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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Steinkopf in 13. Dezember 2017, 23:38:36

Titel: Kerne von einem mesolithischen Fundplatz
Beitrag von: Steinkopf in 13. Dezember 2017, 23:38:36
Hallo,

von einer rein mesolithischen Fundstelle - Uferdüne eines ehemaligen Binnensees -
möchte ich drei kleine Kerne vorstellen:

1. ein unipolarer Lamellenkern - die Plattform zeigt die konzentrischen Ringe eines Frostsplisses.
   
2. ein bipolarer Lamellenkern - beide Seitenflanken sind ebenfalls vom Frost gebildet.
    Abgebaut bis es durch 'Steckenbleiber' nicht mehr weiter ging.

3. eine kleine runde Flintknolle, die gelungen als Kern abgebaut wurde. Größe: 37 x 30 x 24 mm.

Als Rohstoff standen hier wohl nur kleinformatige Stücke, oft Frostscherben (wie bei 1. +2.)
aus der Altmoräne zur Verfügung.
Der Fundplatz liegt im Weser-Ems-Gebiet - ca. 11m über NN, etwa 30 km von der jetzigen Küste entfernt.
Die damalige Küste lag wohl deutlich weiter entfernt. Deshalb finden wir im Nordwestkreis (Schwabedissen)
Mikrolitik während weiter nördlich die Ertböllekultur mit großformatigen Geräten war.

Bei der 'geköpften' Knolle zeigt die wenig gekrümmte Abbaufront breitere Lamellen.

LG

Jan
Titel: Re:Kerne von einem mesolithischen Fundplatz
Beitrag von: Wiesenläufer in 14. Dezember 2017, 05:29:26
Moin Jan,
schöne Beispiele für Kerne.  :glotz: :super:
Von der beschriebenen Lage her, muss da auch ein Fundplatz sein.
Gruß
Gabi
Titel: Re:Kerne von einem mesolithischen Fundplatz
Beitrag von: StoneMan in 14. Dezember 2017, 11:06:26
Moin,

Glückwunsch  :Danke2:  und Danke fürs Zeigen Jan.

Da lagen die ja mächtig hoch für die Gegend  :irre:

Jegliche Frostsprünge sind interessant.
Ich habe ja inzwischen einiges davon, insbesondere aus MV, aber nun auch aus SH.

In den Grabungsberichten findet man sie häufiger als so mancher ahnt.


Gruß

Jürgen