Servus Freunde
Von der gleichen Fundstelle wie die beiden Pfeilspitzen kommt diese Beilklinge:
90g schwer, 69*38*19 mm groß, das sind die Eckdaten.
Die Schneide ist zum Teil leider abgebrochen, sonst ist der Erhaltungszustand noch gut. Das Beil ist rundum geschliffen, Pickspuren sind keine mehr zu erkennen. Eine Besonderheit ist die Ausführung der Längsseiten: eine Seite ist plangeschliffen, die andere Seite ist gerundet, ohne jegliche Abflachung. Die andere Besonderheit ist die deutlich sichtbare Schieferung, nicht parallel zur Längsachse, sondern schräg zu ihr. Auf den Fotos kann man das gut erkennen. Hat sich der Jungneolithiker was dabei gedacht oder war Rainer Zufall bei der Herstellung beteiligt?
Schauts euch mal die Bildchen an und denkt drüber nach :zwinker:
Beste Grüße
RP
(http://img523.imageshack.us/img523/458/beilnk7.jpg) (http://imageshack.us)
(http://img125.imageshack.us/img125/6828/beil1fg6.jpg) (http://imageshack.us)
:boh: RP.......
....gibt es denn kein Ende der Traumfunde bei dir ??? :platt:
Muss erst die Puste bekommen, ehe ich mehr schreibe !!! :super: :winke:
wieder und immer wieder schön zu betrachten...
bei vielen Artefaktenfunden fragt man sich ob die Ästhetik eine Vorrangstellung zur Praktikabilität erlangt hatte.
Diese begänne/ beginnt bei der Rohstoffauswahl und geht bis zur Umsetzung in der Bearbeitung. Und sicherlich war ein besonderer Rohstoff beim Finden oder Ertauschen schon ein gewisser Genussgewinn für einen Verfertiger und den künftigen Träger. Ich stelle mir mal vor wie die Menschen damals bei der Arbeit waren. Da waren verschiedene Typen mit ihren Werkzeugen zu Gange und die Aufmerksamkeit wird nicht selten auf die Eigenschaften der Arbeitsgeräte gelenkt worden sein. Zuerst mal auf die optische Wirkung und dann auf die im Werkstoff....und ich tendiere zur Annahme dass das Werkzeug effektiv sein musste. Ich verzettele mich..
was ich sagen will: Vielleicht wurde das Gerät so geschliffen dass die Maserung, die ja wohl auch den größten Schlagwiderstand bot vielleicht genau der Hauptschlagrichtung (die ja nie lotrecht ins Holz gewuchtet wurde) entsprach. Denn die waren ja nicht blöd.... und vermutlich waren weniger Aussplitterungen die Folge...das könnte ich mir vorstellen.... obwohl ich von den Kraftlinien und inneren Eigenschaften von Steinwuchtbrummern und etc. keine Ahnung habe.
Aber der Winkel würde ungefähr stimmen....
denn ich bin leidenschaftlicher Holzspalter
Edi
Ich weiß auch gar nicht genau, ob es sich um Wetzschiefer handelt bei dem Material. Die Artefakte, die mir vom AmV als Wetzschiefer erkannt wurden, hatten nicht die deutlich sichtbare Schichtung. Vielleicht hat der Hersteller ja tatsächlich ein aus seiner Sicht brauchbares und zudem optisch attraktives Geröll gefunden und zu einem Werkzeug veredelt?
Alles nur Mutmaßungen!
Tatsache hingegen ist, daß Schiefer, sogar recht weicher Tonschiefer (landläufig Dachschiefer genannt), in meiner Fundlandschaft häufig zu Beilklingen verarbeitet wurde.
Es hat ein wenig geregnet hier, morgen hoffe ich auf neue, schöne Funde!
Ihr hört von mir
RP