Nahezu zu 100% bestehen die Artefakte der von mir begangenen Fundstellen aus Jurahornstein, verschiedenster Varietäten. Das Rohmaterial stammt aus lokalen und regionalen Sekundärlagerstätten, die teilweise bekannt sind. Bohnerzverfärbungen kommen selten vor. Hier mal ein paar Kameraden, die noch mehrere hundert Kumpels haben. Saxaloquuntur.
Nett!!! :super:
hier nochmal ein paar ungereinigte Kerne von einem Schlagplatz.S.
Beeindruckend in Zahl und Sorgfalt der Machart.
Gratulation
Bastl
Gratuliere Saxaloquuntur!
Wunderschöne Klingenkerne ... :-)
da fehlen einem glatt die Worte.
Viele Grüße
Jumne
Zitat von: Saxaloquuntur in 17. November 2011, 15:15:49
...
... Hier mal ein paar Kameraden, die noch mehrere hundert Kumpels haben. Saxaloquuntur.
Japps...
Japps...
Ich ringe gerade nach Luft...
Japps...
Kerne die das Handwerk in Perfektion zeigen - einzigartige Dokumente.
Japps und :Danke2:
Jürgen
Japps...
Da hat offenbar ne reine Manufaktur bestanden ..... die Regelmäßigkeiten und Feinheiten schmeicheln den Augen! :super:
moin Saxaloquuntur,
das nenne ich Belege :super:
Die Masse der Kerne zeigt eine rege Sucherleidenschaft,
wie lange hast Du denn für die Fundmenge an Kernen gesammelt?
Stammen die Kerne alle von einem mesolithischen Fundplatz ?
:winke: Manfred
Wahnsinn,
so viele kerne, da muß ja die Umgebung mit Klingen gespickt sein. In den neun Jahren, die ich hier auf Rügen (allerdings eher sporadisch) nach Artefakten suche, habe ich gerade mal zwei Kerne in solcher Qualität gefunden.
Gratulation zu solchen Fundstellen
stereo
Hi Sax!
Belegt die Masse dieser meisterhaft abgebauten Klingenkerne aus Jurahornstein
einen lokalen Reichtum an diesem Rohstoff?
Die abgebildeten Exemplare wurden offenbar nicht weiter zerlegt. Gab es einen
Handel mit Klingen, der sich im Fundspektrum der Region wiederspiegelt?
Ich war immer davon ausgegangen, dass Jurahornstein eher knapp vorkommt?
Die tollen gleichmäßig gearbeitete Fülle des 'Abfalls' wirft viele Fragen auf!
Danke Dir für die schöne Präsentation!
Jan
Ja, es liegt sicher an den Ressourcen vor Ort, dass mit dem Material ziemlich großzügig umgegangen werden konnte, allerdings nicht in allen Zeithorizonten. Es gibt einen gewissen Boom im mittleren Neolithikum, will ich meinen. In der Bandkeramik sind die Kerne noch nicht in diesem sagen wir mal großzügigen Zustand verworfen worden. Später reichen nach gelungenem Abbau ein- zwei Abschlagsversuche und der Kern wurde beiseite gelegt. Amorphe Kerne mit Klüften wurden noch viel rascher auf gegeben. Der Gunstfaktor der großen Materialverfügbarkeit müsste dann auch zu zahlreichen, hochwertigen, massenhaftem Klingenaufkommen führen. Das aber ist genau nicht der Fall. Manche Fundstellen sind regelrecht spärlich von Klingen begleitet und der auch hier auf geworfene Gedanke, dass ein Handel damit stattgefunden haben könnte wird damit bekräftigt. Es gibt Fundstellen die bei der Interpretation danach beurteilt werden müssen, dass massenhaft Artefakte der Grundproduktion, keine modifizierten Artefakte und jede Menge Trümmer vorliegen, aber keine Siedlung nachweisbar ist. Diese Fundstellen liegen aber trotzdem nicht direkt an einer Rohmaterialquelle. Es gibt noch einen Anhaltspunkt auf den bandkeramischen Siedlungen, nämlich den Umstand, dass auch Klingen mit Lackglanz, wie sie für Sicheleinsätze an anderen Orten sonst häufig zu finden sind, in der gleichen Gegen stark unter repräsentiert sind. Haben die Bauern ihr Getreide und Anderes eingehandelt?- mit eben diesem andernorts nicht so gut verfügbarem Rohmaterial? Sicher eine nahe liegende Arbeitshypothese! Das Mesolithikum ist hier fast nicht vertreten. Vereinzelt finden sich Hinweise des Temperns und dann eben sehr viel kleinere getemperte Kerne. Mikrolithen fehlen völlig. Was hier so zahlreich liegt ist Neolithikum, mal mit mesolithischen, mal mit noch älteren Komponenten, sicher alle irgendwie mit dem nahen Rohmaterialvorkommen in Verbindung stehend. An diesen Stellen sammle ich seit 11 Jahren, konnte zahlreiche neue Fundstellen erkennen. Noch um 1900 ging eine Oberamtsbeschreibung davon aus, dass erste Menschen erst in der Bronzezeit die Gegend besiedelten. Diese Frage konnte eindeutig geklärt werden und für mich grenzt es an ein Wunder, dass erst in den 1980er Jahren die intensive Besiedlungs- und Fundstellendichte seit ca. 5000 vor Christus erkannt wurde. Es gibt übrigens keinen "Heimatpfleger", die hier Ehrenamtlich Beauftragte heißen, die über die Sache wachen. Ich arbeite mit meiner Sammlung aber eng mit der Denkmalpflege zusammen. Ein Ausweis, der weiter reichende Möglichkeiten zum Schutz bieten könnte, weil sie der untersten Denkmalbehörde zu geordnet sind, ist schon lange beantragt, aber schleppt sich in der Entscheidung hin. Da kann es natürlich vorkommen, dass ein sensibles Gebiet ohne Untersuchung auch schon mal bebaut wird. Saxaloquuntur.
Das nenne ich mal eine schöne Kernsteinsammlung, die interessante Rückschlüsse ermöglichen kann. Spannend!
:-)
Danke. Diese Artefakte liegen mir mindestens so am Herzen wie die modifizierten Stücke.
Wunderschöne Kernsteine! :smoke:
:winke:
Rikke
Danke Sax für diese tolle Präsentation und die
Deutung des Stellenwertes in der Vorgeschichte!
Jan
Oh mann, was für eine gleichmäßige Technik und welch effizienter Abbau von Grundformen!
Sehr gekonnt und standardisiert :glotz:
glG thomas :winke: