Hallo ich habe heute das tolle Wetter genutzt und bin etwas spatzieren gegangen. Dabei habe ich einen neuen Platz gefunden, an dem einige Artefakte lagen. Hier erstmal Bilder von dem neuen Acker und den Funden.
Mal sehen ob ihr schon eine Ahnung habt von was ich spreche :glotz: :zwinker:
Heute Abend werde ich die Stücke säubern, fotografieren und hier zeigen. Aber eins verrate ich schon mal, ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind :-D
ich wette Du spichst von einer Pfeilspitze. Die gezeigten Funde sind schon herrlich anzusehen.
Ich hab dafür einfach nicht den richtigen Blick. Find meist nur Scherben.
Sehr schön, ich bin gespannt.
LG Reese
Hallo,
das ist Klasse :super:
und freut mich für dich besonders!
Bin schon auf die Neufunde gespannd!
Gruß
Peter
Moin . Na dann zeig mal her. Die Fotos sind super. Ich finde es immer herrlich solch sachen in Situ. :super: Gratulation zur neuen Fundstelle. Ist doch immer wieder sehr aufregend,wenn man ein neue Stelle hat. :zwinker: Ich war gestern auch auf 4 Stellen. Bis auf einen Abschlag gab es aber leider gar nichts. Na dann halt beim nächsten mal wieder. :zwinker:
Gruß
Thomas
Da kommt ja richtig was zutage!
Ich finde solche Bilder auch eindrucksvoll und richtig anregend!
lG Thomas :winke:
Und hier nun die Funde in der Übersicht.
Für 1 Stunde Suchen auf einem neuen Acker bemerkenswert finde ich !
Viel Spaß beim schauen :winke:
... und da ist sie... :prost:
Was schwebt Dir denn als Datierung und Zeitstellung vor?
Wo liegt der Platz in "etwa" usw. ?
Die "Lancettspitzen" sehe ich deutlich als einfache Abschläge! Die Retuschen an einigen Stücken sind erkennbar aber ihre Entstehung z.B. an einer Langseite von Dorsal nach Ventral, so deutlich sie zu erkennen ist, könnte man auch als spätere Folgeerscheinung diskutieren. Dort liegt die empfindlichste Kantenpartie. Dass Klingen dann zu einer Spitze schräg hoch verlaufen und diese auch Retuschen zeigen kann ..... kann auch passieren. Das ist ja offensichtlich ein schon intensiv bewegtes Inventar und schon bei der Entstehung der Abschläge hat immer mal Jemand drüber laufen können. Da braucht es aus meiner Sicht noch Zeit eine Systematik zu erkennen und um typologisch auch in der Ausführung eindeutig ausgeprägte Stücke auflesen zu können. Wenn das ein Platz mit einer Reihe typologisch eindeutiger Artefakten ist werden diese nicht lange auf sich warten lassen. Was ich bisher erkennen kann ist das was man immer auf Werkplätzen mit viel Eindrücken von Wenn und Aber auflesen kann.
Das letzte kleine Stück könnte man umgedreht als kleinen Bohrer sehen ...... Du stellst Dir eine Stielspitze vor? "Das ist sie" ....... soll ..... was sagen? Als Stielspitze wäre sie in der Größe zu einem Cent sehr klein und aproportional zu den sonstigen Formaten der Klingen .........
Die Nahaufnahmen sind schwierig zu erkennen. Nicht nur in Bezug auf die schwächelnde Tiefenschärfe sondern um zu verstehen was Du sagen und zeigen willst. Das 1 Cent-Stück ist als Größenvergleich nur einmal interessant und irritiert die Tiefenschärferegelung der Kamera.
Nimm uns bitte doch ein wenig mehr mit auf Deinem Weg ------- :winke:
Hallo,
leider gibt es keine Information, wo dieser Fundplatz liegt. Falls er sich in Norddeutschland befindet, würde ich aufgrund der Kerne und der Pfeilspitzen für das beginnende Mesolithikum plädieren wollen (älteste Maglemosekultur, ca. 8000-9000 v.u.Z.). Für dieses sind einfache - auch mikrolithische - Spitzen nicht untypisch, auch kleine Stielspitzen treten (noch) auf.
Viele Grüße
Sprotte (Ralf)
Hallo Ralf!
Die Proportionen der möglichen Zielprodukte (z.B. Stielspitze) stehen im nordischen Mesolithikum in derart krassen Größenverhältnis zu den Grundformen? :glotz:
Was wirklich ein Problem ist, ist die Tatsache dass, je nach Zeitstellung, wirklich oft nur kleine Retuschen hier und da, in einer sehr flüchtig wirkender Arbeitsweise, die gewünschte Grundform ergeben.
lG THomas :winke:
Hallo Ralf Hallo Thomas,
ich bin gedanklich bei spätem Paläolithikum bis frühen Mesolithikum.
Fundplatz ist 10 km nördlich von Hamburg.
Ich spreche hier von einer Stielspitze. Die Länge bemisst 2,5 cm. Interessant ist auch die Verfärbung an der Schäftung.
->Ein Bohrer macht in meinen Augen gar keinen Sinn, sonst hätte man die scharfen Schneiden der Spitze retuschiert oder?
Thomas das Thema retusche oder "späte Folgeerscheinung" ist für mich kein Diskussionspunkt. Da soll jeder seine eigene Meinung haben. -> Ich bin der Meinung, das um so geringer die Oberfläche und die Materialstärke eines Artefaktes ist, desto weniger wahrscheinlich kommt es zu einer "Folge-Retusche", sondern zum Bruch oder eines einfachen Verschiebens mit dem Erdreich ohne Folgeschäden.
Moin Pipin,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu der neuen Fundstelle.
Da ich etliche Fundstellen aus dem Mesolithikum entdeckt habe sage ich Dir, das die Stücke die Du als Lanzettspitzen bezeichnest gar keine sind sondern nur dreieckige Abschläge. Das Stück mit dem Stiel ist ein Bohrer bei dem die auf der einen Seite höher durchlaufende Retusche als Fingerschutzretusche dient.
Deine fraglichen Pfeilspitzen weisen soweit ich es erkennen kann keine Retuschen, sowohl an der Spitze wie auch nicht an der Basis, auf. Somit sind es kleine Lamellen.
Auch ist es sehr schwierig einfache Lamellen, auch wenn sie einen dreieckigen Querschnitt haben, von Stichellamellen zu unterscheiden.
Gruß Klaus
:besorgt: :besorgt: das Thomas wohl nicht so arg daneben liegen würde hatte ich mir schon gedacht...
Aber sich einzugestehen dass der Fund "Stielspitze" doch keine ist... Man man ich werde weiter suchen.
Und die "Lanzettspitzen" die einfache Abschläge sind, kann mir einer erklären wie diese so schön blattförmig entstehen und warum man diese Form nicht als Spitze genutzt hat?
Danke Euch für die Bestimmung... muss noch üben :engel:
:winke:
Jetzt lass den Kopf mal nicht hängen ... :zwinker:
Du hast ne coole Fundstelle mit ordentlichen Stücken aufgetan. In Zukunft wirst Du genug Material zum Üben bekommen. Man wächst mit den Stellen.
Da ist ordentlich Vorfreude angesagt!!!
:winke:
Gerd
ZitatUnd die "Lanzettspitzen" die einfache Abschläge sind, kann mir einer erklären wie diese so schön blattförmig entstehen und warum man diese Form nicht als Spitze genutzt hat?
Gerade das FrühMesolithikum zeichnet sich durch unregelmäßige Klingen aus. Solche Blattfoermigen Abschläge entstehen einfach und werden nicht weiter genutzt - oder kannst Du eine formgebende Retusche erkennen?
:winke:
Gerd
Moin moin,
die blattförmigen Abschläge hat man schon genutzt. Zur Nutzung als Pfeilspitze wurden diese aber schräg zur Spitze hin retuschiert.
Anbei noch drei Bilder. Auf dem 1. ist die Herstellung der Microlithen erklärt und auf den folgenden die gängigen Microlithen zu sehen
Gruß Klaus
Zitatdie blattförmigen Abschläge hat man schon genutzt. Zur Nutzung als Pfeilspitze wurden diese aber schräg zur Spitze hin retuschiert.
Das stimmt natürlich!
Aber ohne Retusche sind's einfach nur Blattfoermige Abschläge :engel:
:winke:
Gerd
Ach ja, ich habe die Seiten aus dem Buch "Flint Frau Danmarks Oldtid" abfotografiert. Es ist zwar auf dänisch aber zu Bestimmung der nordischen Steinzeit ein muss.
Gruß Klaus
Ich finde auch, Pipin, du hast eine schöne Fundstelle entdeckt, da hast du in einer Stunde mehr Material, wie ich in einem Jahr zusammentrage, bei unzähligen Suchtagen. Gratuliere! Mehr, wie die schönen Kerne und die Kratzer :kopfkratz: und feinen Klingen und Abschlägen habe ich aber bei deinen Funden auch nicht erkannt. Aber schön weitersuchen, ich beneide dich jedenfalls um so einen Platz :super:
Gruss...
Danke der netten Worte. Ich lass den Kopf nicht hängen und ich habe zum Lesestoff nun wieder in der Realität etwas dazugelernt.
Klaus herzlichen Dank für die Fotos aus dem Buch. Den Peter V. Petersen habe ich mir im original natürlich auch gekauft. Und fand Abb. 73 auf Seite 77 schon recht nahe an dem was ich gefunden hatte. Aber gut so ein Mikrobohrer finde ich auch interessant.
Ich werde weiter so'n quatsch vermuten und mit lauter Vorfreude hier Posten, bis Ihr eines Tages sagt: " Herzlichen Glückwunsch zu dieser schönen Stielspitze "
Gruß Christian
Zitat von: Pipin in 06. Oktober 2015, 22:33:55
Ich werde weiter so'n quatsch vermuten und mit lauter Vorfreude hier Posten, bis Ihr eines Tages sagt: " Herzlichen Glückwunsch zu dieser schönen Stielspitze "
Genau, und selbst dann kommen immer wieder neue Fragen und Herausforderungen. Das ist ja das Schöne an unserem Hobby!
mfg
Zuletzt kommen die Funde freiwillig zu Dir, weil sie wissen, dass Du sie finden wirst! :super:
Hallo :winke:,
habe unweit des Platzes diese Stücke gefunden und wieder ist eine sehr kleine Spitze retuschiert dabei. Ist das auch ein abgebrochener Bohrer? Oder doch ne kleine Spitze?
Bin gespannt
Die kleine hat was! :super: Kenn mich mit so Mikrolithen nicht aus, aber zu den Skizzen passt sie.
Gruss...
Servus
Das passt richtig gut. Glückwunsch :prost:
Da wirst du noch viel Freude haben mit den neuen Plätzen
Liebe Grüße Daniel
:super:
Die kleine Spitze halte ich auch für was mikrolithisches ...
Bei der Klassifizierung halte ich mich dezent zurück... Ich sach zwar einfache Spitze, aber bei sowas hab ich mich schon oft genug vertan ...
Mal sehen was die Herren und Damen vom Fach sagen ... :engel:
:winke:
Gerd
Moin
@ Christian, da sind ein paar schöne Sachen dabei :super:
Du würdest Dir einen Gefallen tun, wenn Du immer einen neuen Thread erstellst.
Es geht sonst nur umständlich sich auf bestimmte Sachen zu beziehen.
Noch wat. Du machst z.T. Super-Bilder :glotz: :super:
Aber es ist von Vorteil, wenn Du einen strukturlosen einfarbigen dezenten Hintergrund wählst (grau/anthrazit).
Vorteil - die Kamera kann das Objekt besser fokussieren und der ruhige Hintergrund
lenkt auch das Auge nicht vom Artefakt ab - stellt es also besser dar.
Gruß
Jürgen
Nimm dir vier Jahre Zeit.
Mit den Beifunden allemal ein Platz für mehr!
mfg
Hallo Forum, hallo Pipin,
da hast Du eine interessante Stelle für die Zukunft gefunden. Nachdem ich jetzt weiß, wo sie liegt, wage ich mal meinen Senf dazu zu geben.
Nach den Bildern "in Situ" hatte ich gedacht, es kommt etwas mit Sticheln. Zwei der Bilder machen den Eindruck, als könnten da Stichelschläge Eindruck gemacht haben (Die Bilder sind schwer zu referenzieren, weil die Dateinamen ziemlich komplex sind).
Die Stielspitze sehe ich auch nicht. Aber ich kenne fast identische Teile aus dem Rheinländischen Mesolithikum aus Hambach. Ob das nun Mikrobohrer oder Pfrieme sind kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall schöne Belege.
Die Restkerne passen auch in das Mesolithikum könnten meiner Meinung nach aber auch älter sein. Ansonsten bin ich bei allem anderen weitgehend bei Thomas.
Am spannensten sind für mich die letzten neuen Bilder. Die kleinen Spitzen machen sicher einen mikrolithischen Eindruck. Wenn ich sie aber mit den hier im Rheinland gefundenen vergleiche, hier würde ich zunächst an "Segmente" denken, dann sind sie nicht zu Ende retuschiert. Es bleibt bei beiden so etwas wie ein unretuschierter Schaft übrig. Mich erinnern sie viel mehr an Rückenspitzen.
Da kommt bestimmt noch viel spannendes Material. Schau noch mal nach Stichelschlägen.
Gruß aus Heinsberg/Rheinland,
Fritz
Hallo Fritz,
herzlichen Dank für deine vorsichtige Einschätzung.
Ich werde weitere Funde von diesem Platz hier zeigen und mal sehen ob nicht noch der eine oder andere Stichel dazu kommt. Warum sprichst du die Stichel in diesem Zusammenhang an? Würden die zu einer besseren zeitlichen Einordnung dienen?
@Jürgen
danke für die Tipps ich werde da mal drauf acht geben