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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Levante in 16. Dezember 2016, 12:02:46

Titel: Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: Levante in 16. Dezember 2016, 12:02:46
Mahlzeit,

anbei mal ein Fund aus den Herbsttagen. kann man hierzu noch etwas mehr sagen?


LG

Patrick
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: StoneMan in 16. Dezember 2016, 13:17:55
Moin,

Du hast das Teil ja vor Augen. Was lässt Dich den schönen Fund  :super: als, "Nacken", bezeichnen?

Schau dich hier einmal um > http://www.museum-digital.de/san/index.php?t=listen&type=2&gestag=280&style=liste&startwert=0

Gruß

Jürgen
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: Levante in 16. Dezember 2016, 13:29:10
hi,

das war die Ansprache von Prof. Dr. Lutz Fiedler, da er aber wie immer nur schnell schnell  ansprachen zu Funden gemacht hat und ich mich währenddessen mit jemand anderem unterhalten habe....  :irre:
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: thovalo in 17. Dezember 2016, 12:58:51


Das ist nach dem Eindruck der Bilder tatsächlich eher eine Nackenpartie. Der Fund kommt aus Hessen. Axtfragment finden sich dort gar nicht so selten. Meine Literatur ist nicht vor Ort aber wenn ich zuhause bin schau ich mal nach unter den publizierten becherzeitlichen Funden aus Hessen.

Das Material ist ein quarzitisch gebundenes Gestein ..... oder was anderes?


lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: RockandRole in 17. Dezember 2016, 14:31:19
Hallo Patrick,

Glückwunsch zu dem schönen Bruchstück. In der Dimension wird es dann aber wieder seltener  :super:
Bei Becherzeit würde ich jetzt spontan einmal mitgehen.

Liebe Grüße Daniel (der sich schon über die Hälfte von deiner Hälfte gefreut hätte)
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: StoneMan in 17. Dezember 2016, 16:21:19
Moin,

Lutz und Thomas werden recht haben, ich habe die Dimension vom Loch/Lochgröße bis zum Ende
des "Nackens" nicht beachtet  :glotz:

Gruß

Jürgen
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: Levante in 17. Dezember 2016, 20:58:02
Huhu,

vielen dank für eure Hilfe und Hinweise. Becherkultur...gäbe es dann auch Keramik ? Wie datiere ich die Axt denn jetzt in etwa. ?

Wenn ich die Zeit finde präsentiere ich euch noch andere Funde aus diesem Jahr.
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: RockandRole in 18. Dezember 2016, 14:42:31
Hey Patrick,

Keramik gibt es sicher, falls das ein Siedlungs- oder Grabfund ist. Ich habe in meinem Fundus zwei mögliche Scherben der Becherzeit. Die sind, zumindest bei mir, selten.
Zeitlich bewegst du dich da grob zwischen 2800 und 2200 v. Chr.

Werden die Michelsberger auch schon als Becherzeit geführt?

Liebe Grüße Daniel
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: thovalo in 19. Dezember 2016, 13:54:22


Zitat von: RockandRole in 18. Dezember 2016, 14:42:31
Hey Patrick,

Keramik gibt es sicher, falls das ein Siedlungs- oder Grabfund ist. Ich habe in meinem Fundus zwei mögliche Scherben der Becherzeit. Die sind, zumindest bei mir, selten.
Zeitlich bewegst du dich da grob zwischen 2800 und 2200 v. Chr.

Werden die Michelsberger auch schon als Becherzeit geführt?

Liebe Grüße Daniel


Die Michelsberger Kultur führte gelegentlich auch Axtklingen, zählt aber nicht zu den "Becherkulturen"!


Die Hauptgruppen sind die Schnurkeramische Kultur und die Glockenbecherkultur, daneben die Trichterbecherkultur und kleinere Gruppen wie z.B. die "Niederrheinische Becherkultur" usw.


Das durchbohrte Fragment datiert grundsätzlich in das 3. Jahrtausend und darin würde ich das Stück(chen) so ca. "ab" 2.6000 v. Chr. datierend sehen. Typologisch gibt das Fragment aus der Perspektive der Bilder nichts Näheres her, außer dass die Axtklinge insgesamt wohl eher kleinformatig gewesen ist. Klar identifizierbare "Becherzeitliche" Keramik findet sich nur sehr selten an der Oberfläche. Unverzierte Gebrauchskeramik ist nur mit sehr viel Erfahrung von sonstiger urgeschichtlicher Keramik zu unterscheiden. Verzierte Becherfragmente sind dem gegenüber extrem selten vertreten. Meistens ist deren Oberfläche bereits stark erodiert und sind die eingetieften Muster nur noch gelegentlich im Schräglicht erkennbar.


lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: Levante in 19. Dezember 2016, 16:41:54
Zitat von: thovalo in 19. Dezember 2016, 13:54:22


Die Michelsberger Kultur führte gelegentlich auch Axtklingen, zählt aber nicht zu den "Becherkulturen"!


Die Hauptgruppen sind die Schnurkeramische Kultur und die Glockenbecherkultur, daneben die Trichterbecherkultur und kleinere Gruppen wie z.B. die "Niederrheinische Becherkultur" usw.


Das durchbohrte Fragment datiert grundsätzlich in das 3. Jahrtausend und darin würde ich das Stück(chen) so ca. "ab" 2.6000 v. Chr. datierend sehen. Typologisch gibt das Fragment aus der Perspektive der Bilder nichts Näheres her, außer dass die Axtklinge insgesamt wohl eher kleinformatig gewesen ist. Klar identifizierbare "Becherzeitliche" Keramik findet sich nur sehr selten an der Oberfläche. Unverzierte Gebrauchskeramik ist nur mit sehr viel Erfahrung von sonstiger urgeschichtlicher Keramik zu unterscheiden. Verzierte Becherfragmente sind dem gegenüber extrem selten vertreten. Meistens ist deren Oberfläche bereits stark erodiert und sind die eingetieften Muster nur noch gelegentlich im Schräglicht erkennbar.


lG Thomas  :winke:

Vielen Dank für eure Ausführungen.

Na da habe ich auf der Fläche noch etwas worauf ich zukünftig achten kann.

Bei einer Mächtigkeit der Siedlungsschichten von mehr als 2 Metern auf der Fläche wird da die nächsten Jahrzehnte sicherlich noch einiges kommen.

Ich begehe diese Fläche mittlerweile seit fast 20 Jahren und nach jedem richtigen Pflügen gibt es neue Funde.

LG

Patrick
Titel: Re:Fragment einer nackengekrümmten Axt
Beitrag von: RockandRole in 19. Dezember 2016, 17:34:14
Dank dir Großer. Ich dachte nur, weil die ja auch schon Tulpenbecher hatten.  :winke: