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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Jondalar in 21. August 2025, 09:30:39

Titel: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Jondalar in 21. August 2025, 09:30:39
Hallo zusammen,

vermutlich macht Ihr es ähnlich: Wenn im Sommer die üblichen verdächtigen Felder nicht begehbar sind, hält man nach Alternativen Ausschau. In der vergangenen Woche beging ich daher ein abgeerntetes, gut abgeregnetes Frühkartoffelfeld, welches bei einer Kurzbegehung vor ca. 3 Jahren ein Klingenbruchstück erbracht hatte. Seitdem habe ich dem Acker keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. Man kann ja schließlich nicht überall gleichzeitig sein...  ;)

Es ließ sich nun ein fossiler, verkieselter Schwamm aus der Oberkreide finden, welcher sekundär auf dieses Feld 'verfrachtet' wurde und welcher hier in der Gegend beispielsweise bei Glendorf vorkommt:

Steinkern.de - Die Fossilien-Community - Ein historischer Fundpunkt für Kieselschwämme im oberen Untercampan bei Glentorf zwischen Wolfsburg und Königslutter (https://www.steinkern.de/fundorte/niedersachsen/1092-glentorfer-schwammfauna.html)

Steinkern.de - Die Fossilien-Community - Weitere verkieselte Schwammfossilien aus dem Untercampan von Glentorf (https://www.steinkern.de/fundorte/niedersachsen/1099-schwammfossilien-glentorf-teil2.html)

Des weiteren ein eigenartiger Stein mit der Aufschrift 'Pierre a aiguiser - Carbornite'. Erst Zuhause begriff ich, das die Beschriftung gleichzeitig die Bestimmung des Fundes darstellt. Auch nicht schlecht, oder? Hat man nicht alle Tage... Also ein Bruchstück eines Schleifsteines... Erste Hälfte 20. Jahrhundert oder doch etwas älter, was meint Ihr?

Und last but not least, gab es einige Flintartefakte, die damit den Fundort bestätigten. Am aussagekräftigsten eine Klinge, die meiner Meinung einige, zumindest laterale (Gebrauchs-)retuschen aufweist

Schwamm:
Länge: 55mm
Breite: 45mm
Höhe: max.: 30mm

Schleifsteinbruchstück:
Länge: 57mm
Breite: 28mm
Höhe: 16mm
Gewicht: 52 gr.

Klinge:
Länge: 70mm
Breite: 22mm
Höhe: 9mm
Gewicht: 13 gr.

Fundort: alle Landkreis Gifhorn


Viele Grüße
Jondalar
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Catweazle in 21. August 2025, 17:12:13
Hallo Jodalar,

Interessante Funde, vor allem der beschriftete Schleifstein  :zwinker:

Ich habe aktuell auch das Problem, dass ich im Nahbereich keine Ackerflächen habe, wo sich das Suchen lohnt  :engel: Sie sind zwar frei, aber vieeeel zu trocknen. Und Regen ist nicht wirklich in Sicht. Bei meinem Glück sind die wahrscheinlich sofort wieder eingesät nach dem nächsten Regen.

Mal schauen, wann es wieder klappt.

Viele Grüße

Christian
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Nanoflitter in 21. August 2025, 17:21:39
Ja, seit wann gibts die neumodischen, gepressten Schleifsteine? Hab viele davon und freue mich immer, wenn mal ein Naturstein dabei ist, die sind manchmal noch ganz gut für Messer zu gebrauchen. LG
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: hargo in 21. August 2025, 22:58:35
Zum Thema - Wetzsteine - siehe auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wetzstein
https://de.wikipedia.org/wiki/Wetzstein#/media/Datei:Wetzsteine.jpg


mfg
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Jondalar in 22. August 2025, 08:33:28
Hallo Christian,

tja... das Problem von uns armen, leidgeplagten Augensuchern...   ;)
Aber es ist schon wirklich ärgerlich, wenn die Felder abgeerntet, unabgeregnet sind und man zuschauen muss wie die neue Aussaat schon wieder zu wachsen beginnt...
Wünsche Dir und uns baldigen umfangreichen und langandauernden Regen!
Viele Grüße

Jondalar
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Jondalar in 22. August 2025, 08:40:32
Hallo Nanoflitter,

Deinen Worten zufolge sind derartige Funde ja gar nicht so selten. Aber auch hier gilt wahrscheinlich, dass man meist nur das findet, was man auch kennt.

Ich habe das Stück anfangs für ein Teil eines Bodenbelages gehalten und nahm es nur mit, weil die 'Schriftkartusche' eigenartigerweise vollständig erhalten war, mich das Französisch neugierig machte und ich schauen wollte, ob sich da nicht etwas darüber in Erfahrung bringen lässt....
Viele Grüße

Jondalar
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Jondalar in 22. August 2025, 08:44:27
Hallo Hargo,

schön mal wieder etwas von Dir zu lesen. Ich hatte den Eindruck, dass Deine Beiträge seltener wurden und hoffe, dass es Dir gut geht.

Vielen Dank für Deine links und auch den Hinweis, dass man das Stück eher als 'Wetzstein' bezeichnet!
Viele Grüße

Jondalar
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Nanoflitter in 22. August 2025, 12:43:39
Ja, die Dinger waren vor den Maschinen die häufigsten Verschleißartikel in der Landwirtschaft, wurden auch gern einfach verloren. Der eine trägt die Aufschrift "Meteor" Ein sehr häufiges Fundobjekt. LG
Titel: Aw: Ganz alt, alt und relativ jung, aber mit Fundbestimmung in Französisch
Beitrag von: Jondalar in 23. August 2025, 08:34:52
Du ahnst es nicht!!!

Vielen Dank für's Zeigen Deiner opulenten Kollektion, Nanoflitter. Ich denke, dann wird mir früher oder später auch mal wieder ein derartiges Stück ins 'Netz' gehen. Der erst Fund ist ja meist der Schwierigste...
Viele Grüße

Jondalar