Servus,
das Teil stammt von einer jung- bis spätneolithischen Stelle.
Es handelt sich um das Bruchstück eines flachen Quarzitgerölls, ursprünglicher Durchmesser war vielleicht 14 cm.
In seinem ersten Leben als Artefakt hat das Stück als Schleifwanne gedient, die beidseitig benutzt wurde. Auf derartigen kleinen Schleifwannen wird man Feuersteinbeilklingen nachgeschliffen haben.
Irgendwann ist das Ding wohl zerbrochen und ist dann als eine Art Amboß/Schlagstein/Retuscheur verwandt worden.
Auf beiden Flachseiten erkennt man kleine Narbenfelder, die beispielsweise dann entstehen, wenn der Stein als Amboß zum "indirekten" Retuschieren genutzt wird.
An der Außenseite des Steins sieht man Bearbeitungsspuren, die durch klopfende Tätigkeit entstehen. Das Stück wurde bei der Klopferei regelmäßig gewendet, so entstand der facettenartige Grat, den man auf dem 2. Bild gut erkennen kann.
Im Meer der Steine ist sowas immer schwer zu finden! Also immer auch nach unscheinbaren Geröllen bücken - kann sich durchaus lohnen!
HG
RP
Schön! Und so neu, als ob es keine Landwirte gäbe!
Ein wunderbares Anschauungsmaterial, schön sind die verschiedenen Arbeitsabläufe zu erkennen. :super:
:winke:
Zitat von: Marienbad in 19. März 2010, 11:51:15
Ein wunderbares Anschauungsmaterial, schön sind die verschiedenen Arbeitsabläufe zu erkennen. :super:
:winke:
Haste vollkommen recht, lieber Manfred!
Über einen solchen "sprechenden" Fund freue ich mich auch immer wie Bolle!
HG
RP
Hallo habe da auch so einen Ähnlichen :glotz:
Ist könnte der hinkommen?
Zitat von: Kelten111 in 24. März 2010, 16:57:26
Hallo habe da auch so einen Ähnlichen :glotz:
Ist könnte der hinkommen?
Ja, das Phänomen mit dem Grat ist häufig bei Schlag- Reib- Klopfsteinen, die aus Felsgestein hergestellt wurden, zu beobachten.
HG
RP