Gestern fand sich ein Beilklingenabschlag aus bemerkenswerten Silex mit rauer heller Matrix und eingeregelten transluzid-glasartigen Inklusen.
Vor ein paar Jahren fanden sich zwei Stücke Vergleichsmaterial im Fundaufkommen einer wenige hundert Meter entfernt gelegenen Fundstelle.
glG thomas :winke:
Moin,
auf den Bildern (vielleicht liegt´s an meinem Monitor?) sieht das wie ein Kalk-Sedimentgestein aus.
Vor allem wegen der rauen Bruchfläche.
Verkieselte "glasartige Inklusen" wären da nicht ausgeschlossen.
@ Thomas, daher die Frage ob Du sicher bist, dass es sich um Silx/Flint handelt?
Gruß
Jürgen
Hilft Dir zwar nicht weiter aber die Bilder erinnern mich automatisch an weissen Nougat. :schaem:
@ Daniel
in jedem Fall kostet das Reinbeissen die Zähne
@ Jürgen
Silex ist ja auch in kreidigen Sediment gelagert. In diesem Fall bin ich wirklich vollkommen desorientiert und ratlos.
Das größere Stück ist das raueste, der kleinere Block schon fester und das Beilklingenfragment noch eine Stufe höher "verfestigt".
Im größeren Stück sind ja auch fossile Bildungen erhalten.
Guten Morgen,
schaut aus wie Material aus der Grenzschicht vom Silex zur Kreide, mit Materialvermischungen.
Allerdings bin ich ja kein Geologe, daher die Frage, ob es eine solche Sichtenfolge gibt?
Es gibt schon lausiges Material, wobei poröse und dichte Stellen sich
abwechseln. Nur daraus wird man doch wohl kein Beil anfertigen???
Materialfragen sind durch Fotos manchmal schwer zu klären.
LG
Jan
Zitat von: Steinkopf in 29. Dezember 2012, 20:09:57
...
Materialfragen sind durch Fotos manchmal schwer zu klären.
...
Moin,
das ist in der Tat mitunter unmöglich.
@ Thomas, schau Dir mal die Härteskala nach Mohs (http://www.realgems.org/mohs_de.html) an, damit
kannst Du die Härte schon mal "einzukreisen".
Dann wäre ein Säuretest aufschlussreich.
Den Stein ankratzen und ein paar Tropfen haushaltsübliche 25-prozentige Essigsäure (Essigessenz) draufträufeln.
Wenn es schäumt/braust, ist es kein verkieselter Silex.
Nach der "Behandlung" den Stein mit Wasser gut spülen.
Gruß
Jürgen
Hallo Thomas,
Beispiele für lausigen Flint, mit Inseln aus gutem Material kenne ich schon.
Aber die:
"eingeregelten transluzid-glasartigen Inklusen"
habe in diesem Kontext noch nicht gesehen.
Soweit kann ich da nichts zur Bestimmung des Materials beitragen - sorry!
Aber es ist ein Anreiz, die Augen offen zu halten.
Schöne Grüße
Jan
Zitat von: thovalo in 29. Dezember 2012, 09:26:21
...
Im größeren Stück sind ja auch fossile Bildungen erhalten.
...
Moin,
sorry, ich hatte das irgendwie nicht verinnerlicht, oder überlesen :schaem:
Fossile Einschlüsse sind natürlich kein Ausschluss für Kalk-Sedimente, aber für Flint natürlich auch nicht.
Siehe dazu auch "Rohmaterial Bryozoen-Flin (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,55830.msg347349.html#msg347349)t", da mag es auch reichlich Farbspiele geben.
Interessant :kopfkratz:
Gruß
Jürgen
@ Levante
Zitat: "schaut aus wie Material aus der Grenzschicht vom Silex zur Kreide, mit Materialvermischungen"
Auch ich bin kein Geologe. Aber zur Materialvermischung habe ich eine Beobachtung gemacht.
Vom Sommerurlaub hatte ich mir Flintplatten aus einem Kalkwerk in DK mitgebracht.
Alle Platten hatten Kalklinsen innendrin.
Im Winter konnte ich sehen, wie der Frost meine Platten in scharfkantige Stücke zerlegte.
Das Foto zeigt, das diese Vermischung den Flint als Rohstoff für Steinschläger wertlos macht.
LG
Jan
@ Thomas:
Ich hab mal zwei Beispiele herausgekramt, wie sich eine wahrscheinlich untypisch dicke Cortex
problemlos verarbeiten lässt. Beide Stücke sind Oberflächenfunde aus dem
nördlichen Niedersachsen, die sich wohl nicht eindeutig datieren lassen.
Die wohlgeratene Klinge musste sicherlich zuerst abgebaut werden um an den harten
Kern zu gelangen. Der kleinere Abschlag enthält schon etwas guten Flint.
LG
Jan
Hier hab ich noch ein Beispielstück, bei dem sich reiner Flint mit rauem, porösen,
grauem Flint(?) Material mengt.
Das Flint-Rohstück fand ich vor einigen Jahren am Strand.
Ein befreundeter Flintknapper, dem ich das Stück gab, grinste mich gleich so seltsam an.
Eine Stunde später hatte er daraus ein großes Kernbeil geschlagen.
Besteht hier eine Ähnlichkeit mit Deinem Fundstück?
Schöne Grüße
Jan
Lieber Jan,
super herzlichen Dank für Deine Mühe, aber da trifft nix .... aber die Info dass der KNAPPER ein Kernbeil aus einem Stück einschließlich der kreidigen Kruste geschlagen hat und auch eine Deiner Klingen die Kortexschicht gleich mit einbezogen ist ... ist klasse! :super:
Ich wüsste verflucht nachmal nicht WO so ein Zeug anstehen soll!
Es muss frisch gebrochen und her hergebracht worden sein.
Als Geschiebematerial hätte das nicht die Zeitläufe überstanden!
Da warte ich mal weiterhin auf Kollege Zufall!
glG thomas :winke: