, 19:51:41
Danke für die Rückmeldungen!

@Marienbad:
Danke besonders für deine Informationen. Dass der Klopfstein ins Neolithikum gehört, erschließt sich mir schon. Aber heißt das jetzt, dass die Klinge mit Sichelglanz auch neolithisch ist? Oder kann sie trotzdem "Erteböller" sein? Und wenn ja, welche Hinweise gibt die Klinge selbst her?

Schöne Grüße
neolithi
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: Loenne in 15. Juni 2009, 20:08:32
Könnt Ihr einem Unwissendem einmal erklären, woran Ihr so einen Klopfstein festmacht bzw. erkennt?  :kopfkratz: Bei uns sehen viele solche (Granit???)Steine so aus, wenn die Oberfläche verwittert ist.

Gruß
Michael
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: chmoellmann in 15. Juni 2009, 20:30:40
Ja, genau. Mein Archäologe kramte aus meiner Granitkiste auch einen Klopfstein raus, aber ich sehe nur, dass der mehr rund ist als andere und ne kleine Delle hat. Wie kann man Klopfsteine deutlich erkennen?
Für Hilfe immer dankbar

Chr. Möllmann
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: Rambo in 15. Juni 2009, 20:39:44
Ihr habt ja Mut, ich habe mir diese Frage nicht stellen getraut
Gruß Rambo
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: Silex in 15. Juni 2009, 20:50:39
Die gewisse Handlichkeit und Grundschwere sind erste vage Anzeichen für den  "Aufnehmenden" dass  es sich um einen Klopf/Pickstein handelt. Bei eingehenderer Betrachtung sollten eigentlich bevorzugte Klopfzonen mit deutlicheren Narbenfeldern und  , eher  dazu ungeeigneten,  Haltezonen hervortreten und sich zurückhalten.
Natürlich wurde der Stein  während seines Pickdaseins öfter gedreht aber diese Zonen sind fast immer greifbar.
Zudem sind es bei uns oft handliche Flusskiesel  die dort am leichtesten hinsichtlich des Materials und der Handlichkeit ausgewählt werden konnten.
Ich habe viele liegengelassen da ich erst seit ein paar Jahren das Gefühl dafür bekommen habe.
Alte Keramik ist da nie weit und fast immer befindet sich eine  neu angeackerte Grube an der Fundstelle. Nicht selten finden sich auch Brandspuren.
Aber das mag woanders anders sein.
Titel: Re: Klopfbrocken
Beitrag von: Marienbad in 15. Juni 2009, 22:32:16
Zitat von: Loenne in 15. Juni 2009, 20:08:32
Könnt Ihr einem Unwissendem einmal erklären, woran Ihr so einen Klopfstein festmacht bzw. erkennt?  :kopfkratz: Bei uns sehen viele solche (Granit???)Steine so aus, wenn die Oberfläche verwittert ist.

Gruß
Michael

moin Michael,

wenn der Stein verwittert ist kann keiner etwas erkennen, saurer Regen und so. Die Merkmale sind eben die hellen und aufgerauten Schlagmale, die sind bei ausgepflügten Steinen fast immer erhalten.

HG  Manfred