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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: thovalo in 27. November 2011, 20:25:45

Titel: Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: thovalo in 27. November 2011, 20:25:45
 :-)

Diese Kratzerminiatur mit deutlichen Gebrauchsspuren (Bild 9) war Heute auf immer noch kaum abgeregneter und tief umgebrochener Feldflur ein Glücksgriff !

Länge: 2.25 cm


glG thomas  :winke:
Titel: Re:Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: Ajo II in 28. November 2011, 13:13:12
:glotz:

Ja, sehr süß der Kleine!
Titel: Re:Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: Steinkopf in 28. November 2011, 15:15:22
Es ist immer wieder schön wenn das Allerweltsgerät sich
als fein herausgearbeitetes ebenmäßig geformtes Teil
präsentiert.

Jan
Titel: Re:Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: Steinkopf in 28. November 2011, 20:41:25
Kann es sein am Niederrhein (und umzu) der Kick auch in den interessanten
Feuersteinvarianten liegt?

Das ist doch etwas anderes als das Suchen im Geschiebe der norddeutschen Tiefebene.

Ich schau immer mit großem Interesse auf die Materialien, die ja Beziehungen
zu den identifizierbaren Quellen in der weiteren Umgebung aufzeigen.

Jan
Titel: Re:Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: steinwanderer in 28. November 2011, 20:58:33
Moin Thomas,
wenn ich mir deine anderen Kratzer so anschaue paßt dieser kleine Wohlgeformte gar nicht in das Schema.
Deshalb gehe ich davon aus, daß die allseits retuschierte Flintscheibe zu einem anderem Zweck zugerichtet wurde. Was will man da mit auch bekratzen, Mäusefelle?
Schöne Grüße Klaus
Titel: Re:Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: Saxaloquuntur in 29. November 2011, 09:13:09
Die Nomenklatur schafft hier mehr Verwirrung als sichere Ansprache. Eine Bezeichnung nach einem bestimmten Gebrauch ist durch die Bezeichnung Kratzer keinesfalls festgelegt, denke ich. Trotzdem "muss" das Gerät so an gesprochen werden. Der Typus, der sich auch bei der Verwendung festlegt ist bei Bezeichnungen wie Pfeilspitze unzweifelhaft. Bei Bohrern bin ich mir da auch nicht immer so sicher, beispielsweise bei ganz kleinen Stücken, wenn die Größe einen Gebrauch fast "unmöglich" macht. Saxaloquuntur.
Titel: Re:Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: Ajo II in 29. November 2011, 11:35:32
Zitat von: steinwanderer in 28. November 2011, 20:58:33
Was will man da mit auch bekratzen, Mäusefelle?

:narr: :super: ... das ist ein super Bsp.

Saxaloquuntur hat das aber schon richtig zusammengefasst! Die Bezeichnungen eines Artefakts hat oft nix mit dem/den Verwendungszweck/en zu tun.

lg
Titel: Re:Klein und fein: ein Mikrokratzer aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt" (NRW)
Beitrag von: thovalo in 29. November 2011, 19:31:08
Zitat von: steinwanderer in 28. November 2011, 20:58:33
Moin Thomas,
wenn ich mir deine anderen Kratzer so anschaue paßt dieser kleine Wohlgeformte gar nicht in das Schema.
Deshalb gehe ich davon aus, daß die allseits retuschierte Flintscheibe zu einem anderem Zweck zugerichtet wurde. Was will man da mit auch bekratzen, Mäusefelle?
Schöne Grüße Klaus


@ Klaus

Die Kleinformen gibt es auf dem Fundgelände für einen Fundplatz im Rheinland weit überdurchschnittlich häufig und auch des öfteren so gleichförmig getrimmt.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,44338.0.html

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,47605.0.html

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,48880.0.html


@ Jan

Tatsächlich bieten die verwendeten Rohmaterialien hier einen zusätzlichen "Kick". Die Region selber bietet "Maaseier" und in der Entfernung eines Tagesmarsches ("Hin- und Rückweg") auch die Erreichbarkeit von Vorkommen "nordischer Silices" in Geschiebeablagerungen im nördlichen Stadtgebiet von Ratingen bis zur Ruhr hin. Spannend wird es dann bei den gut erforschten Silexvorkommen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. In diesem Fall ist die Zuordnung zu "Rijkholt" in den Niederlanden durch das Material, die Textur und den Kortexrest gesichert anzusprechen.


Leider sind wir in unserer heutigen Wahrnehmung viel zu weit von den Anforderungen, Möglichkeiten und dem Sinn des Gebrauchs solcher Kleinformen, die ja auch immer wieder deutliche Arbeitsspuren aufweisen, die auf den Gebrauch zur Bearbeitung von härteren flexiblen Materialien (Holz/Knochen/Geweih) hindeuten, entfernt.

Es wäre z. B. vorstellbar das damit Pfeilschäfte entrindet und deren Oberflächen glatt gezogen worden sind ...... oder ähnliches  :glotz:


glG thomas  :winke: