Hallo, ich habe da mal wieder was... ich trau mich schon kaum noch was zu zeigen, aber ich brauche Eure Hilfe.
Am Ostersonntag waren wir mal am Niederrhein nahe Kaldenkirchen Feuerstein suchen.
In dieser Gegend befinden sich sehr viele Hügelgräber.
Neben einigen schönen runden Knollen (zum üben) habe ich u.a. diese Stücke aufgelesen.
1. Feuerstein, paßt gut in die Hand, hat auf der Rückseite eine fingerdicke Wulst, ansonsten ist sie rund wie auf den Bilder zu erkennen.
Einzig die Spitze schein grob bearbeitet zu sein.
2. Dieses Stück scheint eine gleichmäßige Kantenretusche zu haben die von einer Seite aus geschlagen wurde , (ich habe ja dazu gelernt).
Bis auf ein paar Beschädigungen ist es gut erhalten und auch die Spitze sieht nicht zufällig aus.
Habe ich nun endlich auch mal Glück???
Kalle
...
,,,
...und hier das vorerst letzte Bild.
Servus Kalle,
zu schön, wenn das erste, weiß patinierte Stück ein Fauskeil wäre, ist es aber nicht, sondern ein Geofakt, eine Klamotte.
Beim 2. sieht es m.E. besser aus. Die retuschierte Kante ist nicht natürlichen Ursprunges. Funktion? Bei einem von Edis letzten Postings wurde ein ähnliches Stück hier als Spitzkratzer definiert. Also spitz kratzen, bohren, Löcher aufweiten....irgend sowas.
Material dürfte Schotterflint sein.
Beste Grüße
RP
Zitat von: rolfpeter in 10. April 2007, 18:04:29
Servus Kalle,
zu schön, wenn das erste, weiß patinierte Stück ein Fauskeil wäre, ist es aber nicht, sondern ein Geofakt, eine Klamotte.
Beim 2. sieht es m.E. besser aus. Die retuschierte Kante ist nicht natürlichen Ursprunges. Funktion? Bei einem von Edis letzten Postings wurde ein ähnliches Stück hier als Spitzkratzer definiert. Also spitz kratzen, bohren, Löcher aufweiten....irgend sowas.
Material dürfte Schotterflint sein.
Beste Grüße
RP
Habe da nichts hinzuzufügen !!! :super:
Heiiii!
Da wäre der Jubel bei mir aber riesig wenn das ein echtes "Arte"fakt wäre. :jump: :jump:
Werde heute noch ein paar bessere Bilder machen.
Danke für Eure erste Einschätzung.
Es grüßt Euch ein breit grinsender,
Kalle. :prost:
Hallo.
Ich habe da mal was recherchiert und das ist dabei heraus gekommen.
Zur Korektur muß ich noch anfügen, das dieses Werkzeug nicht aus Kaldenkirchen stammt, sondern aus Lüdinghausen. Ich hatte dort am Karfreitag den Aushub einer großen Baustelle durchforstet und dabei dieses Werkzeug gefunden. In der Gegend um Lüdinghausen endet der Hauptkiessandzug des Münsterlandes, dort im Boden hat es viele Flinte und auch Findlinge aus dem Norden. Desweiteren fand ich dort Knochen vom Vorläufer der Pferde, irgendwas zwischen Hipparion und Equus.
Einen Hufknochen und ein unteren Beinknochen der ca. 25cm lang ist.
Auf der Knochenoberfläche sind Spuren durch die Baggerschaufel und Steinen zurückgeblieben, jedoch an einem Ende des Knochens befinden sich auf der Schmalseite mehrere Kerben die nur an dieser Stelle vorhanden sind.
Wenn man den Knochen mal so in die Hand nimmt und einen Schlag andeutet, könnte er auf eine Kante geschlagen worden sein.
Was haltet Ihr davon?
Hallo Rolfpeter.
Sind Faustkeile eigentlich immer rundherum behauen?
Wurden nicht schon entsprechend naturgeformte Flintknollen (wie zB. die weiß-patinierte in den ersten Bildern) durch ein paar wenige Retuschen zu Faustkeilen modifiziert?
Oder gibt es sowas garnicht?
Ich kann mir gut vorstellen das der Mensch auch damals schon mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Erfolg erzielen wollte.
Die "Faulheit" haben wir doch heute noch in uns. :-D
Kann mir zu dem Knochen noch jemand was sagen?
Gruß, Kalle
Zitat von: Grenzton in 17. April 2007, 10:50:47
....
Sind Faustkeile eigentlich immer rundherum behauen?
Wurden nicht schon entsprechend naturgeformte Flintknollen (wie zB. die weiß-patinierte in den ersten Bildern) durch ein paar wenige Retuschen zu Faustkeilen modifiziert?
Oder gibt es sowas garnicht?
Ich kann mir gut vorstellen das der Mensch auch damals schon mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Erfolg erzielen wollte.
Die "Faulheit" haben wir doch heute noch in uns. :-D
Kann mir zu dem Knochen noch jemand was sagen?
Gruß, Kalle
Servus kalle,
Ein Faustkeil ist eine Idee ein aus der Tradition heraus hergestelltes Kultur- und Überlebensgut. Da herrschen Regeln und Übereinkünfte in einem Gemeinschaftverband und weil sie gewissen Regeln einer Kultur unterworfen sind nennt man sie auch so. Natürlich gibt es hastig zurechtgehauene Brocken, die aus Spontaneität und Ermangelung an Material hergestellt wurden....aber die nennt man dann eben anders - wenn überhaupt.
Zum Knochen kann ich vom Foto her nur sagen: Es sind auch an anderen Stellen der Röhre noch ähnliche Spuren zu erkennen. Die relative Häufigkeit am Gelenk dürfte aber eher physikalisch-mechanischen Gesetzen zu schulden sein, da die Kugel die Häufigkeit von Angriffen an dieser Stelle erhöht.
Eine menschliche Tätigkeit hätte vermutlich ungleich mehr Einwirkung getätigt- und dies wohl eher am "Keulenkopf".
Bis bald
Edi
Danke Edi, ich verstehe!
Kalle