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Gestern fand sich am rechten Niederrhein eine im Bereich der Schneidenpartie durch rezenten Pflugschlag stark beschädigte, sorgfältig ausgearbeitete Beilklinge aus "Siltstein" (links).
Im Bereich der hier gelegenen neolithischen Großsiedlung ist "Siltstein" gezielt zur Beilklingenproduktion verwendet worden. Die nächst bekannte Lagerstätte dieser Gesteinvarietät liegt im Ruhrgebiet. Da häufiger Gerölle verwendet worden sind, könnten die verwendeten Rohgesteinstücke aus den Schottertrassen der Ruhr stammen.
Es bestand offenbar eine gut ausgewogenes Verhältnis zwischen den Mühen zur Beschaffung des Gesteins, der Formbarkeit der Gesteinvarietät im Prozess der Herstellung und des Anspruchs an die Zähigkeit des Materials für den Arbeitseinsatz.
Der Korpus der beiden Fundbelege wurde zunächst flächendeckend formgebend "gepickt".
Für den Arbeitseinsatz wurden die fertig gestellten Beilklingen dann anschließend im Bereich der Schneide überschliffen.
Die ausschließlich "gepickte" und in der Oberfläche "rau" gebliebene Nackenpartie der Beilklingen, erbrachte möglicherweise reichlich "Grip", um den festen Halt des steinernen Einsatzes im Holm zu verbessern.
Auf den letzten drei Bildern ist die Ausprägung des frisch angeschlagenen Rohgesteins, der alt "gepickten" und der "geschliffenen" Fläche besonders klar zu erkennen.
:glotz:
LG thomas
Der Neufund (links):
Länge noch 9.6 cm (ursprünglich etwa 10.5 - 11. cm); max. erhaltene Breite 5.3 cm; max. Dm 3.2 cm
Das vollständig erhaltene Vergleichsstück vom selben Flurstück (rechts):
Länge 9.35 cm; max. Breite 5.2 cm; max. Dm. 2.9 cm