Moin,
Fundort Fehmarn.
Lesefund, Feldbegehung mit Zustimmung des Landwirtes/Besitzer.
Meine Funde werden den zuständigen Landesämtern gemeldet.
Dieser Fund ist noch nicht gemeldet.
47 x 25 x 12 mm.
Klingenartiger Abschlag, Schlagfläche ist bestoßen, Bulbus und Schlagkegel sind erkennbar.
Bild SF2: Terminal Endretuschiert? Dieses Ende weist Retuschen auf. Die rechte Laterale ist fast über
die ganze Länge fein ausgesplittert (GSM?) auf, kurz vom Ende noch ein paar Retuschen.
Die linke Laterale ist unauffällig.
Bilder SF3 bis 5: Der Bulbus ist mit einer dicken (!) Politur überzogen - sieht aus wie Klarlack :glotz:
Flintart: Nordischer Senonflint/Bryozoen-Flint.
Was sagt ihr?
Endretuschierte Klinge? Schaber/Messer? Einsatzmesser? Schäftungs-Politur?
Gruß
Jürgen
Guten Morgen Jürgen,
Wenn ein Bulbus so glänzt, und auch das Einzige ist was glänzt, dann muss ich auch an Schäftungspolitur denken. Wenn sonst nirgends Glanz drauf ist, spricht das eher gegen ein Ernteeinsatz. Vielleicht schon was zum schneiden, aber für Materialien ohne Silikat.
Richtig schöne Fotozusammenstellung :super:
Liebe Grüße Daniel
Moin,
@ Daniel,
es ist so, dass der Bulbus allein, ´aber auch sowas von glänzt´, das bringen
meine Fotos nicht voll rüber.
Das terminale Ende und die rechte Laterale (Bild SF2), die ggf. Arbeitskanten sein könnten, glänzen nicht.
Die beschriebenen Aussplitterungen/Retuschen sind allerdings etwas "seidiger" als die übrigen Kanten.
Auch sind diese Aussplitterungen/Retuschen im Übergang nach proximal verrundet/geglättet (Binokular :glotz: ),
das trifft auch auf diese Kante selber zu.
Die gegenüberligende Kante ist nicht seidig, nicht verrundet dafür etwas schärfer (ungebraucht?).
Schneiden/Schaben von weichem Medium könnte sein.
Danke Dir für diese erste Einschätzung.
Gruß
Jürgen
Die fotografische Aufbereitung ist (mal) wieder :boh:
Solche auf den ersten Blick "unscheinbaren" Stücke haben es oft in sich, wenn sie nah und sehr nah besehen werden.
Es ist erstaunlich welche Informationen über intensiven Gebrauch solche Stücke gelegentlich über Binuklearaufnahmen geben können.
Das scheint ein solcher vordergründig wenig überformtes aber intensiv gebrauchtes Stück zu sein.
lG Thomas :winke:
Hallo Jürgen,
von dorsal könnte man an einer Endretusche zweifeln. Letztendlich muss das aber jemand beurteilen, der sich mit dem Geschiebe im Norden auskennt. Nicht die Rheinländer, oder welche aus Nordbayern.
Außerdem ist die Frage nach der möglichen Verwendung immer erst im zweiten Schritt interessant und meistens nicht ohne weiteres zu beantworten.
mfg
Zitat von: hargo in 01. September 2015, 23:15:26
Hallo Jürgen,
von dorsal könnte man an einer Endretusche zweifeln...
Moin hargo,
damit hast Du recht. Hahn schreibt es, fügt aber in Klammern hinzu: "(seltener umgekehrt)".
Belege von dorsal nach ventral gibt es im neolithischen Norden.
Bei meinem Stück halte ich mich da doch zurück - wird mit den nächsten Fundmeldungen versendet.
Gruß
Jürgen