Hi
Diese beiden habe ich vor etwa einer Woche auf meinem altbekannten Bandkeramischen Siedlungsplatz gefunden und stelle sie mal hier rein, da sie des Alters wegen besser hier zu den Steinen passen. Mit diesen beiden habe ich nun schon 11 Stück auf dem selben Acker gefunden.
archfraser
Nun, auf den ersten Blick sieht es tats. wie Hämatit aus.
Mach doch mal den "Reibetest" und reibe eine Ecke über ein GEstein, wenn es bräunlichrot abfärbt...bingo!
deutlich rote Strichfarbe = Hämatit
gelblich-rotbraune Strichfarbe = "Limonit"
Bei Deinem Fund handelt es sich vermutlich einfach um verrostetes Eisen, also das Mineralgemenge das als Limonit bezeichnet wird.
ergänzend hierzu: Limonit - Brauneisenstein ( Hämatit - Roteisenstein)
Hallo dappeler und Tapir
Es handelt sich schon eindeutig um Hämatit!
Das rechte Stück wurde auch gebraucht, es sind Schleiffacetten zu erkennen.
(auf den Fotos allerdings schlecht zu erkennen)
archfraser
Servus Archfraser,
anbei zum Vergleich Fotos von Hämatit mit Schlifflächen aus neolithischem Fundkontext.
HdE
Hallo,
Zitat von: archfraser in 09. Dezember 2011, 17:43:40
Hallo dappeler und Tapir
Es handelt sich schon eindeutig um Hämatit!
Warum?
Fuer mich eindeutig Brauneisenerz,...findet man oft "ausgewittert" in Kalksteingebieten.
Viele Leute glauben im ersten Moment es seien Meteoriten :-)
VG :winke:
Sash
Abend!
Ohne jetzt - Asche über mein kahles Haupt - das Internet bemüht zu haben: Gibt es denn denn einen signifikanten Unterschied zwischen Brauneisenerz und Raseneisenerz?
Bei zweien, unserer letzten und sehr umfangreichen Grabungen im Raume Dürens (Bandkeramik), sahen Hämatit-Brocken doch deutlich anders aus. Sowohl in/aus Siedlungsbefunden, als auch aus Grablegungen. In einer Grube fand sich sogar eine Hämatit-Perle (durchstoßen).
Wie wurde Hämatit den gewonnen, bzw. "veredelt"?
Alle mir bekannten Bröckchen, lassen sich quasi als Schminkstein einsetzen. Etwas anfeuchten, reiben und schon hat man einen sehr intensiven, feinmagrigen, rötlichen und gut deckenden "rostigen" Farbton.
Allerdings dürften sich hochgepflügte Artefakte dieser Art oberflächlich auch nicht allzulange halten. Ähnlich wie sich ein festes Stück Kreide nach 1000 Jahren im Regen wohl auch aufgelöst haben dürfte ...
Servus,
um der Bredouille zu entgehen, mich auf unendliche mineralogische Diskussionen einzulassen, die ja in der Regel nicht wirklich weiterführen, nenne ich die hier besprochenen Artefakte "Farbsteine". Hab ich mir in der neueren archäologischen Literatur abgeguckt.
Auf den bandkeramischen Fundstellen des Rheinlands findet man überall Farbsteine. Und das Rohmaterial ist munter durchmischt. Da gibt es oolithisches, faseriges, magnetisches, nicht magnetisches, hartes und weiches Eisenerz. Allein verbindend ist, daß man, wenn man es pulverisiert, rote oder braune Farbe gewinnen kann.
Das soll aber natürlich nicht heißen, daß in vielen Fällen eine mineralogische Bestimmung überflüssig ist. Die Ermittlung der Gesteinsherkunft ist wichtig - aber für den Laien nur schwer durchführbar.
Raseneisenerz, wie es an manchen Stellen der Kölner Bucht vorkommt, ist mechanisch wenig stabil und wird sich als Oberflächenfund wohl kaum nachweisen lassen.
Stabilere Erze kommen in der Eifel an diversen Stellen vor, J.W. sprach auch mal von einer Stelle bei Euskirchen. Richtig gutes Material gibt es im Lahn-Dill-Gebiet und im Lütticher Raum. Erschwerend für die Forschung nach steinzeitlichen Lagerstätten ist logischerweise, daß ab der Eisenzeit alles, was sich auch nur einigermaßen bequem eingewinnen ließ, verhüttet wurde. Die steinzeitlichen Aufschlüsse werden verschwunden sein.
:winke:
RP