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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Wiesenläufer in 22. Januar 2019, 15:43:41

Titel: hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Wiesenläufer in 22. Januar 2019, 15:43:41
Moin,

und wieder habe ich etwas, was seit 1 1/2 Jahren bei mir schlummert, weil ich nicht mehr hingekommen bin.  :besorgt:

Hauchdünn, dass ich sie fast zerbrechen könnte. Ich brauche Eure Ansprache für diese Fragmente.  :glotz:

Nr. 1-3 Mikroklingen oder einfach nur Klingenfragmente ? keinerlei Retuschen zu fühlen.
Nr. 4     Rest von einem Kernstein für Mikroklingen oder gar nichts ?

Der Rest besteht nur aus 4 Abschlägen und ein etwas breiteres Klingenbruchstück aber ebenso dünn.

Gruß
Gabi
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Fischkopp in 22. Januar 2019, 16:23:58
Hallo Wiesenläufer,

deine Funde passen sehr schön in einen neolithischen Zusammenhang.
Nr. 4 hat in meinen Augen nichts artifizielles. Bin gespannt auf weitere Meinungen und Funde deinerseits.

LG Fischkopp
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Wiesenläufer in 23. Januar 2019, 05:50:49
Danke, Fischkopp,

also nix mit Meso.

Naja, irgendwann werde ich es auch noch begreifen.  :besorgt:

Gruß
Gabi
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: palaeo1 in 23. Januar 2019, 07:56:26
Doch ! Die passen genauso in ein Spätmesolithikum. 4 würde ich ebenfalls als nicht artifiziell einstufen.
- müsste man sich noch mal in die Hand nehmen.
LG palaeo1
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Wiesenläufer in 23. Januar 2019, 08:27:10
Wow,  :Danke2: palaeo 1

Die Fundstelle befindet sich knapp 15-20 M von einem größeren Feuchtgebiet. Könnte also gut passen. Vor langer Zeit hat mir mal ein Bodendenkmalpfleger sinngemäß gesagt: Am Ufer,  saß das Mesolithikum, etwas höher das Neolithikum und noch weiter oben die Bronzezeit. (Nur eine grobe Faustregel)

Gruß
Gabi
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Steinkopf in 23. Januar 2019, 09:41:57
Hi Gabi,

Diese Faustregel kann ich für den NordWesten bestätigen.

LG

Jan
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: palaeo1 in 23. Januar 2019, 13:26:12
Zitat von: Wiesenläufer in 23. Januar 2019, 08:27:10
Vor langer Zeit hat mir mal ein Bodendenkmalpfleger sinngemäß gesagt: Am Ufer,  saß das Mesolithikum, etwas höher das Neolithikum und noch weiter oben die Bronzezeit. (Nur eine grobe Faustregel)

In der Tendenz und als grobe Faustregel kann man das großräumig so sehen. Kleinräumig sind die topographischen Verhältnisse entscheidend. Im Raum Rotenburg habe ich eine Siedlung der TBK ausgegraben, die direkt auf einer mesolithischen Befundschicht lag. Bei zwei Siedlungsgrabungen im Ldkr. Nienburg/Weser lagen die bronzeitlichen Hausbefunde zusammen mit neolithischen Siedlungsgruben direkt zwischen den mesolithischen Fundstreuungen und Feuergruben. Im Ldkr. Verden liegen ebenfalls bronzezeitliche Befunde direkt mit mesolithischen Fundstreuungen vermischt. Man muss dazu sagen, dass die aktuelle Befundlage, insbesondere was mesolithische und neolithische Fundstellen anbetrifft, in keinster Weise repräsentativ ist.

Gruß
palaeo1
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Neos in 23. Januar 2019, 22:06:35
Moin, Gabi,

Zitat von: palaeo1 in 23. Januar 2019, 07:56:26
Doch ! Die passen genauso in ein Spätmesolithikum. 4 würde ich ebenfalls als nicht artifiziell einstufen.

diese Aussage von paleo1 entspricht zu 100 Prozent meiner Einschätzung. Diese Fundstelle würde ich an deiner Stelle einmal sehr genau unter die  :glotz: nehmen.

Viele Grüße

Neos
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Neos in 23. Januar 2019, 22:09:20
Zitat von: Wiesenläufer in 23. Januar 2019, 08:27:10
Vor langer Zeit hat mir mal ein Bodendenkmalpfleger sinngemäß gesagt: Am Ufer,  saß das Mesolithikum, etwas höher das Neolithikum und noch weiter oben die Bronzezeit. (Nur eine grobe Faustregel)

Auch das kann ich erfahrungsgemäß für Schleswig-Holstein bestätigen.  :super:

Beste Grüße

Neos
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Wiesenläufer in 24. Januar 2019, 06:17:41
Moin,

bei dem Frost ist sowieso nicht viel möglich und da werde ich mal eine kleine Rundfahrt unternehmen um zu sehen was gesät wurde.

Gruß
Gabi
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: steinwanderer in 24. Januar 2019, 20:42:05
Zitat von: Neos in 23. Januar 2019, 22:09:20
Auch das kann ich erfahrungsgemäß für Schleswig-Holstein bestätigen.  :super:

Beste Grüße

Neos


Moin moin,
das kann ich so nicht bestätigen. Meine TBK und spätneolithischen Plätze liegen alle in der Niederung.
Gruß Klaus
Titel: Re:hauchfeine Klingenfragmente
Beitrag von: Wiesenläufer in 25. Januar 2019, 05:28:14
Moin,

natürlich sind die topographischen Verhältnisse entscheidend, wie palaeo schon bemerkt hat. Hier in unserem Kreis hat "etwas höher" und "noch weiter oben" vielleicht eine andere Bedeutung, denn wie bei Euch ist es ja flach. Meine neolithischen Plätze befinden sich oft an halber Hanglage, zwischen/an Söllen, auch auf leichten Kuppen. Die beiden mesolithischen Fundplätze befinden sich an größeren Feuchtgebieten, recht nah an den "heutigen" Uferbereichen, auf plateau artigen Einschnitten im Geländeprofil. Wobei man bei "Höhe" nicht unbedingt an viele Meter denken kann.  :-) Eine leicht erhöhte Sandlinse im ansonst, lehmigen Acker brachte den letzten neolithischen Fund hervor.

Gruß
Gabi