Hallo,
heute war ich zur Fundabgabe und Fundbestimmung, dabei war auch eine Expertin für Mesolithikum und Paläolithikum. Sie konnte meine Vermutung bestätigen, dass es sich wahrscheinlich einen mesolithischen Kernstein handelt. Irritierend ist allerdings, dass das Stück auch als Klopfstein gebraucht wurde. Im Gegensatz zu den frühneolithischen Silex-Artefakten dieser nordwestsächsischen Fundstelle ist dieser Kern leicht verrollt und weist einen gewissen Glanz auf, was auch für ein höheres Alter schließen lässt.
:winke: Sven
Hi Sven,
Schönes Fundstück! Da ist dann wohl die Schlagfläche später weggeklopft wurden.
LG
Jan
Bei einer derart martialischen Klopferei kann sich auch mal eine Klinge lösen, geht schneller als man denkt. Aber schönes Rätselteil. Schön auch, daß es bei euch Experten gibt, die sich den Kram mal ansehen. Hier ist das behördliche Interesse praktisch Null. Meine mit 14ha sehr grosse LBK Fläche wird jetzt mit etwas Pech evtl. zugebaut/zerstört, ohne das da amtlich was passiert. Habe schon schriftlich beim Amt interveniert, mal sehen, was als Antwort kommt. LG
Zitat von: Steinkopf in 08. Dezember 2025, 15:29:23Hi Sven,
Schönes Fundstück! Da ist dann wohl die Schlagfläche später weggeklopft wurden.
LG
Jan
Ja, beide Schlagflächen wurden zum Klopfen genutzt.
Zitat von: Nanoflitter in 08. Dezember 2025, 17:16:37Bei einer derart martialischen Klopferei kann sich auch mal eine Klinge lösen, geht schneller als man denkt. Aber schönes Rätselteil. Schön auch, daß es bei euch Experten gibt, die sich den Kram mal ansehen.
Ja, ich war auch erfreut, eine Expertin erwischt zu haben, jetzt habe ich auch in Sachsen einen solchen Kontakt! Bisher nur in Sachsen-Anhalt.
Ich glaube nicht, dass die Abschläge beim Klopfen entstanden sind, das war vorher ein Kern.
:winke: Sven
Hallo, Sven,
einen chicen, mesolithischen Kern mit Sekundärverwendung präsentierst du uns da. Meinen Glückwunsch zum Fund und besten Dank fürs Zeigen! :super:
Wenn du
Zitat von: Herlitz in 08. Dezember 2025, 15:21:49Irritierend ist allerdings, dass das Stück auch als Klopfstein gebraucht wurde. Im Gegensatz zu den frühneolithischen Silex-Artefakten dieser nordwestsächsischen Fundstelle ist dieser Kern leicht verrollt und weist einen gewissen Glanz auf, was auch für ein höheres Alter schließen lässt.
:winke: Sven
schreibst, dann habe ich drei Fragen an dich: Warum findest du die Zweitverwendung als Klopfstein irritierend? Und was lässt dich vermuten, dass der Glanz auf ein hohes Alter schließen lässt? Der Fundort ist vermutlich Sachsen oder Sachsen-Anhalt, richtig?
Viele Grüße
Frank
PS: Deine Fotodokumentation finde ich echt gut! :super:
Zitat von: Neos in 08. Dezember 2025, 19:26:19Hallo, Sven,
einen chicen, mesolithischen Kern mit Sekundärverwendung präsentierst du uns da. Meinen Glückwunsch zum Fund und besten Dank fürs Zeigen! :super:
Wenn du
schreibst, dann habe ich drei Fragen an dich: Warum findest du die Zweitverwendung als Klopfstein irritierend? Und was lässt dich vermuten, dass der Glanz auf ein hohes Alter schließen lässt? Der Fundort ist vermutlich Sachsen oder Sachsen-Anhalt, richtig?
Viele Grüße
Frank
PS: Deine Fotodokumentation finde ich echt gut! :super:
Hallo Frank,
dass die Fundregion Westsachsen ist, habe ich hier schon geschrieben. Den Glanz kenne ich hier eben von älteren Artefakten und irritierend finde ich an der Verwendung als Klopfstein, was doch in Verbindung dieser häufig als Werkzeug zur Aufrauhung von Mahlsteinen angesprochen wird. Diese sollte es aber doch im Mesolithikum noch nicht gegeben haben. Natürlich kann man damit auch Feuer geschlagen haben. Das ist mir aber in der Form nicht bekannt, oder man hat etwas anderes bekloppt. Oder es ist halt bandkeramisch.
:winke: Sven
Im Mesolithikum gab es aber Picksteine, wo durch ständiges Klopfen auch Beile etc. in Form gebracht wurden. LG
Zitat von: Nanoflitter in 09. Dezember 2025, 19:16:36Im Mesolithikum gab es aber Picksteine, wo durch ständiges Klopfen auch Beile etc. in Form gebracht wurden. LG
Ja, im Mesolithikum häufig zu beobachten sind Sekundärnutzungen von Restkernsteinen als Picksteine. Vorstellbar wäre die Verwendung beim Aufrauen von Reibplatten oder als Pickstein bei der Oberflächenbearbeitung von Walzenbeilen. Weitere Hinweise auf die Anwendung der Picktechnik im Mesolithikum geben die durchlochten Keulenköpfe und Lochhacken.
LG Holger