:-)
Bei der letzten Begehung fand sich auch das Fragment einer Schleifplatte/Schleifwanne (die Mulden der "Wannen" entstanden wenn sie intensiv genutzt worden sind) aus hellen Quarzit. Leider finden sich die Belege von Schleifplatten und Schleifwanne, wie die Mahlsteine, immer wieder zerdeppert und in Stücken.
An dem Beleg ist der "Zuckerglanz" auffallend und mich erinnert das Gestein stark an "Liedbergquarzit".
lG Thomas :winke:
Hallo Thomas,
kannst du uns deinen Fund auch zeigen? :glotz:
LG Holger
Guter Vorschlag .... sorry!
Hallo Thomas,
Liedberger Quarzit kann aufgrund des zu erkennenden hohen Quarzitanteils gut hinkommen.
Woran machst du fest, dass es ein Bruchstück einer Schleifwanne/-platte ist? Kann keine Schleifrillen auf der Oberfläche erkennen, was aber auch an meinem Bildschirm liegen kann.
LG Holger
Zitat von: Danske in 20. Oktober 2017, 23:40:04
Hallo Thomas,
Liedberger Quarzit kann aufgrund des zu erkennenden hohen Quarzitanteils gut hinkommen.
Woran machst du fest, dass es ein Bruchstück einer Schleifwanne/-platte ist? Kann keine Schleifrillen auf der Oberfläche erkennen, was aber auch an meinem Bildschirm liegen kann.
LG Holger
Die Fläche ist regelrecht glatt poliert. Schleifrillen sind an intensiv verwendeten Stücken wie diesem nur noch in nahen Ansichten oder gar nicht mehr zu erkennen. :glotz:
lG Thomas :winke:
Zitat von: thovalo in 22. Oktober 2017, 12:54:55
Die Fläche ist regelrecht glatt poliert. Schleifrillen sind an intensiv verwendeten Stücken wie diesem nur noch in nahen Ansichten oder gar nicht mehr zu erkennen. :glotz:
lG Thomas :winke:
Danke Thomas. Und ich meinte natürlich nicht hoher Quarzitanteil, sondern Quarzanteil. Sorry.
LG Holger
Hallo Thomas,
deine Beobachtung:
"Leider finden sich die Belege von Schleifplatten und Schleifwanne,
wie die Mahlsteine, immer wieder zerdeppert und in Stücken."
wird in einer älteren dänischen Typologie auch so gesehen.
Es wird sogar die Frage gestellt, ob und warum diese Schleifplatten
anscheinend vorsätzlich zerbrochen wurden.
LG
Jan
Zitat von: Steinkopf in 23. Oktober 2017, 20:59:40
Hallo Thomas,
deine Beobachtung:
"Leider finden sich die Belege von Schleifplatten und Schleifwanne,
wie die Mahlsteine, immer wieder zerdeppert und in Stücken."
wird in einer älteren dänischen Typologie auch so gesehen.
Es wird sogar die Frage gestellt, ob und warum diese Schleifplatten
anscheinend vorsätzlich zerbrochen wurden.
LG
Jan
Hallo Jan!
Ein beachtenswerter Aspekt. Die Mahlsteine und Schleifwannen hatten ja einiges an Gewicht und waren nicht einfach mit sich zu führen. Da wo Mahlsteinbelege vorkommen gelten sie als Hinweise für eine längerfristige Besiedlung, die in der Regel zumindest einen Zyklus von Aussat, Ernte und der Verarbeitung des Getreides/Mahlgutes umfasst haben muss.
Ebenso wie die Schleifwannen waren die Mahlsteine in der von mir begangenen Siedliungslage nicht ortsnah zu gewinnen. Es bedurfte eines erheblichen Aufwandes um sie beschaffen zu können. Auch in der Bedeutung ihres Gebrauchs waren sie wichtig. Wenn man sie zerschlug war es ein hartes "statement".
Ich hatte ja bereits schon eine Stelle in derselben Großsiedlung erwähnt an der Beilklingen, Dechselklingen und Mengen an weiteren hochwertigen eingetauschten Feuersteinobjekte durch einen Brand bei hohen Temperaturen zerstört worden waren, was kaum mehr als zufällig erscheint. Auch das wäre ein besonderes Unterfangen im selben Zeitabschnitt (dem jüngeren Neolithikum/Michelsberger Kultur) gewesen, wertige Objekte des handwerklichen Gebrauchs gezielt unbrauchbar zu machen.
Man weiss so wenig über solche mögliche Praktiken.
Aus Namibia kenne ich den Umstand, dass solche Stücke eher versteckt wurden um sie bei wiederholten Besuchen wieder hervor zu holen und weiter zu verwenden. Da gab es sicher sehr verschiedene Umgangsweise über die Zeiten und Kulturen hinweg.
Es ist schade, dass die Urgeschichte aktuell immer weiter an den Rand des Interesses rutscht und kaum mehr wirklich nachhaltig intensiv forschende Initiativen statt finden. Es fehlt neben den finanziellen Mittel auch das Engagement und die Forschungsfreiheit der Archäologen. Mehr als unbedingt notwendige Rettungsinitiativen, wenn überhaupt, gibt es heute kaum mehr.
lG Thomas :winke: